Heiligenbronn: Neue Ideen entstehen am Wallfahrtsort

Wa ldachtal-Heiligenbronn. Am Wallfahrtsort Heiligenbronn in Waldachtal kündigt sich eine Veränderung an.

So ist es nicht nur Schwester Martina Küting, die dem beliebten Ausflugsziel nach dem Weggang der Franziskanerinnen Reinholda und Irmentrudis seit Mai ein neues Gesicht verleiht: Auch der für Heiligenbronn zuständige Pfarrer Anton Romer von der Seelsorgeeinheit Waldachtal/Pfalzgrafenweiler, hat eine Neuigkeit bekannt zu geben: "Seit Jahren versuchen wir, in Heiligenbronn einen Begegnungsraum mit Toiletten zu verwirklichen", sagt er. Jetzt könne das Bauprojekt im sogenannten Schwesternhaus beginnen – wenn auch viel kleiner, als ursprünglich angedacht. Aus der Kirchengemeinde heraus gebe es die Überlegung, dass es dort beispielsweise Angebote für Gruppen geben soll. "Aber was daraus wird, das wird sich zeigen", sagt Romer. Er hoffe darauf, dass die Bauarbeiten bis Anfang 2021 abgeschlossen sein werden und stellt fest: "Sollte es früher sein, dann ist es uns recht."

Die bauliche Neuerung passt zu den Plänen von Schwester Martina. In den sanierten Räumen, die dann auch einen behindertengerechten Zugang und neue Sanitäranlagen haben werden, möchte sie Begegnungen ermöglichen und mit den Besuchern zusammen die Tage gestalten. Dabei ist es ihr wichtig, den Wallfahrtsort gemeinsam mit den Menschen aus der Umgebung weiterzuentwickeln. "Ich glaube, die Zukunft von Heiligenbronn wird so sein, dass viele Menschen gemeinsam diesen Ort gestalten", betont sie.

Die Voraussetzung dafür, dass Schwester Martina Heilgenbronn mit neuem Leben erfüllen konnte, schufen das Katholische Dekanat Freudenstadt, das von seiner ihm zur Verfügung stehenden 0,75-Stelle eine halbe Stelle nach Heiligenbronn gab und die Bischof-Moser-Stiftung, die ebenfalls für fünf Jahre eine weitere halbe Stelle hinzugab, sagt Dekanatsreferent Achim Wicker. In den wenigen Wochen, in denen die aus dem Münsterland kommende Schwester mittlerweile im Schwarzwald lebt, habe sie schon viele Begegnungen gehabt, die ihr Mut gemacht und Zuversicht gegeben hätten. "Die Menschen trinken an der Quelle, gehen in den Kräutergarten und in die Kirche." Und das, was sie in dieser Spanne von vielleicht einer halben Stunde im Austausch mit den Besuchern oftmals erlebt, lasse sie immer wieder den Geist Gottes spüren. Sie selbst, fährt sie fort, wolle offen für Entwicklungen sein. Seit vielen Jahren trage sie die Idee einer Kirche am Ort mit sich, die aus dem Evangelium heraus in Verbindung mit der Ortskirche lebt und sich den Bedürftigen zuwendet. Diese Idee möchte sie in Heiligenbronn mit Leben erfüllen.