Ortschaftsrat: Erschließungskosten für das geplante Schuppengebiet in Salzstetten fallen hoch aus / Interesse soll abgefragt werden

Der Ortschaftsrat Salzstetten befasste sich in seiner öffentlichen Sitzung am Dienstag mit dem ersten Entwurf des Schuppengebiets "Sägader".

Waldachtal-Salzstetten. "Was lange währt, wird hoffentlich jetzt gut", leitete Salzstettens Ortsvorsteher Friedrich Hassel den Tagesordnungspunkt ein, bis Bürgermeisterin Annick Grassi seiner Hoffnung einen leichten Dämpfer verpasste. "Das Ganze wird für ein Schuppengebiet nicht ganz billig", verdeutlichte sie dem Gremium. Grund hierfür seien vor allem die Erschließungskosten und Ausgleichsmaßnahmen. Zu beachten sei, dass für die Oberflächenentwässerung ein Kanal von circa 154 Metern außerhalb des Geltungsbereichs benötigt werde. Dieser muss durch diverse Schutzgebiete (LSG, FFH-Gebiet, Mähwiese) bis an den Lukasgraben gezogen werden. Eine Versickerung sei aufgrund des Bodenaufbaus nicht möglich. Dies werde sich daher auf die Kosten und eventuell auch auf den Ausgleich entsprechend auswirken. Des Weiteren werden Teile einer Mähwiese überplant. Diese könnte zwar voraussichtlich ausgeglichen werden, allerdings stehen diese aktuell verfügbaren Ausgleichsflächen dann in der Zukunft nicht mehr für andere Baulanderschließungen zur Verfügung. Hinzu kommen außerdem noch der weitere Artenschutz und die Eingriffs-Ausgleichs-Bilanzierung.

Sechs Interessenten

Allein durch die Erschließungskosten liege der Quadratmeterpreis bei rund 50 Euro. Zuzüglich aller Kosten müssten laut Grassis Kostenschätzung die Interessenten mit einem Quadratmeterpreis zwischen 70 und 80 Euro rechnen. "Sind die Menschen dazu bereit, einen solchen Preis zu bezahlen?", wandte sich Grassi fragend an das Gremium.

Salzstettens Ortsvorsteher Friedrich Hassel verriet, dass es derzeit sechs Interessenten für das Schuppengebiet gäbe. In Gesprächen mit den einzelnen Personen sollen diese Hassel zu verstehen gegeben haben, dass die Summe von 40 000 Euro nicht überschritten werden sollte. Die Bauplätze weisen eine Fläche von 15 Metern in der Breite und 17,5 Metern in der Länge auf. Bei einem Quadratmeterpreis von 70 Euro müssten die Bauherren 18 375 Euro für den Bauplatz bezahlen, stellte Gemeinderat Marcel Schuh fest. "Dann kommen noch 20 000 Euro für den Schuppen dazu. Der wird dann aber nichts außergewöhnliches", konstatierte Bernd Schittenhelm. "Heißt das jetzt, dass wir den falschen Platz ausgesucht haben?", erkundigte sich Andrè Bischof bei Grassi. "Der Platz ist nicht schlecht, aber die Erschließung wird eben teuer", entgegnete Grassi.

In Rücksprache mit dem Gemeindeverwaltungsverband (GVV) Dornstetten kam Grassi zu der Feststellung, dass eine Reduzierung der Bauplätze nicht sinnvoll sei. Das Problem seien Kosten für die Herstellung der Oberflächenentwässerung, weshalb eher so viele Bauplätze wie möglich ausgewiesen werden sollten, um die Bauplatzpreise günstiger gestalten zu können. Abzuklären sei, ob mittels Straßenentwässerung eventuell auf die Entwässerung über den Lukasgraben verzichtet werden könne. Dies müsse jedoch zunächst mit dem Straßenbauamt besprochen werden. Eine weitere Alternative würde eventuell der Brühlbach bieten. Hassel vertrat zunächst die Ansicht, dass sich die Preise noch im Rahmen bewegen würden. Schuh plädierte dafür, die potenziellen Bauherren über die derzeitigen Kostenschätzungen zu informieren, um deren Interesse hinsichtlich der neuesten Entwicklung erneut abzufragen. "Das war jetzt auch mein Gedanke. So machen wir es auch", beschloss Hassel.