Zusammen mit mehreren Geistlichen hielt Bischof Gebhard Fürst (Mitte) in Lützenhardt den Wallfahrtsgottesdienst der katholischen Dekanats-Wallfahrt. Foto:s Baiker Foto: Schwarzwälder Bote

Katholische Kirche: Dekanatswallfahrt mit Bischof Fürst stellt Mutter Gottes als "Botin des Friedens" in den Mittelpunkt

Heiligenbronn zeigte sich am gestrigen Sonntag wieder als spirituales Zentrum für die Christen im katholischen Dekanat Freudenstadt, aber auch für viele Christen in der weiteren Umgebung. Das zeigte die Anwesenheit vieler Wallfahrer aus dem Umland.

Waldachtal-Heiligenbronn. Geplant war am gestrigen Sonntag, das Gnadenbild von der Wallfahrtskirche zur schmerzhaften Muttergottes Heiligenbronn in einer Prozession zum Gottesdienstort in die Omnibushallen der Firma Schweizer Reisen nach Lützenhardt zu tragen, dies über eine Strecke von zirka zwei Kilometer.

Aber leider machte das Wetter nicht mit. Es nieselte, und das stellte das ursprüngliche Vorhaben in Frage. Bischof Gebhard Fürst ließ es fast bis zur letzten Minute drauf ankommen. Um 9.30 Uhr musste man dann aber doch mit dem Auto nach Lützenhardt fahren. Einige wenige unerschrockene und "wetterfeste" Christen machten sich dennoch mit dem Regenschirm auf nach Lützenhardt.

Dort warteten schon viele Wallfahrer – rund 1000 Gläubige waren erwartet worden – auf die Ankunft von Bischof Fürst. Mit mehreren Geistlichen hielt der Bischof den Wallfahrts-Gottesdienst, darunter Waldachtals Pfarrer Anton Romer und der Kommissarische Dekan Armin Noppenberger. Den musikalischen Rahmen gestaltete der Dekanats-Chor unter Leitung von Regionalkantor Karl Echle sowie das Bläserquartett Quartventil.

Der Wallfahrtsgottesdienst stand dieses Jahr unter dem Thema "Maria – Botin des Friedens". Armin Noppenberger hieß alle willkommen "im Herzen des Schwarzwalds, in unserer Diözese".

In der Predigt, die Bischof Gebhard Fürst hielt, ging es um die Hochzeit von Kanaan. Maria selbst sei in der Mitte dieses Geschehens. Mit der Feststellung "Sie haben keinen Wein mehr" habe sie die Situation des Festes beschrieben und Jesus darauf aufmerksam gemacht. Maria habe damit auf der Hochzeit von Kanaan eine wichtige Rolle gespielt. Bischof Fürst schlug die Brücke in die Gegenwart: "Auch heute noch gilt, dass wir mit dem, was wir an Armseligkeiten haben, zu Jesus kommen können und er dieses segnet. Maria sagte damals zu den Dienern: Tut was er sagt. Maria sagt auch noch heute: Folge Jesu Christus nach, handle wie er gehandelt hat, damit das Fest des Lebens weitergeht."

Fürst griff auch das Wort Shalom auf, welches zwei Bedeutungen hat: Frieden und Heil. Der Bischof erläuterte: "Jesus sagte, den Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch, damit ihr den Frieden in die Welt bringt. Maria ist daher auch Überbringerin des Friedens, sie bringt den Frieden durch Jesus."

In den Fürbitten wurde um den Frieden für die Völker gebetet, für die Politiker, dass sie durch ihre Entscheidungen dem Frieden dienen, und für die Flüchtlinge, dass sie Orte des Friedens finden.

Am Ende des Gottesdienstes bedankten sich Dekanatsreferent Achim Wicker, ein Vertreter des Dekanatsrates und auch Armin Noppenberger. Viele Dankesworte gab es auch noch für die beiden Schwestern Irmentrudis und Reinholda. "Ohne Sie ist unsere Wallfahrt nicht denkbar", sagte Wicker. Ein lang anhaltender Beifall unterstrich diese Worte. Die Schwestern hätten der Wallfahrt das Gesicht gegeben. Im März nächsten Jahres gehen beide ins Mutterhaus zurück.

Auch Bischof Fürst sagte anerkennend: "In 20 Jahren ist viel gewachsen. Alles ist Ihnen zu verdanken. Sie haben unendlich viel dazu beigetragen durch Ihre Präsenz. Menschen konnten ihr Herz ausschütten."

Die Wallfahrt soll weitergehen, das ist auch der Wunsch von Bischof Fürst. Heiligenbronn solle ein kraftvoller Ort des Glaubens bleiben.