Digitalisierung: Saskia Esken besucht Salzstetter Bildungshaus / Internet gehört zum Alltag der Kinder

Waldachtal-Salzstetten. Zielstrebig platzen die Dritt- und Viertklässler durch die Tür mit dem bunten Schild "Chill-Lounge". Ohne Umweg gehen sie auf den Schrank mit 15 Einschubfächern zu. In den Fächern liegen 15 Laptops. Die "Chill-Lounge" ist nicht nur ein Ort zum "Abhängen". Seit einem halben Jahr ist sie der EDV-Raum im Bildungshaus Salzstetten, aber eben kein Computerraum, denn die Computer sind mobil. "Neue Medien üben nach wie vor eine große Faszination auf die Schüler aus", erklärt Schulleiter Edelbert Kuhn und lacht.

Kuhn steht wenige Wochen vor seinem Ruhestand und kann auf eine lange, erfolgreiche Karriere als Schulleiter in Waldachtal zurückblicken. Ihm gegenüber sitzt die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken, die derzeit durch den Wahlkreis tourt.

"Der Zugang der Kinder ist sehr unterschiedlich. Es gibt sehr vorsichtige erste Gehversuche mit der ›Maus‹, wir haben aber auch zwei Viertklässler mit eigenem Youtube-Kanal", sagt Kuhn. Die 15 Laptops sind in den Schulalltag fächerübergreifend integriert. Mit ihrer Hilfe entsteht beispielsweise die Abschlusszeitung der Viertklässler, die dadurch lernen, mit Dingen umzugehen, die sie noch ihr ganzes Leben begleiten werden. Wie nutze ich ein Textverarbeitungsprogramm? Wie recherchiere ich richtig? Welche Bilder darf ich kopieren? Fragen, die heute aus dem Alltag nicht wegzudenken sind.

Möglich wurde die Ausstattung des EDV-Raums durch eine Spende der Fischerwerke. "Nur die Verbindungsgeschwindigkeit macht uns noch etwas Kopfschmerzen", erklärt Kuhn. Genau hier will Saskia Esken als Vertreterin der Bundespolitik ansetzen, heißt es in der Mitteilung. Fünf Milliarden Euro stehen in den kommenden vier Jahren aus dem Paket für Digitale Bildung zur Verfügung. Der Anschluss und die Ausstattung der Schulen stehen beim Verteilen der Gelder im Fokus.

Natürlich müsse auch manche Gefahr des Internets schon im Grundschulalter thematisiert werden, sagt Esken. "Die digitalen Geräte und das Netz gehören bereits zum Alltag der Kinder. Wir haben aber durchaus Einfluss darauf, wie sie damit gut und gesund aufwachsen", erklärt Esken.