Sie tragen Verantwortung für die Wallfahrtskirche Heiligenbronn: Franz Störzer (von links), Leo Störzer, Roland Brünz, Ludwig Blum, Friedrich Hassel, Horst Pfeiffer, August Kaupp, Hans Denner, Ingrid Ruf, Gerda Schweizer. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Kirche: 185 Fördermitglieder unterstützen Wallfahrtskirche / 104 Quadratmeter Fläche erworben

Der Umbruch im katholischen Wallfahrtsort Heiligenbronn tangiert auch den Förderverein Wallfahrtskirche Heiligenbronn. Durch die Rückkehr der beiden Franziskanerinnen Irmentrudis und Reinholda in ihr Mutterkloster nach Heiligenbronn bei Schramberg wird ein neues Kapitel aufgeschlagen.

W aldachtal-Heiligenbronn. Seit zehn Jahren leistet der Förderverein wertvolle Unterstützung. Eine Begegnungsstätte mit sanitären Anlagen steht immer noch auf der Wunschliste. Seit der Gründung am 8. Februar 2008 hat sich der Verein etabliert, ist nicht mehr wegzudenken und kann dank seiner finanziellen Rücklagen Vorhaben ermöglichen.

Auf fast 70 000 Euro bezifferte Schatzmeister Leo Störzer das Vermögen des Fördervereins. Zum Jahresanfang 2018 lag der Kassenbestand noch bei mehr als 65 000 Euro. Die 185 Fördermitglieder leisten jährlich ein Beitragsvolumen von 4725 Euro. Der Erlös aus dem Kirchenkonzert mit der Gesangsgruppe Intakt und Peter Straub erbrachte mehr als 300 Euro und eine Pilgergruppe aus Bühl spendete 130 Euro. Rückläufig, so Störzer, der auch ehrenamtlich als Mesner in Heiligenbronn arbeitet, sind die Einnahmen aus der Aktion Spendenkirchle: Hier sind nur noch 146 Euro eingegangen. Den Einnahmen von mehr als 5300 Euro standen Ausgaben von 5720 Euro für den Kauf einer 104 Quadratmeter großen Fläche im Anschluss an die vorhandenen Parkplätze von der Gemeinde Waldachtal gegenüber. Außerdem wurden 443 Euro für Untersuchungen des Trinkwassers der Gnadenquelle und ein Ersatzteil für die Wasseraufbereitungsanlage aufgewendet. Prüfer August Kaupp hob die "verantwortungsvolle Arbeit" des Kassierers hervor.

Geld für Anschaffungen

Bei der Hauptversammlung für die Jahre 2017 und 2018 unterstrich Vorsitzender Franz Störzer: "Unsere Rücklagen dienen nur dem Zweck, größere Anschaffungen zu finanzieren." Von 2015 bis 2017, so der Freistellungsbescheid des Finanzamtes, ist der Förderverein von der Körperschaftschaftssteuer befreit mit der Bemerkung, dass Rücklagenbildung nur unter bestimmten, engen Voraussetzungen zulässig ist. Grundbuchrechtlich geregelt seien inzwischen die Bereinigung der Grundstücksgrenzen beim Kircheneingang und der Gnadenkapelle. Durch den schon früher erfolgten Verkauf des alten Mesnerhauses habe dies einvernehmlich abgestimmt werden können. "Es ist noch alles offen, wie es jetzt in Heiligenbronn weitergeht", sagte Vorsitzender Störzer. Unter Dach und Fach bis Jahresende 2019 sind lediglich die Wallfahrtsgottesdienste donnerstags und sonntags jeweils um 9 Uhr. "Wir müssen den Heiligen Geist bitten, damit er seine Flügel über Heiligenbronn hält", meinte der Fördervereinschef. Er appellierte: "Halten Sie Heiligenbronn die Treue!" Positiv bewertet wurden ein paar Lichtblicke: Eine Frau, die aus Neuweiler zum Beten nach Heiligenbronn kommt, hat in Aussicht gestellt, die Kirche zukünftig regelmäßig reinigen zu wollen. Auch um den Kräutergarten (Klostergarten) kümmert sich ein Team um eine Familie aus Pfalzgrafenweiler und Mitarbeitern aus Salzstetten. Leo Störzer aus Salzstetten arbeitet als Mesner, betreut den Schließdienst der Wallfahrtskirche und erledigt weitere Aufgaben.

