Bürgermeisterin Annick Grassi und Landtagsabgeordneter Timm Kern Foto: FDP Foto: Schwarzwälder Bote

Digitalisierung: Waldachtals Bürgermeisterin und Landtagsabgeordneter Kern sprechen sich über Aktuelles

Waldachtal. Über die aktuelle politische Diskussion um die Digitalisierung der Schulen tauschten sich die Bürgermeisterin der Gemeinde Waldachtal, Annick Grassi, und der Landtagsabgeordnete Timm Kern (FDP) aus.

Dabei kam zur Sprache, dass sich die Diskussion nicht allein um technische Ausstattung drehen darf, sondern zwingend mit pädagogischen Fragestellungen verbunden werden muss, heißt es in der Mitteilung des Landtagsabgeordneten. "Laptops und Tablets alleine machen noch keinen guten Unterricht. Es ist mir deshalb wichtig, bei den Entscheidungsträgern in Bund und Land die richtigen Veränderungen auch in der Lehrerausbildung anzustoßen. Nur so können Lehrerinnen und Lehrer jungen Menschen einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien beibringen", sagte Annick Grassi.

Auf die Frage, wie hier der aktuelle Stand auf Landesebene sei, erklärte Kern: "Medienbildung ist eine Leitperspektive des Bildungsplans und muss deshalb fächerübergreifend und verpflichtend im Unterricht thematisiert werden. Mit Blick auf Manipulationspotenziale durch digitale Kommunikation, Bürgerrechte und unsere Vorstellungen von Privatsphäre in einer datengetriebenen Welt, müssen wir den Bildungsauftrag viel stärker in den Blick nehmen."

Die Waldachtaler Bürgermeisterin verwies in diesem Zusammenhang auf eine Analyse, mit der sich auch der Kreistag beschäftigte. Demnach trifft der demografische Wandel den Landkreis Freudenstadt besonders hart. "Es darf kein Kind verloren gehen. Ich wünsche mir, dass alle politischen Ebenen aus diesem Bekenntnis auch die notwendigen Schlüsse ziehen und Bildung zum Schwerpunkt der Regierungsarbeit machen", forderte Grassi.

Gleichzeitig kritisierte Kern die verschleppten Lösungen für die Digitalisierung der Schulen und bundesweite Bildungsstandards durch das Kompetenzgerangel zwischen Bund und Ländern. Der FDP-Bildungspolitiker bekräftigte: "Wir müssen in Qualität investieren. Das bedeutet, den Schulen vor Ort die Eigenverantwortung zu geben bei Personal, bei Budget, bei Organisation und der Stärkung der Lehrkräfte. Denn es geht nicht nur um die Ausstattung im Gebäude, sondern vor allem darum, dass unsere Kinder bestmöglich unterrichtet werden. Für uns ist entscheidend, dass wir diese Qualität bundeseinheitlich sicherstellen. Deshalb wollen wir das Ziel weltbester Bildung zu einer Aufgabe der gesamten Gesellschaft machen."