Neben der Mönchhof-Sägemühle in Vesperweiler grasen Kühe. Sie liefern die "Zutaten" für die Vesper-Variationen, die den Gästen serviert werden. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur und Tourismus: Mühle-Team registriert steigendes Interesse an Schwarzwald und Traditionen

Für die Mönchhof-Sägemühle in Vesperweiler bricht bald wieder die Winterpause an. Die Familie Schittenhelm kann beim Betrieb ihres "lebendigen Museums" auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Denn das Interesse am Schwarzwald, seiner Natur und seinen Traditionen steigt.

Waldachtal-Cresbach. Klasse statt Masse, Erholung statt Reisestress, Umweltbewusstsein statt Konsumrausch, Inspiration, Kommunikation und das besondere Etwas des individuellen Erlebnisses – so steht es in den Vorhersagen der Touristiktrends 2020.

Auch in Cresbach, wo sich am Ufer der Waldach das Rad der Mönchhof-Sägemühle dreht, ändert sich das Verhalten der Touristen. Und zwar zum Positiven, finden Claudia und Uwe Schittenhelm, die Betreiber der Mönchhof-Sägemühle in zweiter Generation. "Heimat und Traditionen sind für viele Gäste wichtiger geworden, das spüren wir ganz gewaltig", schildert Uwe Schittenhelm.

Schwarzwald als Marke

Dass der Schwarzwald als Marke weiter an Bedeutung gewonnen hat, führt Schittenhelm auch auf neue Marketing-Ideen wie die "Schwarzwald-plus-Karte" oder die Aktion Landerleben im Kreis Freudenstadt zurück. Sei es der Samstag mit den Sägevorführungen, der bundesweite Mühlentag am Pfingstmontag oder der Denkmaltag: "Unsere Angebote werden sehr gut angenommen. Besonders an den Samstagen kommen im Sommer viele Leute", so Schittenhelm.

Dass die Mühle Öko-Strom produziert passt ebenso in den neuen Tourismus-Trend wie das Vesper-Angebot mit Waren aus eigener Herstellung. "Wir möchten den Leuten etwas Anderes bieten und eine ehrliche Sache hinstellen. Das kommt an, das merken wir. Und viele erkundigen sich nach dem Wasserrad und der Stromproduktion."

Auf überregionales Interesse sei die Sägemühle dieses Jahr wieder am bundesweiten Mühlentag gestoßen, der am Pfingstmontag stattfand. "Man glaubt gar nicht, wo die Leute überall herkommen. Einer der Besucher reiste sogar aus Norddeutschland an", erinnert sich Schittenhelm. Auch das konkrete Interesse an der Technik sei größer geworden, "es werden immer mehr Fragen gestellt, die Leute waren überdurchschnittlich interessiert", freut er sich.

Familien mit Kindern

Was Schittenhelm noch beobachtet hat: Dank der Gäste- und Heimatkarte werden auch immer mehr Menschen aus benachbarten Regionen auf die Mühle und den Kreis Freudenstadt allgemein aufmerksam. "Oft höre ich von Leuten, dass sie die Mühle vorher gar nicht gekannt haben. Es kommen auch mehr Familien mit Kindern", berichten die Schittenhelms, die auch im nächsten Jahr das bewährte Programm bieten wollen.

Aber erst einmal ist Winterpause. Das Mühlrad dreht sich zwar weiter, und das Sägegatter wird gerade im Winter gerne für Lohnschnittarbeiten genutzt, doch der Museums- und Touristikbetrieb ruht. Am morgigen Donnerstag, 12. Dezember, sowie am Donnerstag nächster Woche, 19. Dezember, finden dieses Jahr noch einmal jeweils ab 19 Uhr die Mühleabende mit Bewirtung statt. Am Samstag, 14. Dezember, ist die Mühle am Nachmittag noch geöffnet – aber dann ist Winterruhe angesagt. Los geht es wieder am 12. März 2020.