Der Vorstand wurde für ein weiteres Jahr wiedergewählt. Der 77-jährige Franz Störzer kündigte allerdings an, das Amt des Vorsitzenden in jüngere Hände legen zu wollen: "Für ein Jahr mache ich es auf jeden Fall noch." Die Führungsspitze ist in die Jahre gekommen. Störzer erklärte seinen altersbedingten Rückzug: "Man kann nicht auf Positionen sitzen bleiben, denn junge Nachfolger finden wir nur, wenn die Alten die Plätze frei machen." Man habe jetzt noch ein Jahr Zeit, einen Nachfolger zu finden. Auch Vize-Fördervereinsvorsitzender Roland Brünz ist mittlerweile 81 Jahre alt. Der Vorstand möchte sich in den kommenden Jahren verjüngen. Ingrid Krensel stellte sich als Beirätin nicht mehr zur Wiederwahl. Neu gewonnen als Beiräte wurden Ludwig Blum und Friedrich "Freddy" Hassel.

Wissen nicht verlieren

Wissen um das Altarbild der katholischen Wallfahrtskirche soll nicht verloren gehen. Die Beschreibung der Franziskanerinnen Irmentrudis und Reinholda soll für die kommenden Generationen erhalten bleiben. Daher hat es sich Artur Wollensak aus Salzstetten zur Aufgabe gemacht, die Beschreibung des Altarbildes als Anregung für eine Meditation zur Betrachtung der biblischen Situation zu verfassen. Diese Dokumentation konnte er jetzt unter Beifall der Versammelten als Flyer mit Farbbildern vorstellen. Die Idee ist aus einer Kirchenführung der Lektoren und Kommunionhelfer aus der Katholischen Seelsorgeeinheit Waldachtal/Pfalzgrafenweiler entsprungen. Die Kosten für die Auflage von 1000 Stück in Höhe von 112 Euro hat der Förderverein übernommen. Bei der Mitgliederversammlung wurde diskutiert, für den Flyer einen Euro zu verlangen oder um eine freiwillige Spende zu bitten. Spontan erklärte sich Vize-Vorsitzender Brünz bereit, auch diese Kosten mit einer 1000-Euro-Spende zu übernehmen. Die Flyer werden fortan in der Wallfahrtskirche ausgelegt. Ehrend gedachte die Mitgliederversammlung der verstorbenen Mitglieder Maria Schilling und Carl Hornung (beide Lützenhardt), Hugo Baur (Nordstetten), Christa Klug (Vesperweiler), Renate Hirth (Bammental), Siegbert Unmacht (Fischingen), Paul Heggenberger (Pfalzgrafenweiler), Waltraud Wittich (Grünmettstetten), Louis Montigel (Freudenstadt). Lützenhardts Ortsvorsteher Ludwig Blum lobte den funktionsfähigen Förderverein Wallfahrtskirche Heiligenbronn, auf den noch einiges zukommen werde. "Heiligenbronn mit seiner Wallfahrtskirche ist für Waldachtal ganz wichtig." Diese Position werde auch von der Diözese Rottenburg-Stuttgart unterstützt.

Vorsitzender Franz Störzer (Lützenhardt), Vize-Vorsitzender Roland Brünz (Lützenhardt), Kassierer und Schriftführer Leo Störzer (Salzstetten), Beisitzer Horst Pfeiffer (Lützenhardt), Ronnie Kempeneers (Salzstetten), Hans Denner (Lützenhardt), Ludwig Blum (Neu/Lützenhardt) und Friedrich Hassel (Neu/Salzstetten), Kassenprüfer August Kaupp (Lützenhardt) und Anton Deuringer (Salzstetten), Abgeordnete der Kirchengemeinden Gerda Schweizer (Lützenhardt) und Ingrid Ruf (Salzstetten sowie Wallfahrtspfarrer Anton Romer und der amtierende Dekan.