Die Maßnahmen zum Erhalt des Brühlbachsees im Hölderle übersteigt bei weitem die finanziellen Möglichkeiten des Fischereiverein Salzstetten, der sich seit Jahrzehnten um die Anlage kümmert. Foto: Wagner

Wasserwirtschaftliche Maßnahmen am Brühlbachsee reißen weiteres Loch in die Kasse des Fischervereins.

Waldachtal-Salzstetten - Der Fischerverein Salzstetten steht einigen Problemen und Aufgaben gegenüber, die nicht nur körperlichen, sondern auch einen hohen, finanziellen Einsatz fordern.

Zudem stehen in der Zukunft aus wasserwirtschaftlicher Sicht weitere erforderliche Maßnahmen für den Brühlbachsee im Hölderle an, die ebenfalls noch einmal ein großes Loch in die ohnehin schon verschuldete Vereinskasse reißen würden.

Um der Ortschaftsverwaltung Salzstetten einen Überblick über die vorgesehenen und vor allem erforderlichen Arbeiten zu geben, waren drei Mitglieder des Fischereivereins, Martin Wehle, Kurt Geiger und Karl Kaupp, der Einladung zur Ortschaftsratsitzung am Mittwoch gefolgt. Die Mitglieder des Vereins hoffen im Angesicht der großen Aufgaben auf die finanzielle Unterstützung der Gemeinde, da die bereits geleisteten Arbeiten an den Fischteichen ein kräftiges Minus von rund 2500 Euro auf dem Vereinskonto nach sich gezogen haben. "Das Ansinnen ist vollkommen legitim", konstatierte Ortsvorsteher Wolfgang Fahrner und lobte dabei auch gleich das Engagement des Vereins, der sich fachkundig und mit Hingabe schon seit Jahrzehnten um die Fischteiche beim Brühlbach kümmert.

Wehle wies auf die bereits vollzogenen Maßnahmen hin, die aufgrund von Schäden durch Bisamratten (Ondatra zibethicus) erforderlich waren. So wurde zum Beispiel der Damm zwischen den Tümpeln entfernt und im späteren Verlauf ein Mönch eingesetzt. Dies ist ein regulierbares Ablaufbauwerk, durch dessen Ablauf mittels Rohrleitung auf Höhe des Teichbodens eine Einstellung des Teichwasserspiegels bis hin zur vollständigen Trockenlegung möglich ist. Allerdings ließen sich die Nager dadurch in keinster Weise beeindrucken und buddelten anschließend munter im Bereich des Baches weiter.

Allein die Entfernung des Dammes und die Anschaffung des Mönchs kosteten den Verein knapp 5000 Euro. Somit steht der Fischereiverein nach Begleichung aller Rechnungen mit einem Minus von über 2500 Euro da. Aus wasserwirtschaftlicher Sicht stehen jedoch weitere wichtige Maßnahmen an, die der Verein mit den zuständigen Stellen klären und umgehend in die Wege leiten will. Unterstützung finden die Angler hier von einigen Studenten aus Rottenburg, welche dieses Aufgabengebiet als Projekt organisieren und dem Verein somit bei der Umsetzung der Arbeiten helfen wollen.

Exakte Summe für vorgesehene Arbeiten steht noch nicht fest

In der dreißigjährigen Geschichte des Fischereivereins sei es noch nie der Fall gewesen, dass der Verein finanzielle Hilfe seitens der Gemeinde benötigt oder gar beantragt hat, führte Wehle aus. Doch nun bleibt den Mitgliedern keine andere Wahl mehr: "Wir sind finanziell erschöpft, völlig blank", so das ehrliche Statement Wehles.

Da die exakte Summe für die vorgesehenen Arbeiten noch nicht feststehen, schlug Fahrner vor, zunächst den Schuldenbetrag von 2500 Euro zu tilgen. Diese vom Verein belegbare Summe könne als Antrag zur finanziellen Unterstützung bei der Gemeinde eingereicht werden. Weitere Gelder könnten danach beantragt werden, wenn feststeht, welcher Betrag noch vom Verein zur Erhaltung des Fischteiches benötigt wird. Diesem Vorschlag stimmte das Gremium einstimmig zu.

Wehle zeigte sich über den Beschluss sichtlich erleichtert und schöpft daraus neue Hoffnung: "Dieses Stück Salzstetten ist sehr schön und muss erhalten bleiben. Wenn wir das der Natur überlassen, so wie es von der Wasserschutzbehörde vorgeschlagen wird, würde es früher oder später versumpfen und verschwinden."