Die Führungsmannschaft des Fördervereins Aktiv für Salzstetten (von links): Steffen Schuh, Ortsvorsteher Wolfgang Fahrner, Bernhard Kreidler, Heike Kreidler, Joachim Luger, Oliver Dettling, Michael Rohde, Bürgermeisterin Annick Grassi und Roger Ganszki. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Vorsitzender Oliver Dettling ist frustriert / Förderverein Aktiv für Salzstetten will neuen Schwung aufnehmen

Ein erster Donnerschlag ereilte den jungen Förderverein Aktiv für Salzstetten. Oliver Dettling hat ernsthaft in Erwägung gezogen, schon nach zweijähriger Tätigkeit nicht mehr als Vorsitzender zu kandidieren.

Waldachtal-Salzstetten. Nach anfänglicher Euphorie ist er jetzt enttäuscht, weil nichts vorwärts geht. Verantwortungsbewusste redeten ihm schon im Vorfeld der Generalversammlung gut zu und konnten ihn umstimmen. Oliver Dettling erklärte jetzt bei der zweiten Hauptversammlung im Bürgersaal: "Mir liegt der Verein jedoch zu sehr am Herzen, weshalb ich mich vom Weitermachen überzeugen ließ." Ortsvorsteher Wolfgang Fahrner und den Getreuen fiel merklich ein Stein vom Herzen.

Im Aktiv-Haus, dem früheren Feuerwehrhaus, redete sich Dettling aber seinen Frust von der Seele: "Was die geplanten Umbauten und Erneuerungen betrifft, hat sich leider fast überhaupt nichts getan." Es seien immer noch dieselben "Baustellen" wie schon vor einem Jahr, denn keines der Vorhaben konnte verwirklicht werden: "Wir sind nicht wirklich vorangekommen."

Die Küche, der Fußboden, die Tische und die Stühle seien immer noch "alt und heruntergekommen". Auch die Akustik im Bürgersaal müsse verbessert werden. Eventuell wolle man bestenfalls die Decke erhöhen oder zumindest eine Lärmdämmung einbauen. "Auch die Beleuchtung und der Eingangsbereich müssen aufgewertet werden." Die Liste sei noch lang. Das Aktiv-Haus mache aus seiner Sicht nicht gerade einen guten Eindruck: "Ich bin so nicht zufrieden. Ich hatte da andere Vorstellungen."

Zudem sei es immer ein Kraftakt gewesen, das Personal für die Veranstaltungen zusammen zu bekommen. Außer durch Vermietungen des Aktiv-Hauses und die Veranstaltungen sei der Förderverein eigentlich kaum präsent. "Wir müssen nun endlich in die Pötte kommen", forderte der Vorsitzende. Dafür brauche man viel praktische und finanzielle Unterstützung. Dettling will die Modernisierung schnellstmöglich realisieren: "Unser Aktiv-Haus muss ein Aushänge-schild werden."

Dettling sieht den Förderverein Aktiv für Salzstetten nicht nur als ein Umbau- und Vermietungsverein. Er gab die Devise aus: "Wir müssen Gas geben! Mit Dahinplätschern bin ich nicht zufrieden." Recht gut gefahren sei man mit dem Mietvertrag, denn "die Gemeinde lässt uns schalten und walten". Anlaufschwierigkeiten offenbart jedoch die Internetseite des Fördervereins und die Mitgliedergewinnung. Dettling appellierte, mehr aktive und passive Mitglieder zu gewinnen: "Je mehr aktiv sind, desto mehr können wir leisten." Für Ideen und Neues sei der Förderverein offen.

Laut Mitgliederverwalter Roger Ganszki kletterte die Zahl der Mitglieder von 70 auf 78. Schatzmeister Ganszki legte eine ausgeglichene Bilanz vor, aber "das Aktiv-Haus ist nicht ganz günstig im Unterhalt". Investiert wurde 2018 in einheitliche T-Shirts und Ortseingangs-Tafeln, wobei eine im Wert von 170 Euro abhandengekommene Hinweistafel neu angeschafft werden musste (siehe unterer Bericht). Über die Jahresbilanz war Dettling enttäuscht: "Welchen Aufwand haben wir betrieben wegen 30 Euro Gewinn?"

Schriftführerin Heike Kreidler empfand es als "sehr erfreulich", dass der Bürgersaal von Vereinen und Privatpersonen gut angenommen werde. Der Saal sei für Generalversammlungen und Feiern geeignet. Kreidler ließ zudem die Hygiene-Schulung für Vereinsmitarbeiter mit 40 Teilnehmern, das in Kooperation mit dem Musikverein veranstaltete Maifest, das bestens besuchte Schlachtplattenfest und die Premiere der Wein- und Bierbörse Revue passieren. Für die Kinder wurde ein Bogenschießen angeboten. Auch dieses Jahr will der Verein beim Kindersommerprogramm mitmachen.

Ortsvorsteher Fahrner stärkte dem Vorsitzenden den Rücken: "Das Gebäude ist für Oliver Dettling eine Herzenssache. Gerade deshalb ist er der richtige Mann als Vorsitzender." Das Aktiv-Haus am Dorfplatz sei Dreh- und Angelpunkt für Anschlüsse wie Strom und Wasser bei Festen. Der Mietvertrag mit der Gemeinde sei "eine sehr gute Lösung, die finanziell tragbar ist".

Der Ortsvorsteher äußerte Verständnis für das schleppende Vorwärtskommen: "Der Förderverein ist noch in der Findungsphase." Fahrner plädierte auch für eine Mitgliederwerbeaktion, denn "die Mitgliederzahl ist echt mau". Das haber er sich anders vorgestellt – für einen Förderverein brauche man mehr Arbeitskraft. Dettling ließ sich von Fahrners Worten neu motivieren: "Ich treibe die Leute an." Ortsvorsteher Fahrner informierte, dass der Liederkranz das Maifest nicht mehr musikalisch begleiten kann. Nur der Musikverein ist noch im Boot. Fördervereine, die andere Vereine unterstützen, befürwortete Bürgermeisterin Annick Grassi: "Das ist mir in jedem Ortsteil wichtig." Aber auch sie wertete die Mitgliederzahl als verbesserungswürdig, denn mehr Mitglieder könnten auch mehr Veranstaltungen stemmen. "Die Belebung des Gebäudes ist mir wichtig", erklärte Grassi außerdem und nannte das Schlachtplattenfest als Beispiel. Bei diesem platze das Aktiv-Haus aus allen Nähten. Von der Unterstützung des Fördervereins habe in seinem Jubiläumsjahr 2018 der Harmonikaverein profitiert, betonte dessen Vorsitzender Artur Wollensak.

Bei den Wahlen wurde die Vorstandschaft auf zwei Jahre gewählt. Sigrid Luger und Bernd Schittenhelm stellten sich nicht mehr zur Wahl. Dafür wurde Joachim Luger in den Beirat gewählt, der auf bis zu zehn Mitglieder ausgeweitet werden kann.

  Wahlen

Oliver Dettling bleibt Vorsitzender des Fördervereins und Heike Kreidler ist weiterhin Schriftführerin. Als Beisitzer wurden Wolfgang Fahrner, Bernhard Kreidler, Joachim Luger und Steffen Schuh gewählt. Marga Kempeneers und Michael Rohde sind Kassenprüfer.

 Termine

Am 30. April findet das Maifest statt. Das Dorffest veranstaltet der Förderverein am 20. und 21. Juli. Im Sommer wird es wieder ein Kinderprogramm geben. Für 21. September ist ein Helferfest geplant. Hinzu kommen Schlachtplattenfest sowie Wein- und Bierbörse.