Sie leisten ganze Arbeit für Bedürftige, die rührige Helfende-Hände-Führungsmannschaft neben Bürgermeisterin Annick Grassi (von links): Erika Schneider, Peter Spang, Christa Ruoß, Heinz Hornberger, Bernd Mettler, Erika Burkhardt, Hans Tschositsch. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Verein Helfende Bürger steigert Hilfsleistungen um 74 Prozent / Bei Hausarbeit nicht alle Wünsche erfüllt

Die Hilfsdienste des Vereins Helfende Bürger Waldachtal sind weiterhin sehr gefragt. Diese werden vor allem im hauswirtschaftlichen Bereich und bei den Fahrdiensten häufig in Anspruch genommen.

Waldachtal. "Wir konnten 2018 unsere Einsätze wieder steigern und vielen Bürgern von Waldachtal helfen", teilte Einsatzleiterin Christa Ruoß bei der fünften Hauptversammlung mit. 3074 Einsatzstunden bei insgesamt 48 Klienten wurden geleistet. Das sind 74 Prozent mehr wie 2017, eine enorme Steigerung.

Sieben neue Helferinnen und Helfer konnten im vergangenen Jahr dazugewonnen werden. Die gleiche Zahl ist ausgeschieden. Jetzt besteht das Team aus 35 Helfern. Angepasst an den Mindestlohn wurde deren Aufwandsentschädigung auf 9,20 Euro pro Stunde. Sie haben alle sehr zuverlässig ihre Zeit und Fähigkeiten eingesetzt. "Sie waren bereit, auch öfters spontan einen Dienst zu übernehmen", lobte die Einsatzleiterin. "Ich bekomme von den Klienten viele gute und zufriedene Rückmeldungen", bestätigte Ruoß. Aber: "Leider konnten wir nicht alle Aufträge erfüllen, da uns Helferinnen für die Hausarbeit fehlten." Zu Buche stehen 2641 Einsatzstunden für Betreuungs- und Entlastungsleistungen. Angehörige und Klienten ab Pflegegrad 1 konnten bei der Haus- und Gartenarbeit unterstützt werden. Außerdem wurden Fahrdienste und Betreuungen übernommen. Auch Klienten ohne Pflegegrad haben Leistungen in Anspruch genommen: 158 Stunden Begleitung und Fahrdienst, 140 Stunden Hilfe im häuslichen Bereich, 100 Stunden Hilfe für Familien und 35 Stunden für Betreuung. Die Einsätze verteilen sich auf die sieben Teilorte: 38 Prozent Salzstetten, 33 Prozent Tumlingen, 18 Prozent Lützenhardt, fünf Prozent Vesperweiler, drei Prozent in Oberwaldach, drei Prozent in Cresbach und ein Prozent in Hörschweiler.

241 Mitglieder

Steigende Tendenz verzeichnen die Mitgliederzahlen: Jetzt sind es 241. Bei sieben Abgängen konnten 21 Neumitglieder begrüßt werden. Bei den Ortschaften gibt es ein großes Gefälle. 103 Mitglieder (43 Prozent) kommen aus Tumlingen, 45 (19 Prozent) aus Hörschweiler, 37 (15 Prozent) aus Lützenhardt, 35 (15 Prozent) aus Cresbach, aber nur 18 (sieben Prozent) aus Salzstetten, obwohl dort die meisten Einsätze sind.

Schatzmeister Bernd Mettler, der auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 zurückblickte, mahnte an, dass es bei der Mitgliederzahl noch Entwicklungspotenzial gebe. "Nur rund vier Prozent der mehr als 6000 Einwohner sind Mitglied." Während es in Tumlingen zehn Prozent sind, hinken Lützenhardt mit zwei Prozent und Salzstetten mit einem Prozent gewaltig nach. "Wir freuen uns auf jedes weitere Mitglied, das unseren Verein ideell und finanziell unterstützen möchte", warb Mettler um mehr Neumitglieder. Vorsitzende Burkhardt kündigte eine Initiative für Salzstetten an. Gespräche geführt werden mit Ortsvorsteher und Ortschaftsrat und bei den Senioren möchte sich der Hilfsverein vorstellen. Man sei bestrebt, im größten Teilort der Gemeinde mehr neue Mitglieder zu gewinnen.

Büro ist umgezogen

"Es ist noch Potenzial da", bekräftigte auch Bürgermeisterin Annick Grassi, die das Führungsteam und die Helfer für ihre sinnvolle Arbeit lobte. Dank der großzügigen Spende von Klaus Fischer über 8000 Euro und einer weiteren Spende von 500 Euro konnte ein operativer Überschuss von 2405 Euro erzielt werden.

Vorsitzende Erika Burkhardt berichtete über den reibungslosen Umzug des Büros von Tumlingen nach Hörschweiler: "Da das Bankgebäude in Tumlingen zum Verkauf stand, mussten wir einen neuen Standort suchen. Wir sind dankbar, dass wir das ehemalige Kindergarten-Büro im Rathaus Hörschweiler anmieten konnten und auch den früheren Kindergarten und die Küche für unsere Veranstaltungen nutzen können." Mit 20 Helferinnen, dies stellte Burkhardt heraus, startete im Oktober die 18 Abende umfassende Schulung "Häusliche Betreuung in der Altenhilfe". Für die gut abgestimmte Zusammenarbeit mit Einsatzleiterin Christa Ruoß und Stellvertreterin Erika Schneider dankte die Vorsitzende neben Heidi Kugler vom Krankenpflegeverein auch Rebecca Dürr von der Sozialstation. Dieses Zusammenwirken erleichtert den Alltag der Klienten und betroffenen Familien. Dürr hielt auch eine Schulungsreihe ab. Zugestimmt hat der Verein dem Projekt "Mein Sekretär" der Volksbank Dornstetten, Bankkunden aus Waldachtal mit Interesse an Hilfsdiensten zu vermitteln.

Schriftführer Hans Tschositsch ließ das arbeitsreiche Jahr 2018 Revue passieren. Von besonderer Bedeutung ist, dass der Verein die Berechtigung erhalten hat, Leistungen im häuslichen Bereich direkt mit den Kranken- und Pflegekassen abrechnen zu können. Überdies sind die anerkannten Leistungen von der Umsatzsteuer befreit. Vize-Vorsitzender Peter Spang würdigte die Teamleistung, allen voran die Vorsitzende Erika Burkhardt: "Sie organisiert, damit alles funktioniert." Es sei keine Sonntagsrede, aber Burkhardt leiste "gute Arbeit". Von ihren Verbindungen in alle Richtungen profitierten alle.

Burkhardt bestätigte, dass sie den Vorsitz gerne weiterführe. Es sei der richtige Schritt gewesen, den Hilfsverein zu gründen. Denn: Alleinstehende könnten nicht mehr von der Großfamilie wie früher aufgefangen werden. Um alle Anfragen abdecken zu können, so die Vorsitzende Burkhardt, suche der Verein Helfende Hände weitere Helferinnen und Helfer. Einsatzleiterin Ruoß meint dazu: "Es ist bestimmt für Jeden eine Bereicherung, wenn er bedürftigen Menschen helfen kann. Man bekommt viel Freude zurück."