Vorweihnachtszeit: Große Auswahl in Lützenhardt / Angenehme Atmosphäre im Haus des Gastes
Bernsteinschmuck, Weihnachstbasteleien und selbst gebackene Brötle: Beim Nikolausmarkt in Lützenhardt gab es jede Menge weihnachtliche Angebote.
Waldachtal-Lützenhardt. Ein Weihnachts- oder Nikolausmarkt in einer Halle hat Vor- und Nachteile. So glaubt Waldachtals Bürgermeisterin Annick Grassi, die am Samstag ganz privat durch die Markthallen im Haus des Gastes schlenderte, dass der Lützenhardter Nikolausmarkt der einzige sei, bei dem man locker gekleidet immer trockenen Fußes seine Weihnachtseinkäufe erledigen kann. "Ich weiß zwar nicht, wer auf diese Idee den Markt hier zu veranstalten gekommen ist, doch ich bin dem Menschen auch heute noch dankbar."
Doch ein Weihnachtsmarkt mit kalten Füßen, vom Glühwein rot glühenden Bäckchen und fröhlichen Menschen, die hinter dicken Wollschals vorblinzeln, hat natürlich auch etwas. Aber dafür gab es in Lützenhardt eine Bratwurst-Bude und den Glühweinstand der Vereinsgemeinschaft vor der Halle.
Musikvereine sorgen für eine besinnliche Grundstimmung
Auf der Bühne mühten sich am Samstagnachmittag der Harmonikaverein Salzstetten-Tumlingen und am Sonntag die Musikvereine von Salzstetten und Lützenhardt, um mit weihnachtlichen Weisen eine besinnliche Grundstimmung aufkommen zu lassen. Der Besucher fühlte sich, wie in einem Kaufhaus. In einem gut geschmückten Kaufhaus wohlbemerkt, in dem man, wenn man sich etwas Zeit ließ und mit den Menschen hinter den Verkaufsständen ins Gespräch kam, durchaus Nischen finden konnte, in denen Weihnachten noch etwas Platz in der Hektik der Schnäppchenjagd fand.
Da war Jürgen Kreiner, der sich selbst als Mineraliensammler und Steineklopfer bezeichnet und der "echte Steinpilze" neben schön gestaltetem Schmuck im Angebot hatte. "Die Steinpilze haben aber eine etwas längere Garzeit und sollten am besten mit Hammer und Meissel gegessen werden", lachte er.
Knüpftechnik aus Neuseeland zu bestaunen
Schräg gegenüber saß Agnieszka Ertle, die mit Papierbastelarbeiten etwas von der entschleunigten Zeit des Weihnachtsbastelns zurückbrachte und daneben hatte Alina Dressler aus Rosenfeld ihren Stand. Sie bot Mikro-Makramee Knüpftechnik an, in die sie Edel- und Halbedelsteine einflocht. "Diese Technik habe ich in Neuseeland erlernt", verriet sie und ergänzte, dass sie derzeit eine Ausbildung zur Imkerin mache, bei der der Schwerpunkt auf der wesensgemäßen Bienenhaltung liege.
Auch die Damen vom Tierheim Renate Lang waren da. Sie hatten zusammen mit Birgit Blum, die selbst gebackene Brötle, Leckereien und Bastelsachen anbot, einen exklusiven Standplatz, direkt wenn man zur Empore hochkam. Dort hatte auch der Kindergarten Herz-Jesu seine Ecke, an der die 2000 Gewinne der Tombola ausgegeben wurden. Entsprechend hoch war dort auch das Besucheraufkommen.
Im unteren Bereich, in dem auch die Tische für ein gemütliches Kaffeekränzchen hergerichtet waren, hatte eine Familie ihren Stand, an dem man neben Bernsteinschmuck weiteren Steinschmuck kaufen konnte. Die Inhaberin erzählte, dass sie mit Heilsteinen zu arbeiten begonnen hatte, als ihr Mann vor 20 Jahren verunglückte. "Ich habe mich mit der Kraft der Steine befasst und konnte so viele seiner Schmerzen zumindest lindern." Schön, dass es so viele unterschiedliche Geschichten zu hören gab. Insgesamt also eine sehr angenehme Atmosphäre, wie auch Simone Czempik von der Gäste-Info, die für den Markt zusammen mit der Vereinsgemeinschaft verantwortlich zeichnet, betonte. Insgesamt erwartete man etwa 1000 Besucher bei diesem 17. Nikolausmarkt, so Czempik, die selbst einen Stand betreute.