Literatur: Simone Hirth deckt in ihrem zweiten Roman Widersprüche und Absurditäten unserer Gesellschaft auf

Simone Hirth hat ihren zweiten Roman geschrieben. Die aus der Waldachtalgemeinde Lützenhardt stammende freischaffende Autorin hat mit "Bananama" ein 190 Seiten-Werk kreiert, das in der Fachwelt Aufmerksamkeit findet.

Waldach tal-Lützenhardt. Dieser Tage ist der neue Roman im Verlag Kremayr und Scheriau, Wien, erschienen, er wird auch auf der bevorstehenden Leipziger Buchmesse vom 15. bis 18. März vorgestellt, wo entsprechende Lesungen vorgesehen sind.

Brandaktuell ist die Nachricht vom 14. Februar: Simone Hirth bekommt das mit 12 000 Euro dotierte Jahres-Stipendium für Literatur des Landes Baden-Württemberg. Kunststaatssekretärin Petra Olschowski erklärte dazu in Stuttgart: "Mit den Literatur-Stipendien ermöglichen wir jungen Talenten, sichtbar zu werden und damit im Literatur-Betrieb vorwärtszukommen. Mit dieser Unterstützung können Nachwuchs-Autorinnen ihren Beitrag zu wichtigen künstlerischen und gesellschaftlichen Diskursen leisten." Verbunden mit dem Jahresstipendium ist eine Leserreise im Juni 2018, die sie ins Kulturzentrum Schloss Bonndorf, die Stadtbibliothek Stuttgart und die Literarische Gesellschaft Karlsruhe führen wird, um sich einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren.

Die 32-jährige Mutter eines Sohnes (Fritz) ist die Tochter von Edgar und Ines Hirth aus Lützenhardt. Kurz vor der Geburt von Fritz, vor zehn Monaten, hat sie ihren zweiten Roman fertiggeschrieben. In der Buchbeschreibung des Verlages heißt es: "Was ist grün und klopft an die Tür? Wer schreit im dunklen Wald von Bananama? Und warum verschließen die Eltern das Haus? Fragen, die sich ein sechsjähriges Mädchen stellt. Es lebt mit ihren Eltern, selbst ernannten Aussteigern, in einem Haus am Waldrand. Mit Befremden erzählt das Mädchen von der Veränderung ihrer Eltern, die jeden Tag merkwürdiger werden. Je wahnhafter sie an ihrer Vision von Bananama festhalten, desto weniger lässt sich die ›Welt da draußen‹ leugnen. Eines Morgens liegt ein toter Mann im Gemüsebeet. Die diffuse Angst des Kindes bekommt ein Gesicht. Und in Bananama bleibt nichts, wie es war."

Was will die Autorin vermitteln? "Auf beklemmende Weise geht Simone Hirth den Widersprüchen und Absurditäten unserer Gesellschaft auf den Grund. Dabei kratzt sie mit herrlich ironischem Blick an der Utopie eines sicheren Lebens, bis diese endgültig zerbricht." Bereits im vergangenen Herbst erhielt Simone mit Auszügen aus dem neuen Roman, im Rahmen der Kulturpreisverleihung des Landes Niederösterreich, den Anerkennungspreis Literatur. Dieser wurde der Autorin am 3. November in St. Pölten verliehen. Die nächste Lesung in ihrer Heimat-Region Freudenstadt ist am 14. November im Auerbach-Museum in Horb-Nordstetten. Immer wieder kommt Simone Hirth zu Lesungen auch ins Salzstetter Schlössle und in die Schenke und Mehr des Bürgertreffs nach Tumlingen.

Das Buch: Simone Hirth, "Bananama", Kremayr und Scheriau, 192 Seiten, 19,90 Euro