Neues Domizil für die älteren Mitbürger aus ganz Waldachtal: Sie fühlen sich im neu eingerichteten Senioren-Café im Rathaus Hörschweiler wohl. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Dorfgemeinschaft Hörschweiler hat früheren Kindergarten renoviert / Treff für alle Waldachtaler Senioren

Das Senioren-Café Hörschweiler des Krankenpflegevereins (KPV) Waldachtal ist im zehnten Jahr seines Bestehens in neue, freundliche Räume umgezogen. Im renovierten ehemaligen Kindergarten im Rathaus hat der Treff ein neues Domizil gefunden.

Waldachtal-Hörschweiler. Dank des Arbeitseinsatzes der Dorfgemeinschaft Hörschweiler unter Federführung des Vorsitzenden und Vize-Ortsvorstehers Dieter Fischer konnte der Wunschort von Senioren-Café-Leiterin Heidi Kugler in Rekordzeit realisiert werden.

Ortsvorsteherin Elisabeth Enderle lobte das große Engagement des gemeinnützigen Vereins Dorfgemeinschaft Hörschweiler unter Zugpferd Dieter Fischer. Zuvor trafen sich die Senioren regelmäßig acht Jahre lang in der "Krone" in Hörschweiler und davor zwei Jahre in der "Linde" in Tumlingen. "Nach zehn Jahren in Gaststätten hat es sich angeboten, in die von der bürgerlichen Gemeinde zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten im Rathaus Hörschweiler einzuziehen", betonte Heidi Kugler, Leiterin des Senioren-Cafés.

Das Senioren-Café wird von älteren Bürgern aus allen Ortsteilen der Gemeinde Waldachtal und sogar aus Neuneck besucht. Hilde Beilharz wurde von ihrer Familie zur Eröffnung sogar von einem Heim in Hallwangen hergefahren. Das neue Domizil bietet einen nahezu barrierefreien Zugang und Parkplätze direkt vor der Haustür.

Für die Bravour-Leistung arbeiteten neun ehrenamtliche Helfer der Dorfgemeinschaft vier Wochen lang. Sie stellen den Nutzen für die Waldachtaler Senioren in den Vordergrund und wollen um ihre freiwillige Arbeit selbst wenig Aufhebens machen.

Großes Engagement

Das große bürgerschaftliche Engagement verdient Respekt. In der Dorfgemeinschaft Hörschweiler sind ansonsten 25 bis 30 Einwohner aktiv. Jetzt sind drei modernisierte Räume entstanden, die 60 bis 70 Personen Platz bieten. Der kleine Saal im Erdgeschoss kann je nach Bedarf erweitert werden. Aufwändig erwiesen sich die Ausräumarbeiten, bevor die Renovierungsarbeiten mit den Spezialisten der Gewerke Maler, Elektro, Schreiner tätig werden konnten. "Die Kosten für die Farben hat die Gemeinde übernommen", teilte Dieter Fischer mit. Viel Arbeit investierten die Helfer in das Polieren des Bodens. Neue Türen wurden eingebaut und zur Küche ein praktischer Lieferanten-Eingang geschaffen. Die Theke ist modifiziert worden. Jahrzehntelang nutzte der Kindergarten Räume im Erdgeschoss des Rathauses und bis Ende 2017 dienten sie fast zwei Jahre lang als Kleiderkammer für die Asylbewerber in der Gemeinde Waldachtal. Das Senioren-Café präsentiert sich nunmehr in einem einladenden Ambiente. Getreu ihrem Vereinszweck investiert die Dorfgemeinschaft in Einrichtungen, die allen zugute kommen. Neben dem Krankenpflegeverein haben die Senioren selbst auch einen finanziellen Beitrag geleistet, wie Kugler bestätigte. Neue Tische stehen noch auf der Wunschliste. Neue Vorhänge werden auch noch angebracht. "Dann lebt der Saal im Erdgeschoss wieder", meinte Kugler.

Der Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Fischer hob noch hervor, dass man vorausblickend gehandelt habe: "Im Erdgeschoss haben wir insgesamt zehn Räume gerichtet. Auch den Raum für das zukünftige Büro des Vereins Helfende Bürger."

Entstanden ist ein neuer Ort der Begegnung. In den behaglichen Räumlichkeiten fühlten sich die älteren Mitbürger auf Anhieb sehr wohl. Zur Eröffnung des neuen Standorts für das Senioren-Café testete Gemeindereferentin Ellen Schlenker von der katholischen Seelsorgeeinheit die Bibelfestigkeit der etwa 30 älteren Mitbürger zum Thema Abraham.

Ehrenamtliche Helfer

Ein Team ehrenamtlicher Helferinnen engagiert sich in abwechselnder Besetzung in der Bewirtung der Senioren. Leiterin Kugler kann sich auf neun Mitarbeiterinnen verlassen: Lisa Dangel, Gerdi Fischer, Renate Genkinger, Margrit Herbster, Gerda Kirschenmann, Traude Kübler, Helga Schneider, Ingrid Schwarz und Susanne Kübler (KPV-Fahrdienst). Kugler, die auch seit fünf Jahren das Trauer-Café in Waldachtal leitet, bemüht sich stets um sinnvolle Beiträge für das Senioren-Café: "Pfarrer und Diakone der evangelischen und katholischen Gemeinden sowie Referenten sind bei uns regelmäßig mit religiösen Themen und Lebensthemen zu Gast."

Alle sechs Wochen kommt Margret Grodde und macht die Betagten fit durch Gymnastik und Gehirnjogging. Außerdem singen die Senioren sehr gerne.

Kugler bekräftigt: "Dank der Artur Fischer Krankenpflege-Stiftung können wir unsere Treffen regelmäßig durchführen." Dadurch ist auch der Fahrdienst durch das eigene KPV-Transport-Fahrzeug möglich.

Ortsvorsteherin Elisabeth Enderle erklärte, dass Hörschweiler lieb gewonnene Institutionen wie Feuerwehr, Bürgerbüro und Schlachthaus aufgegeben habe, um der Gemeinde Waldachtal größere und effektivere Einrichtungen zu ermöglichen. Sie meinte: "Wir hatten eine gute Infrastruktur." Dafür habe die Ortschaft ihr Rathaus als örtliches Zentrum behalten können. Dieses werde nunmehr neu mit Leben erfüllt. Es sei ihr Wunsch, so Ortsvorsteherin Enderle, die Neubürger noch mehr zu integrieren.

Alle Senioren aus Waldachtal sind zum Senioren-Café nach Hörschweiler jeden Dienstag von 14.30 bis 17 Uhr eingeladen. Wer den Fahrdienst in Anspruch nehmen möchte, kann sich bei Heidi Kugler, Telefon 07443/4515, melden.