Marianne Dettling lebte als überzeugte Katholikin in Salzstetten.Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Nachruf: Katholikin hat sich in Salzstetten in der Kirche engagiert / Schwester von Weihbischof im Alter von 81 Jahren verstorben

Waldachtal-Salzstetten. Marianne Dettling, die im Alter von 81 Jahren in Salzstetten gestorben ist, war viele Jahre ehrenamtlich in der katholischen Kirchengemeinde St. Agatha tätig. Pfarrer Anton Romer würdigte bei der Trauerfeier die langjährigen Dienste und Verdienste der Verstorbenen.

Zehn Jahre lang wirkte sie als Kirchengemeinderätin in Salzstetten. Zudem engagierte sie sich als Lektorin und Kommunionhelferin. Sie machte nie großes Aufhebens, sondern stellte sich in den Dienst der christlichen Gemeinschaft.

Sie trat als eine im Team tätige Mesnerin in die Fußstapfen ihres Schwiegervaters. Nach ihrem 70. Geburtstag meinte sie, dass es nach zwei Jahrzehnten Mesnerdienst nun genug sei. Pfarrer Romer: "Ich kannte sie als zuverlässige, ruhige und pflichtbewusste Mesnerin, der nichts zu viel gewesen ist." Auch ihr Mann Hugo hat praktische Dienste rund um die Kirche verrichtet und so das Mesner-Gen aufrechterhalten. Galt doch dessen Vater Hermann Dettling (1903-1984) mit seinen 65 Dienstjahren seinerzeit als dienstältester Mesner in der Diözese. Bischof Georg Moser überreichte ihm den päpstlichen Verdienstorden "Benemerenti" von Papst Johannes Paul II. Die Diözese ehrte ihn mit der Martins-Medaille.

Seit Gründung vor über 25 Jahren singt Marianne Dettling im Frauenchor der katholischen Kirchengemeinde St. Agatha. Sie verstärkte den Chor mit ihrer Stimme im 2. Sopran, insbesondere bei Trauerfeiern. Für alles Tun und Wirken in der katholischen Kirchengemeinde Salzstetten sagte Pfarrer Romer ein von Herzen kommendes Vergelt‘s Gott.

Mit 25 nach Salzstetten

Aufgewachsen ist Marianne Dettling, geborene Kreidler, in Grünmettstetten als zweitälteste mit den sechs Geschwistern Helene (verstorben), Johannes, Gertrud, Paula, Josefine und Anton. Ihre Eltern Anton Kreidler und Anna, geborene Faßnacht, betrieben eine kleine Landwirtschaft, in der sie von Kindheit an mitarbeiten musste. Nach ihrer Schulzeit war sie als Näherin in Schopfloch beschäftigt. Als 25-Jährige kam sie nach Salzstetten, wo sie Hugo Dettling heiratete. Das war vor 56 Jahren. Familie stand obenan, als die beiden Töchter Monika (1965) und Beate (1967) geboren wurden. Nebenher machte sie Heimarbeit. Sie legte für ihre Töchter ein gutes Glaubensfundament. Als Fremdsprachenkorrespondentin arbeitete Tochter Monika bei der Deutschen Botschaft in Brasilien und Moskau. Oberstudienrätin Beate ist als Dozentin für Religionspädagogik bei der Diözese beschäftigt. Tochter Beate sagt: "Meine Mutter war im Glauben tief verwurzelt. Sie war eine überzeugte Katholikin. Die Amtskirche lag ihr sehr am Herzen." Als Rosenkranzbeterin setzte sie großes Vertrauen auf Maria, der Mutter Jesu. "Vielleicht mit auch deshalb, weil ihr Taufname ›Maria Anna‹ ist und nicht Marianne, unter welchem Namen sie alle kennen", meint Pfarrer Romer. Gern nahm sie an Salzstetter Wallfahrten teil, feierte die Gottesdienste in der Wallfahrtskirche Heiligenbronn/Waldachtal mit und ging zu Einkehrtagen auf die Liebfrauenhöhe. Kirchliche Feste hat sie mit ihrer Familie immer gepflegt. Als Hausfrau hielt sie ihre Herkunftsfamilie zusammen: Bei ihr war der Anlaufpunkt und das Zentrum für die Kreidler-Verwandtschaft, wo gemeinsam die Familienfeste gefeiert wurden. Selbst in der Zeit ihrer schweren Krankheit hat sie nie geklagt, sondern diese angenommen. Sie war dankbar für ein erfülltes Leben.

Sehr geschätzt hat Marianne ihren Bruder Johannes Kreidler, der als Weihbischof (1991-2017) in der Diözese Rottenburg-Stuttgart wirkte. Umgekehrt hat sich der Würdenträger sehr um seine Schwester gesorgt und sie während ihrer Krankheitszeit treu begleitet. Der emeritierte Weihbischof zelebrierte das Requiem in der katholischen St. Agatha-Kirche in Salzstetten. Ihr Bruder Anton praktizierte als Allgemeinarzt und Internist in der Gemeinschaftspraxis Schmelzle/Kreidler in Salzstetten.

Gesangssolistin Professorin Inga Behrendt, Dozentin an der Hochschule für Kirchenmusik in Rottenburg, und Organist Michael Heißel von der Kirchenmusikschule Rottenburg gestalteten das Requiem in der St. Agatha-Kirche in Salzstetten ebenso niveauvoll wie würdevoll mit. Professorin Behrendt ist eine Freundin der Familie und hat auf vorherigen Wunsch von Marianne Dettling der Trauerfeier die musikalische Note gegeben.