"Hardy" John und Peter Borcz begeistern in der Schenke in Tumlingen mit ihrem heißen Blues-Sound das Publikum. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Hartmut John und Peter Borcz begeistern mit ihrem Konzert in der Schenke & mehr die Besucher

Obwohl der Musiker Hartmut "Hardy" John sich selbst nicht als Künstler betrachtet, so darf sein energiegeladenes Spiel am Piano trotzdem als wahrlich kunstvoll bezeichnet werden.

Waldachtal-Tumlingen. Davon konnten sich die Gäste in der Schenke & mehr in Tumlingen gleich mehrmals überzeugen. Ohnehin gilt Pianoman "Hardy" als Garant für pures Blues-Feeling, garniert mit temporeichen Soli-Einlagen, womit die Zuhörer keinen Fuß mehr stillhalten konnten. Erstm als trat John am vergangenen Wochenende zusammen mit Peter Borcz (E-Gitarre) als Duo auf. Die beiden "Bluesmen" stehen sonst immer mit drei weiteren Musikern als "John and Blues-Friends" zusammen auf der Bühne, während "Hardy" auch als Solo-Musiker aktiv ist. "Eigentlich sollte ich mich nur um die Technik kümmern, aber Hardy meinte, ich soll ruhig meine Klampfe mitbringen", verriet Borcz. Und so groovte das Duo ausgelassen und spielfreudig zu Eric Claptons "Tulsa Time" und riss sein Publikum von Anfang an mit. Der Abend nahm bereits früh musikalisch an Fahrt auf, weshalb "Hardy" zu "I’m on Your Side" seinen Gästen wünschte: "Hoffentlich habt ihr auf dem Heimweg auch jemanden an eurer Seite, falls es unterwegs ganz wackelig wird." Sicher war zu jenem Zeitpunkt jedenfalls, dass die "Bluesmen" ihr Publikum längst an ihrer Seite wussten, was durch den lautstarken Beifall der Gäste deutlich wurde.

So nahmen die Musiker ihre Zuhörer mit auf einen wilden Trip über die "Route 66" (Rolling Stones), wobei die beiden Protagonisten ein atemberaubendes Tempo an den Tag legten. Wie sich herausstellte, hielt es dabei auch das Bewirtungsteam nicht mehr ruhig auf den Beinen. "Das tut meiner Seele so wahnsinnig gut", gestand die Vorsitzende des Bürgertreffs, Carla Dikkers, welche fortan im wahrsten Sinne des Wortes durch die Küche der Schenke tanzte.

Selbst die dargebotenen Stücke von Eric Clapton, welcher im Laufe seiner Karriere den Beinamen "Slowhand" erhielt, waren von einer langsamen Spielart weit entfernt. Sehr zur Freude des Publikums, welches "Hardys" spektakuläre Soli-Einlagen am Klavier wild beklatschte. Mit "Ramblin’ on My Mind" schlugen die Musiker erstmals ruhigere Töne an, wobei "Hardys" Stimme sanft und gefühlvoll mit den zarten Blues-Riffs von Borcz verschmolz. Kurz vor der Pause schraubte Hardy das Tempo noch einmal hoch und sorgte mit dem Instrumentalstück "Black Forest Boogie Woogie" für große Begeisterung bei den Gästen. "Mensch Hardy, kannst du nicht mit dem Rücken zum Publikum spielen? Dann würden wir auch mal deine Finger sehen. Das ist ja der Wahnsinn, was du hier abziehst", kommentierte ein Zuhörer das professionelle und energiegeladene Klavierspiel des Musikers. Auch wenn das Publikum "Hardy" nicht auf die Finger schauen konnte, so konnten diese dennoch der Tatsache ins Auge sehen, dass ein wahrer Künstler am Klavier sein Werk verrichtete.