Zum Start der Aktion Lebendiger Adventskalender in Waldachtal versammeln sich Christen vor dem stimmungsvollen Ambiente des alten Försterhauses in Tumlingen, um gemeinsam zu beten, zu singen und eine Geschichte zu hören. Sieglinde Seid (links) und Anouschka Hornberger begleiteten die Lieder erstmals auf ihren Ukulelen. Fotos: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Advent: Bei der Aktion Lebendiger Adventskalender öffnet sich in Waldachtal jeden Abend ein anderes Fenster

Das erste Fenster des Lebendigen Adventskalenders öffnete sich in Tumlingen. Gastgeber war traditionell die Diakonsfamilie Ralf und Anouschka Hornberger im Sankt-Hilarius-Weg.

Waldachtal-Tumlingen. Das Licht weist den Weg zur Krippe. Zum Start der Aktion der evangelischen Kirchengemeinde Waldachtal fanden sich 25 Teilnehmer ein. Sie nahmen zwei Grad Minus in Kauf, um gemeinsam vor dem stimmungsvoll illuminierten alten Försterhaus gemeinsam zu singen, zu beten und eine Geschichte zu hören.

Aktionsleiterin Anouschka Hornberger, die zum Auftakt mit einem Glöcklein läutete, formulierte das Gebot der christlichen Nächstenliebe. "Die Menschen sollen in der Adventszeit ihre Herzen weit öffnen und ihre Nächsten nicht vergessen", sagte sie zu den Versammelten.

Aus vollem Herzen

Eine Premiere: Statt mit der obligatorischen Gitarre begleitete Anouschka Hornberger die Lieder auf ihrer Ukulele. Dazu erklärte sie schmunzelnd: "Meine Gitarre hat vor Wochen eine kleine Schwester bekommen." Zusammen mit Sieglinde Seid aus Tumlingen bildete sie an diesem Abend ein Ukulele-Duo. Hornberger gilt bei den Ukulele Harmonists Waldachtal des Gesangvereins "Harmonie" als Senkrechtstarterin. Unterfordert im Anfängerkurs, schaffte sie ad hoc gleich den Sprung ins Orchester. Wie einstudiert erklangen daher die Songs "In der Nacht zu Bethlehem" und "Süßer die Glocken nie klingen", welche die 25 Waldachtaler Christen aus vollem Herzen mitgesungen haben.

Die langjährige Aktionsleiterin erzählte zum Auftakt "Die verlorene Weihnachtsgeschichte", die von einem unbekannten Verfasser stammt. Engel Jonny, der einen festen Platz bei den himmlischen Heerscharen hatte, wurde beauftragt, den Menschen ein Zeichen zu geben, dass es den Herrgott noch gäbe. "Dazu schien es Gott auch höchste Zeit zu sein, denn die Menschen waren gerade eifrig dabei, immer mehr von dem kaputt zu machen, was er doch mal mit so viel Mühe geschaffen hatte. Gott wurde Angst und bange, wenn er nach unten auf die Erde blickte", führte die Tumlinger Erzählerin aus. Die Probleme der Menschen seien immer die gleichen: Die einen sind reich und die anderen versklavt, glücklich war und ist eigentlich niemand. Schon als der Schöpfer seinen Boten (Jesus Christus) auf die Erde schickte, hörten die Menschen nicht alle zu. Die Liebe, die Jesus zu den Menschen gebracht hat, verhallte immer mehr und die Welt wurde kälter und kälter. Deshalb sollte der Himmelsbote Jonny die Bedeutung des Weihnachtsfestes den Menschen neu vermitteln. Ein Zeichen des Verstehens wäre doch, dass sich die Menschen anlächeln und sich umarmen. Weihnachten könne die Menschen verzaubern, so wie das kleine Mädchen in der berührenden Erzählgeschichte. Es lohne sich, sich aufzumachen, den Menschen zu finden, der die Welt retten kann. Durch den Erlöser könne man erfahren, wie viel Liebe sich Menschen geben können. Die Botschaft des Christfests könne Herzen öffnen.

Ein neues Gebet

Ein neues Gebet, indem Gott gedankt wird für die Freuden, welche gemeinsame Stunden im Advent schenken, solle Segen bringen für Begegnungen und Gemeinschaften. Wörtlich artikulierte Hornberger: "Lass Niemanden einsam sein und hilf, dass wir niemanden übersehen." Inbegriffen ist die Bitte um ein friedvolles Miteinander: "Erhalte diese Erde und ihre Menschen in Frieden." Hornberger sagte: "Mache uns bereit, dein frohmachendes Licht zu denen zu tragen, die es brauchen. Segne du uns auf dem Weg zur Krippe hin." Gott sei als helles Licht in die Finsternis der Welt gekommen.

Glühwein, Punsch und Gebäck wärmte die Teilnehmer der Aktion Lebendiger Adventskalender auf. Es ist ein guter Brauch, dass die Gastgeber zum anschließenden geselligen Beisammensein zu heißen Getränken und Gebäck einladen. Allabendlich gehen Menschen guten Willens in Waldachtal den Weg zur Krippe. Sie treffen sich immer um 18 Uhr vor einem anderen Haus, außer an den Wochenenden.