Feuerwehr und Schützenverein bestimmten sein Leben: Am heutigen Donnerstag feiert der Tumlinger Hobbyfilmer Paul Genkinger seinen 80. Geburtstag. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Geburtstag: Der heute 80-jährige Tumlinger Paul Genkinger hat Hunderte Filme gedreht / Tumlinger Hausfasnet dokumentiert

"Die Feuerwehr war mein Leben", sagt ein glücklicher Paul Genkinger in Tumlingen. Offen blieb dagegen sein Wunschtraum, professioneller Kameramann zu werden. In den vergangenen 50 Jahren lebte er jedoch seine Passion als Amateurfilmer.

Waldachtal-Tumlingen. Für Paul Genkinger in Tumlingen runden sich am heutigen Donnerstag acht Lebensjahrzehnte. Er hat sich für das Allgemeinwohl verdient gemacht. 35 Jahre lang diente er als Bürger in Uniform, ab 1976 als Kommandant der Abteilung Tumlingen und ab 1978 als Vize-Kommandant der Gesamtfeuerwehr Waldachtal. Obendrein absolvierte er zahlreiche Lehrgänge und galt als Experte für den Atemschutz.

Während seiner Amtszeit baute die Wehr in Tumlingen einen Unterrichtsraum. Der Oberbrandmeister und heutige Ehrenkommandant leistete von 1965 bis 2000 vorbildliche Arbeit. Der größte Brand ereignete sich vom 4. bis 6. August 1971, als die Möbelfabrik Strobel in Flammen stand und die Wehr 34 Stunden vor Ort sein musste.

Der Jubilar erinnert sich an die Anfänge des Schützenvereins Edelweiß, der 1954 wiedergegründet wurde. "Anfangs, als das Schützenhaus noch nicht gebaut war, haben wir im Löwen mit dem Luftgewehr noch über die Straße geschossen." Den heutigen Unternehmer Klaus Fischer habe er als Jungschützen bis zu den Bezirksmeisterschaften gefördert. Beim Bau des Schützenhauses leistete er nach Richard Seid die meisten Arbeitsstunden. Genkinger engagierte sich als Schießleiter und wurde einmal zum Schützenkönig gekürt. Er führte die Edelweiß-Disco ein. Während seiner langjährigen Mitgliedschaft im Sportverein arbeitete er im Beirat mit.

Für alle Tumlinger Vereine stand er zwei Jahrzehnte lang als Laienschauspieler auf der Bühne. Bei Festen in Tumlingen und Salzstetten hat er sich mit seinen Musik-Übertragungsanlagen und in seiner Heimatgemeinde auch als Vereins-Hobbykoch nützlich gemacht. Seit fast 60 Jahren ist er Mitglied der Volksbank Nordschwarzwald respektive der früheren Raiffeisenbank Waldachtal. 16 Jahre lang arbeitete er als Hausmeister an der Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule in Waldachtal. Er wusste stets an der richtigen Stelle anzupacken und ersetzte manchen Ruf nach einem Handwerker. "Ich habe immer viel selber gemacht", sagt der Jubilar. Die Gemeinde Waldachtal, allen voran der frühere Bürgermeister Heinz Hornberger, schätzten sein Pflichtbewusstsein und außerordentliches Engagement für die Waldachtalschule.

Paul Genkinger ist als Jüngster von insgesamt sieben Söhnen der Eheleute Matthias und Christine, geborene Klumpp aus Neuneck, in Tumlingen aufgewachsen und erlernte das Flaschnerhandwerk bei Klaiss in seiner Heimatgemeinde. Vor seiner 15-jährigen Tätigkeit als Dekorateur bei der Unternehmensgruppe fischer in Waldachtal war er bei einem Installations-Fachgeschäft in Sindelfingen und bei Gebrüder Wittke in Horb-Bildechingen tätig. Viele Reparaturarbeiten führte er bei Daimler und IBM durch.

Ein schwerer häuslicher Unfall vor sieben Jahren, so erzählt er, hat ihn seither in seinem Aktionsradius beeinträchtigt. Leidenschaftlich gern ist er als Video-Amateurfilmer unterwegs. Seit 2001 ist er aktiv bei den Schwarzwald Film- und Videoamateuren (SAF) Pfalzgrafenweiler. Stolz präsentiert er sein Filmstudio, das er sich zu Hause eingerichtet hat. Genkinger drehte schon Hunderte von Filmen. Für seinen 18-Minuten-Streifen "Museumsbahn Wutachtal" (2007) fuhr er zu Videoaufnahmen zwölfmal in die Region Blumberg und ergatterte dafür den dritten Preis bei einem Regionalwettbewerb. Ein Stück Heimatgeschichte hat er mit der Tumlinger Hausfasnet dokumentiert. Dieses kuriose Ereignis fand traditionell immer am Samstag nach Aschermittwoch in den Kellerräumen des alten Schulhauses statt.

Aus der Ehe (1959) mit Maria, geborene Kröger, aus dem Sudetenland gingen die beiden Töchter Edith (1964) und Tanja (1969) hervor. In die Schar der Gratulanten reihen sich auch die drei Enkelkinder Jennifer, Robin und Corinna ein.