Eine Wagenburg bilden die Traktorfahrer mit ihren Anhängern in Salzstetten. Fotos: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Mehr als 60 Personen feiern das neunte Freundschaftstreffen für Waldwagen und Schäferkarren-Freunde in Waldachtal

Wieder eine Wagenburg gebildet wurde beim Wald- und Schäferwagen-Treffen in Salzstetten. Zum neunten Mal waren die Freunde alter Fahrzeuge Waldachtal um Elmo Vater Gastgeber für das beliebte Event in freier Natur.

Waldachtal-Salzstetten. 23 Traktoren mit ihren Wagen und zwei Solo-Dieselrosse tuckerten zur Kapfhalde-Forsthütte, wo sie am Waldrand zwischen Salzstetten und Tumlingen einen idealen Platz gefunden haben. Bei dem zweitägigen Freundschaftstreffen stand die Kameradschaftspflege im Mittelpunkt.

Lichterketten mit bunten Lampions von Wagen zu Wagen illuminierten abends den Festplatz, wo sich Lagerfeuer-Romantik breit machte. "Die Sommernachtsbeleuchtung fand Gefallen", berichtet Heidi Vater. "Wegen Waldbrandgefahr haben wir heuer aber auf das Lagerfeuer verzichtet und nur unsere Grillstelle in Betrieb", erklärten Organisatoren Elmo Vater und Kurt Geiger.

Jung und Alt konnten es gut miteinander. Mit mehr als 60 Personen verzeichnete das Treffen wieder einen guten Besuch. Neben fünf Wagen der befreundeten Schlepperfreunde Weiden ließ sich Stammgast Reinhard aus St. Johann auf der Schwäbischen Alb das Fest nicht entgehen. Erstmals reiste Jürgen aus Dusslingen auf die Salzstetter Höhe an. 14 Wagenbesitzer von den einheimischen Freunden alter Fahrzeuge Waldachtal beteiligten sich mit ihren Familien, um eine romantische Nacht im Schäferwagen zu erleben. Ein Highlight. Stille und Idylle genießen, das ist es, was beispielsweise auch Kurt Geiger aus Salzstetten ganz besonders schätzt. Wo kann man sonst auf solche Art den Pulsschlag von purer Natur zwischen Tannen und Wiesen so wahrnehmen? Freundschaftliche Begegnungen, Geselligkeit, gemeinsames Essen, frühstücken und gemeinsames grillen zum Abschluss machen die Zusammenkunft der Wagenburg-Freunde im Stile amerikanischer Siedler aus. Die Frauen machten Salate und backten Kuchen.

Selbst restauriert

Alle Teilnehmer wohnten einer Einweihung bei. Für den 19. Wald- und Schäferwagen der Familie Friedemann und Sabine Ade, geborene Blum, aus Oberwaldach, konnten die Freunde alter Fahrzeuge Waldachtal den Richtbaum aufrichten. Chapeau: Die Ades hatten ihren Wagen selbst restauriert. Zwei Geburtstagskinder ließen sich feiern: Den Jubilaren Wolfgang Reichart aus Salzstetten und Karl-Heinz Faßnacht aus Obertalheim, sangen die Teilnehmer ein Geburtstagsständchen.

Innen sind die selbst ausgebauten Wald- und Schäferwagen erstaunlich gut eingerichtet. Jeder hat sein kleines Reich mit Wohnkomfort geschaffen. Elmo Vater hat in seinen Waldwagen ein Waschbecken und einen Herd installiert. Ein wahres Vorzeige-Modell präsentierte Walter Saier aus Grünmettstetten mit seinem fast zwei Tonnen schweren Wetter-Schutzwagen, Baujahr 1959, mit moderner Rückfahrkamera und einer via Solartechnik geladenen Batterie für die exklusive Innenbeleuchtung. Ihm dient ein 120 Liter großes Mostfass als Wasserfass. Oldtimer-Freak Walter Saier kokettiert auch mit einer gasbetriebenen Kühlbox. Als praktisch erweist sich das Hoflicht mit Kerze. Nach 2017 kamen Fendt-Schlepper-Fahrer Karl-Heinz Faßnacht und seine Frau Angelika, geborene Kreidler, mit ihrem schmucken Schäferwagen von Talheim zum zweiten Mal nach Salzstetten. Gleich mit zwei Schlafkojen ausgestattet hat Ralf Schöb aus Altheim seinen Familienwagen.

Mit Unterstützung von hilfsbereiten Kameraden stellte Elmo Vater dieses Treffen zum neunten Mal auf die Beine. Zusammen mit dem früheren Mönchhofsägemühle-Besitzer Georg "Schorsch" Ziegler aus Vesperweiler gilt Elmo Vater aus Salzstetten als Gründer des Salzstetter Wald- und Schäferwagen-Treffens. Dieses Jahr überreichten die Weidener Schlepperfreunde ein Gastgeschenk in Form eines Kunstschmiede-Schildes.

Cheforganisator Elmo Vater zieht vom Treffen der Reisewagen-Freunde auf Rädern eine erfreuliche Bilanz: "Die Resonanz ist positiv. Jeder Teilnehmer sagte: ›Es war schön!‹" Und der Salzstetter Stamm-Teilnehmer Kurt Geiger bestätigt: "Es war wieder ein gelungenes Fest!" Im kommenden Jahr wollen alle wiederkommen, wenn sich Vater zum zehnjährigen Wagenburg-Treffen am 27. und 28. Juli in Salzstetten etwas Besonderes einfallen lassen will.