Ortschaftsrat Tumlingen diskutiert erneut über die Zufahrt zum Kinderhaus im "Himmelreich"

Von Eberhard Wagner

Waldachtal-Tumlingen. Die Zufahrt zum neuen Kinderhaus im Gewann Himmelreich in Tumlingen wird nach wie vor heiß diskutiert.

Während der Ortschaftsrat (OR) Tumlingen als oberste Priorität und in Reihenfolge die Sicherheit der Kinder, Fußgänger, Radfahrer und des fließenden Verkehrs einstuft, drohen die Möglichkeiten an Billiglösungen zu scheitern.

Nach wie vor wird vom OR eine Kreisverkehrlösung an der K 4702 (Talstraße) über die Einfahrt des Verbindungswegs zum Rötweg als optimale Lösung angesehen; in einem Antwortschreiben an die Verwaltung gibt die Polizeidirektion Freudenstadt (Referat Verkehr) dem OR recht. In ihrer Stellungnahme stellt die Behörde die Kreisverkehrlösung gar als beste Lösung dar, einzig die Platzverhältnisse zum Bau seien dürftig. Auf jeden Fall empfehle es sich, den Verkehrsknotenpunkt direkt an der K4702/Verbindungsstraße zum Röteweg, baulich zu verändern.

Die Alternativlösung wie etwa die Vollsperrung des Verbindungsweges oder deren Ausweisung als Einbahnstraße, um den einfließenden Verkehr aus Richtung Lützenhardt über die Allmendgasse und den Rötweg zu leiten, wird weiterhin kritisch gesehen. Auch hier rechnen die Räte mit erhöhter Unfallgefahr für die Kinder, da der Verkehr mit dem Betrieb des neuen Kinderhauses sicherlich zunehmen wird.

Diese Möglichkeit gefällt vor allem der Gemeinde, da sie am günstigsten ist und keine zusätzlichen, hohen Kosten verursacht. Mit der Verteuerung des ursprünglich auf 3,3 Millionen Euro "gedeckelten" Kinderhauses hat die Gemeinde schon genug zu kämpfen. Das Landratsamt selbst favorisiert weiterhin die Linksabbiegerspur und lehnt einen "Minikreisverkehr" kategorisch ab. Der Rat ließ durchblicken, dass sie keine Kompromisse auf Kosten der Sicherheit eingehen wollen. Man stehe selbstverständlich voll und ganz zu dem neuen Kinderhaus, aber trotzdem müsse eine verkehrstechnisch sinnvolle, vor allem aber sichere Verkehrslösung gefunden werden. "Es darf nicht alles nur an den Kosten scheitern", so Rat Joachim Rothfuß. Wird die Gemeinde am Ende alle Sicherheitsbedenken der Tumlinger Räte ignorieren und die Sicherheit von Kindern und Fußgängern den Kosten unterordnen? Zumindest stehen die Weichen schon dafür. Auch Rat Reinhold Matteis konstatiert: "Kosten im Sicherheitsbereich, auch wenn sie hoch sind, dürfen die Meinungen nicht ändern. Normal schafft man erst die Infrastruktur, bevor man bebaut."

Dafür ist es zu spät. Eine sichere Lösung muss her: Damit der OR seine Entscheidung treffen kann, muss die Gemeinde zusätzliche Zahlen und Informationen liefern. Ortsvorsteher Rudolf Emele will zumindest eine grobe Kostenabschätzung aller möglichen Verkehrsvarianten einholen. Vorher sei eine abschließende Entscheidung sowieso nicht möglich.