Das Jubelpaar Veronika und Manfred Wittich feierte Goldene Hochzeit. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Manfred und Veronika Wittich aus Lützenhardt feiern Goldene Hochzeit / Großes Engagement für den FC Kickers

Auf 50 Ehejahre blicken Manfred und Veronika Wittich in Lützenhardt zurück: Wegen der Corona-Situation konnten sie ihre Goldene Hochzeit nur im engsten Familienkreis feiern. Das Jubelpaar hatte sich Jahrzehnte lang insbesondere im Sportverein FC Kickers sehr engagiert.

Waldachtal-Lützenhardt. "Wichtig ist das Miteinander und dass mein Mann nach seiner Krankheit wieder gesund wurde", bilanziert Veronika Wittich. Vor zehn Jahren musste Manfred ein schwerwiegendes Krankheitsjahr überstehen. Inzwischen fühlt er sich wieder genesen. Den obligatorischen Herbst-Urlaub ins Allgäu musste das Jubelpaar aufgrund der Corona-Vorgaben jetzt vorzeitig abbrechen. Sie meinen: "Durch das Virus wird hier viel kaputt gemacht." Gerade die Gastronomen hätten viel investiert. Dass sie jetzt wieder schließen müssten, empfinden sich nicht als okay. Veronika: "Restaurants und Läden, die tun mir leid."

Standesamtlich getraut wurden sie von Bürgermeister Rudi Axt, und bei Pfarrer Heinrich Drißner traten sie vor den Traualtar. Kennengelernt hat sich das Paar bei der Fasnet mit Tanz im "Hirsch". In diesem Lokal feierten sie auch ihre Hochzeit, wo die Tanzband "Carolys" aufspielte. Selbstredend, dass die Musikkapelle unter Dirigent Josef Geiger den Hochzeitszug anführte, war der musikalische Leiter doch der Vater der Braut. Das Jubelpaar erinnert sich an das Ereignis 1970: George, der Mann ihrer Tante Adelinde, die in Frankreich wohnt, gab zu später Stunde noch französische Chansons zum Besten.

Zwei Töchter

Aus der Ehe gingen die beiden Töchter Barbara (1973) und Isabelle (1977) hervor. Ganz wichtig sind dem Ehepaar die zwei Enkelkinder Antony (13 Jahre) und Paula (neun Jahre), die gern zu Oma und Opa kommen. Anfänglich wohnte das neuvermählte Paar in der Forchenwaldstraße im Elternhaus der Großmutter von Manfred, dann im Elternhaus des Mannes im Straußenbühl. Dieses haben sie mehrfach umgebaut und modernisiert.

Manfred Wittich senior (1922-1992) und Lilli, geborene Pfeiffer, sind die Eltern des 72-jährigen Manfred Wittich junior, der zusammen mit seinen beiden Schwestern Margrit und Doris in Lützenhardt aufgewachsen ist. Sein Vater arbeitete als Handelsvertreter und zuletzt als Gemeindepfleger und Kassenverwalter bei der Gemeinde Lützenhardt und Waldachtal. 18 Jahre lang fungierte er als Stellvertreter des Bürgermeisters. Weitum bekannt war der Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande als langjähriger Sportkreis-Vorsitzender bis 1983 und 40 Jahre lang als Vorsitzender des FC Kickers Lützenhardt. Ab 1962 machte Manfred junior eine Ausbildung zum Werkzeugmacher bei der Unternehmensgruppe Fischer in Waldachtal, wo er 38 Berufsjahre beschäftigt war, davon 25 Jahre als Ausbilder. Nach 2000 arbeitete er noch drei Jahre beim Werkzeugbau Uwe Luger in Salzstetten.

36 Jahre lang schnürte er ab der D-Jugend als Fußballspieler die Kickschuhe für den FC Kickers. Erst im Alter von 36 Jahren hängte der Abwehrspieler und Mittelstürmer (Zweite Amateurliga) die Fußballschuhe an den Nagel. Jeweils zwei Jahre lang engagierte er sich als Trainer beim FCK Lützenhardt und beim SV Tumlingen-Hörschweiler. 30 Jahre lang übernahm er beim Sportverein seiner Heimatgemeinde die verantwortungsvolle Aufgabe als Hauptkassierer und Platzkassier. Er half beim Bau des Sportheims und zusammen mit seiner Frau vielmals bei der Bewirtung. Als Oberbrandmeister und Maschinist stellte er sich bei der Freiwilligen Feuerwehr Lützenhardt 25 Jahre lang in den Dienst des Bürgers in Uniform. Er führte auch die Kassengeschäfte und wurde mit einer Sankt Florians-Figur für seine langjährigen treuen Dienste geehrt.

Als analoger Porträt-Spezialist frönte der Mitbegründer des Fotoclubs Waldachtal über zehn Jahre aktiv seinem Hobby Fotografie und wirkte am Waldachtal-Bildband mit. Fernseh-Maler Bob Ross inspirierte ihn, sich als Hobbymaler hauptsächlich an Toskana-Motiven zu versuchen. Seine heimliche Liebe: Mit seiner restaurierten über 60 Jahre alten Solex, einem Oldtimer-Fahrrad mit Hilfsmotor (1957-1960), ist Manfred Wittich mit maximal einem PS heute noch gern mit bis zu 35 km/h unterwegs. Das Vélosolex ist eigentlich ein Mofa und wurde in Frankreich hergestellt. Mit von der Partie ist er im Ruhestand bei den Mittwochs-Wanderern mit Teilnehmern aus Salzstetten, Lützenhardt und Altheim. Mehrmals haben sie Etappen auf dem berühmten Rennsteig in Thüringen gewandert. Heute sitzt er auch gern am PC.

Musiker-Denkmal

Die 68-jährige Veronika Wittich, geborene Geiger, wurde als Älteste von vier Geschwistern (Andreas, Jürgen, Niki) in Lützenhardt geboren. Ihr Vater Josef Geiger, Maschinist von Beruf, gilt als Musiker-Denkmal in Lützenhardt. Über 40 Jahre lang leitete er den Musikverein Cäcilia Lützenhardt als Dirigent und spielte selbst mehrere Instrumente. Ihre Mutter ist Marlies, geborene Axt. Veronika lernte Trompete spielen und wirkte fünf Jahre lang in der Jugendkapelle mit. Sie war in verschiedenen Geschäften im Verkauf und Büro tätig, arbeitete mehrere Jahre bei der Konditorei Pfalzgraf in Pfalzgrafenweiler, machte Heimarbeit für Fischer und arbeitete 18 Jahre lang als kaufmännische Angestellte bei der Unternehmensgruppe Fischer in Waldachtal. Ihren Mann Manfred hat sie in seiner ehrenamtlichen Vereinsarbeit unterstützt. Vor allem half sie in der Bewirtung und in der Küche im Sportheim des FC Kickers. Stricken zählt inzwischen zu den Steckenpferden der Hobbybäckerin. Aktiv ist sie im Strickkreis im evangelischen Gemeindehaus Waldachtal. "Früher waren wir leidenschaftliche Camper und sind ins Badische, nach Österreich und bis Italien gefahren", schwelgt das Jubelpaar in Erinnerungen. Seit rund 40 Jahren versuchen die Wittichs im Kegelclub "Pudel-Club", der anfänglich im Hotel Walz zu Gast war, ins Volle zu treffen.