Das Dekanat Freudenstadt der Katholischen Kirche hat seit Dienstagabend einen neuen Dekan: Anton Bock (rechts). Und einen neuen Stellvertreter: Pfarrer Armin Noppenberger (links). Weihbischof Gerhard Schneider gratulierte den beiden in Salzstetten. Foto: Schwarzwälder Bote

Kirche: In Salzstetten wurde der Ur-Nordstetter Anton Bock zum neuen Dekan gewählt

Am vergangenen Dienstagabend wurde in der mit 29 von 38 Wahlberechtigten gut gefüllten St. Agatha Kirche in Salzstetten ein neuer Dekan mit 17:12-Stimmen zum offiziellen Nachfolger von Pfarrer Markus Ziegler gewählt.

Waldachtal-Salzstetten. Seit genau drei Jahren und zwei Monaten führte der Pfarrer der Seelsorgeeinheit (SE) Steinachtal, der 53-jährige Armin Noppenberger, das Amt des Dekans im katholischen Dekanat Freudenstadt kommissarisch für den nun in Herrenberg tätigen Pfarrer Markus Ziegler.

Nun steht der offiziell gewählte Nachfolger fest: Anton Bock, ein 54-jähriger Ur-Nordstetter, der zuletzt bereits unter anderem als Dekan des Dekanats Zollernalb fungierte und seit Februar 2020 katholischer Pfarrer in Freudenstadt ist, ging als Sieger aus der Wahl hervor.

Armin Noppenberger wurde anschließend mit 28 Stimmen zu Anton Bocks Stellvertreter gewählt. Als Erster gratulierte der neue Weihbischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gerhard Schneider, der wiederum Nachfolger des Grünmettstetters Johannes Kreidler in diesem wichtigen Kirchenamt wurde.

Freundschaftlich verbunden

Die Wahlen wurden souverän von Dekanatsreferent Achim Wicker geleitet. Bock betonte in seiner Dankesrede, dass er auch als neuer Dekan des Dekanats Freudenstadt den eingeleiteten "Erneuerungsprozess" der katholischen Kirche "aktiv mitgestalten" wolle. Die Amtszeit eines Dekans beträgt sieben Jahre.

Weihbischof Gerhard Schneider wählte nach der Begrüßung durch Wicker einen kühnen Vergleich ob des Umstandes, dass die Wahl zum neuen Dekan des Dekanats Freudenstadt der Katholischen Kirche in der St. Agatha Kirche in Salzstetten anberaumt war. Dies sei zwar selten, jedoch nicht einmalig. Bereits im Jahre 374 wurde der spätere Heilige Ambrosius im Mailänder Dom seinerzeit zum Bischof von Mailand gewählt – und zwar einstimmig.

Nun, einstimmig sollte später dann die Wahl in Salzstetten nicht ausfallen, aber erfreut nahmen die 29 anwesenden Wahlberechtigten nach der Stimmabgabe zur Kenntnis, dass sich sowohl der Wahlsieger Anton Bock wie auch Mitbewerber Armin Noppenburger und der neue Rottenburger Weihbischof freundschaftlich verbunden – und per Du untereinander – sind. Dazu passte, dass 28 Wahlberechtigte anschließend bei der Wahl zum Stellvertreter für Noppenberger stimmten.

Der Weihbischof verwies in seiner Begrüßung als Impuls auch auf den ersten Petrusbrief "Aus der Finsternis ins Licht rufen" und betonte wie wichtig es gerade in so schwierigen Corona-Zeiten es ist, "Licht, Hoffnung und Zuversicht" in die Welt zu tragen, ehe er zu seinem Amt als offizieller Wahlleiter antrat.

Gerhard Schneider verwies zudem darauf, dass die Salzstetter Dekanatswahl die erste in der Diözese Rottenburg-Stuttgart seit der Neufassung der Wahlordnung vom 1. September dieses Jahres sei, sie also durchaus auch etwas historischen Charakter beinhalte.

Die Einladungsfrist sei zwar wegen der Corona-Pandemie etwas kürzer gewesen als sonst üblich (nur drei statt sonst vier Wochen), doch hätten Achim Wicker und Dekanatsreferentin Nicole Uhde einen klasse Job bei der Vorbereitung abgeliefert. Auch deshalb habe Bischof Gebhard Fürst sofort zugestimmt. Als Protokollführer des Wahlprocederes wurde einstimmig Knut Peter aus dem oberen Talheim gewählt.

Zunächst jedoch präsentierten sich die beiden Bewerber in alphabetischer Reihenfolge. Anton Bock, in Horb geborener Ur-Nordstetter, ging zunächst auf seinen persönlichen und beruflichen Werdegang ein und nannte unter anderem Tübingen und Innsbruck als seine Studienorte sowie die Stadt Albstadt, in der er über zwei Jahrzehnte hinweg als Pfarrer tätig war.

Zuletzt leitete er bereits elf Jahre das Dekanat Balingen und brachte also viel Erfahrung mit, ehe er am 2. Februar sein Kirchenamt als Stadtpfarrer in Freudenstadt und Chef der Seelsorgeeinheit mit Alpirsbach wurde.

Bock betonte ausdrücklich, dass er für eine Kandidatur für das Dekan-Amt im Dekanat Freudenstadt "vorgeschlagen" wurde.

Viele Verbindungen in kirchlichen Bereichen

Sein Mitbewerber Armin Noppenberger aus dem oberschwäbischen Bad Waldsee, studierte zunächst in Ehingen und später dann in Tübingen und Innsbruck katholische Theologie.

Weitere berufliche Stationen, bevor er als Pfarrer in die Seelsorgeeinheit Steinachtal als Nachfolger des verstorbenen und viel geschätzten Alois Hönle seine Stelle antrat war Noppenberger unter anderem in Albstadt-Ebingen, Wendlingen und Schorndorf in kirchlichen Diensten tätig. Sowohl er, wie auch sein Mitbewerber Anton Bock, hätten auch von daher "viele Verbindungen auch in anderen kirchliche Bereiche", so Noppenberger unter verhaltenem Beifall in der St. Agatha Kirche.

Ausdrücklich hob er in seiner Vorstellungsrede hervor, wie sehr ihm die Wallfahrtskirche im benachbarten Heiligenbronn am Herzen liege. Den aktuellen synodalen Weg findet Noppenberger jedenfalls "sehr spannend".

Nach der Stimmenauszählung gab es lang anhaltenden Beifall sowohl für Sieger Anton Bock wie auch für Armin Noppenberger und Dekanatsreferent Achim Wicker zeigten sich bescheiden "etwas stolz auf unsere demokratische Wahl" und Wicker übergab, wiederum unter starkem Beifall, gemeinsam mit Dekanatsreferentin Nicole Uhde eine Flasche Wein an Weihbischof Gerhard Schneider sowie je einen Blumenstrauß an die beiden Bewerber Anton Bock und Armin Noppenberger.