Goldene Hochzeit feierte das jugendlich-sportliche Jubelpaar Inge und Suitbert Denner in Lützenhardt.Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Inge und Suitbert Denner aus Lützenhardt haben ihre Goldene Hochzeit gefeiert

Waldachtal-Lützenhardt. Radfahren und Wandern sind die Steckenpferde von Inge und Suitbert Denner in Lützenhardt, die ihr 50-jähriges Ehejubiläum feierten. Er gilt als lebende Torwart-Legende seines Heimatclubs FC Kickers und hat schon oft die Kohlen aus dem Feuer geholt.

Der hauseigene "Chefkoch" bereitete höchstpersönlich das Goldene-Hochzeit-Festessen für den engsten Familienkreis zu. Corona lässt grüßen: Suitbert Denner hat selbst ein Top-Menü auf den Tisch gezaubert. Ehefrau Inge und Sohn Mario loben: "Er hat sehr gut gekocht. Alle Gäste haben es sehr genossen. Seit er Rentner ist, kocht mein Mann jeden Tag", freut sich die Hausfrau. Kochen ist eines seiner Hobbys seit er 40 ist.

Als vor einem halben Jahrhundert in Lützenhardt die Hochzeitsglocken läuteten, spielte der Musikverein Cäcilia auf, weil der Bräutigam damals in der Kapelle die Trompete spielte. 1971 feierte das heutige Jubelpaar ihre öffentliche Hochzeit im Hirsch. Jung geheiratet – sie war 18 und er 20 – und zusammen etwas zu bewirken, hat das Paar zusammengeschweißt. Seit 50 Jahren wohnt das Goldhochzeit-Paar im Elternhaus von Inge. Als handwerkliches Multitalent hat Suitbert zu Hause alle Ausbau- und Wohnungsverschönerungen selbst erledigt. Allein das von ihm komplett neu gestaltete Bad verdient eine Auszeichnung. Sohn Mario (1971), Physiotherapeut, lebt mit seiner thailändischen Frau mit im Haus. "Unser Privatleben hat sich viele Jahre nach dem Terminkalender der Vereine gerichtet", berichten sie unisono.

Mit seiner älteren Schwester Doris Geiger (1947) und seiner jüngeren Schwester Wiltrudis Denner (1960) ist Suitbert (1951) als Sohn von Bürstenmacher Josef Denner und Edeltraud, geborene Witzelmaier, in der Gunterstraße in Lützenhardt aufgewachsen. Nach der Grund- und Hauptschule Lützenhardt machte er bei Fischer in Tumlingen eine Ausbildung zum Werkzeugmacher und qualifizierte sich in Abendkursen weiter. 27 Jahre lang zeichnete er im Anschluss daran als Refa-Fachmann bei Helag-Elektronic in Nagold, dort war er für die Produktions- und Arbeitsplanung verantwortlich.

Taktgeber Sport

Sport war der Taktgeber in seinem Leben: Fußballsport und Tennis spielten eine große Rolle. Als Torwart-Denkmal ist der inzwischen 70-Jährige heute schon in die Annalen des FC Kickers eingegangen. Über 40 Jahre lang trug er als Nummer eins zu vielen Erfolgen der Lützenhardter Fußballmannschaften bei. Mehrfach durfte er Meisterschaften in der Bezirksliga mitfeiern. Ein heiß umkämpftes Aufstiegsduell mit Ergenzingen, das Lützenhardt auf dem grünen Rasen vor 2000 Zuschauern mit 3:1 gewonnen hat, aber dann am grünen Tisch wegen Falschnominierungen von Jugendspielern verloren hat, brannte sich in sein Gedächtnis ein. Mehr als ein halbes Dutzend Jahre spielte er mit dem FCK in der Landesliga, wo er zuletzt im Alter von 45 Jahren als Torhüter aufgeboten wurde. Seine Fußballerkarriere begann 1959 als Mittelstürmer in der Jugend und endete im Alter von 49 Jahren als Torwart in der AH-Elf. Unvergessen sind die herausragenden Turniersiege in der Sporthalle Waldachtal mit dem legendären Lützenhardter Post-Express. Schon als A-Jugendlicher wurde er in die Bezirksauswahl berufen. Ein 3:2 Sensationssieg der A-Jugend Lützenhardt gegen Freudenstadt ist ihm in bester Erinnerung geblieben: "Da habe ich das Spiel meines Lebens gemacht!" Anders übersetzt: "Sui", so sein fußballerischer Kurzname, hat gehalten, was zu halten war. "Sui" riefen ihn seine Mitspieler, denn "Suitbert" sei zu lang gewesen. "Da wäre der Ball sonst längst drin gewesen." Gern zeigt "Sui" den Schwarzwälder-Bote-Pressebericht vom Fußballspiel, als er in einer Waldachtal-Auswahl das Tor hütete gegen eine Prominenten-Elf mit den 1954-Weltmeistern Helmut Rahn – der öfters im Luftkurort Lützenhardt seinen Urlaub verbrachte – und Horst Eckel sowie Dribbelkünstler Willi "Ente" Lippens vom 20. Juni 1987 in Lützenhardt.

Als Trainer aktiv

Auch als Kassierer stellte er sich ein paar Jahre lang in den Dienst seines Sportvereins. Im Alter von 40 bis 43 Jahren war der Bayern-München-Fan auch mal als Spielertrainer beim SV Musbach tätig. Als ständige Nummer eins absolvierte Suitbert Denner 20 Jahre lang Verbandsspiele für den Tennisclub Lützenhardt. Heute noch trainiert er zweimal in der Woche auf der Tennisanlage. Ehrgeizig zeigte er sich in allen Sportarten: "Spaß macht’s auch, aber ich will gewinnen!"

Etwa zehn Jahre lang spielte er die Trompete im Musikverein Cäcilia unter Dirigent Josef Geiger. "Es ist mir schwer gefallen, als Aktiver im Musikverein aufzugeben." Zuvor lernte er Flöte und Akkordeon an der Jugendmusikschule Waldachtal. Als passionierter Hobbyfotograf zählte er in den 1980er-Jahren zu den Gründern des örtlichen Minolta-Fotoclubs. Skifahren zählte ebenso zu seinen Passionen wie seine PC-Affinität.

"Mein Leben hat sich zwischen Haushalt und Sonnenhof abgespielt", erzählt die 68-jährige Inge Denner, die ab 1972 insgesamt 45 Jahre lang als leitende medizinisch-technische Assistentin in der Fachklinik Sonnenhof am Ort in ihrem Wunschberuf ganz aufging. Sie verantwortete Labor, Röntgen und EKG. Ihre Ausbildung zur Arzthelferin machte sie in der Praxis Birk in Freudenstadt. Als Tochter des gelernten Bäckers und späteren Industriearbeiters Rudi Seeger Senior und Eumenia, geborene Blum, ist Inge mit ihrem älteren Bruder Rudi junior (1944) auch in Lützenhardt groß geworden. Freude haben beide Ehepartner an ihrem gepflegten Hausgarten. Seit 16 Jahren unternehmen sie mit den befreundeten Ehepaaren Ludwig und Hildegard Blum sowie Hartmut und Anita Schmid jedes Jahr eine einwöchige Radtour. Gern unterwegs war das Jubelpaar immer wieder in Südtirol. Und Thailand steht jedes Jahr im Reiseplan der Denners.