Die Waldachtaler Musikschule ließ bei ihrem Frühlingskonzert den Klang der Instrumente hochleben, hier die Musikanten mi den Lehrern. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Frühlingskonzert wird zu einem bunten Reigen aus Klassik und Neuzeit / Musikschule Waldachtal unterhält die Zuhörer bestens

Von Peter Morlok

Horb. Viva la Musica – es lebe die Musik! Unter dieses Motto hat die Musikschule Waldachtal ihr diesjähriges Frühlingskonzert gestellt, das am Sonntagnachmittag im Haus des Gastes in Lützenhardt stattfand.

Trotz bestem Sommerwetter war der großen Saal sehr gut besetzt, denn kaum ein Familienmitglied wollte sich entgehen lassen, was der Nachwuchs am Instrument seiner Wahl in der letzten Zeit eingeübt hatte.

Eine kluge Entscheidung, wie sich im Laufe des Konzerts herausstellte, da die Darbietungen der Musikschüler durchweg auf einem beachtlich hohen Niveau vorgetragen wurden. Es war kein "Kinderkonzert", sondern ein Querschnitt klassischer sowie zeitgenössischer Meisterwerke, deren Interpretation hohe Musikalität, präzises Taktgefühl, ganz viel Enthusiasmus und noch mehr Probenfleiß voraussetzt.

Da wurde die Etüde von Chatschaturijan im fliegenden Wechsel am Flügel dargeboten und den "Tango zu vier Händen" von Martin Schmitz spielten Jasmin Büchner und Hannah Kaupp so schwungvoll und intensiv wie sonst nur altgediente Konzertpianistinnen.

Dass Musik pure Leidenschaft ist und der Interpret auch für seine Passion leiden muss, das demonstrierte Johannes Kaupp, der sich tags zuvor beim Fußballspielen den Daumen verstaucht hatte, bei der technisch sehr anspruchsvollen "Prélude in g-moll" von Sergei Rachmaninow. Seine Finger flogen beim Klassiker des russischen Komponisten nur so über die 88 Tasten des Flügels und verzauberten Jung und Alt.

Wie viel Technik und Fingerfertigkeit dazugehört bis aus einem Instrument wohlklingende Töne erschallen, das zeigten auch Bruno Blum am Akkordeon, Zoe Maurer mit ihrer Alt-Blockflöte oder Sabine Schmid an der Gitarre. Der 14-jährige Bruno Blum wagte sich beim "Hummelflug" von Korsakow an eines der schnellsten Instrumentalstücke, die es weltweit auf dem Musikmarkt gibt und Zoe Maurer beeindruckt bei dem Stück "Siciliana" mit atemberaubend schnell gespielten 16tel und 32-tel Noten und einem Sound, der tief berührte.

Mit ihrem technisch sauberen Gitarrenspiel bestach auch Sabine Schmid, die mit gekonntem Picking und exakt gesetzten Griffen eindrucksvoll belegte, wie faszinierend eine rein akustische Konzertgitarre klingen kann.

Wie toll es sich anhört, wenn sich Altsaxofon und Klavier zum "Blacker and Blues" treffen, das ließen die Gebrüder Julian und Johannes Kaupp die Zuhörer erahnen und dass man Blockflöte nicht nur unterm Weihnachtsbaum, sondern als wunderbares, eigenständiges Konzertinstrument spielen kann, das bewies das Blockflötenensemble der Musikschule bei ihrem abschließenden Streifzug durch Werke von Uwe Heger.

Rund zwei Stunden allerbeste musikalische Unterhaltung boten die vielen jungen Künstler der Musikschule Waldachtal an diesem Nachmittag.

Das Motto "Viva la Musica" wurde nicht nur von den Menschen im Saal gemeinsam gesungen, nein, man ließ geschlossen die Musik hochleben und freute sich am vielfältigen Ton unterschiedlichster Instrumente und ihrer Klangfarben.