Anouschka Hornberger (links) und Margrit Herbster mit den Egli-Figuren Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Ausstellung von Szenen der biblischen Weihnachtsgeschichte in der Christuskirche / Exponate bis 6. Januar zu sehen

Die Egli-Figuren erzählen die Weihnachtsgeschichte in der evangelischen Christuskirche Tumlingen/Hörschweiler. Die Erzählfiguren üben eine besondere Faszination aus, weil man in die gesichtslosen Gestalten selbst viel hinein interpretieren kann.

Waldachtal-Tumlingen. Der Charme der einzigartigen Figuren und der Authentizität der biblischen Szenen steht der Dorfkirche mit ihrer Besonderheit von zwei Kirchenorgeln gut zu Gesichte.

Schlichte Darstellung der Figuren weckt eigene Vorstellungen

In den sieben Fensternischen der vor 90 Jahren erbauten Christuskirche werden die Ursprünge der heutigen christlichen Gemeinden erkennbar, wie sie sich vor mehr als 2000 Jahren ereignet haben. Die Szenen reichen von der Verkündigung an Maria und Josef bis hin zu den drei heiligen Königen.

Margrit Herbster und Anouschka Hornberger, beide aus Tumlingen, machen es sich seit weit mehr als zehn Jahren jedes Jahr zur Aufgabe, die christliche Weihnachtsgeschichte zu veranschaulichen. "Der Stern weist den Weg zur Krippe", sagt Herbster. Daher wurde heuer als kleines Highlight der Stern über Bethlehem dargestellt, der beleuchtet werden kann. Den beiden Frauen macht es jedes Jahr wieder aufs Neue Freude, die Expo im evangelischen Gotteshaus aufzubauen. "Wir sind ein eingespieltes Team", bekräftigt Hornberger. Die christliche Frohbotschaft kann über verschiedene Wege verkündet werden. Ein Weg dazu sind die Egli-Erzählfiguren.

Christliches Verständnis von Schutz wird deutlich in Weihnachtsgeschichte

Die aus der Schweiz stammende 69-jährige frühere Kinderkrankenschwester Herbster begann vor fast 20 Jahren, diese speziellen Figuren herzustellen. Ihr Ehemann Matthis Herbster schätzt die biblischen Erzählfiguren: "Durch die Einfachheit der Figuren wird der Betrachter auf das Wesentliche gelenkt." Die individuelle Sichtweise, so der ehemalige Lehrer, lasse der persönlichen Vorstellungskraft Raum: "Die schlichte Gestaltung der Szenen der Weihnachtsgeschichte sprechen an und wecken eigene Bilder und Vorstellungen."

Hornberger, Wohngruppenleiterin am Martin Haug-Stift in Freudenstadt, ist begeistert von den ausdrucksstarken, aber gesichtslosen "Darstellern": "Durch die Egli-Figuren haben wir die schönste Dorfkirche Deutschlands. Sie machen unsere Kirche so wohnlich." Die 50-Jährige hat sich schon vor mehr als 25 Jahren in die Figuren von Doris Egli verliebt.

Für Herbster ist die Weihnachtsgeschichte ähnlich wie das Abendmahl. Sie erläutert: "Beim Anblick von Brot und Wein im Kelch werde ich erinnert, dass Jesus für mein und unser Versagen gestorben ist, dass er meine Schuld vergibt, wenn ich ihn darum bitte." In der Weihnachtsgeschichte werde sie erinnert, dass Jesus als kleines Kind auf diese Welt kam und er auf die Menschen um ihn herum angewiesen war, die ihn beschützten und ihm das gaben, was er zum Heranwachsen brauchte. "Gott wurde arm für uns", so Herbster. Gott bewege Hirten und Gelehrte, wenn sie seinem Ruf folgen. Dieses christliche Verständnis werde für sie deutlich, wenn sie den Weg der Weihnachtsgeschichte durch die Ausstellung gehe. Drei größere Gruppen, darunter das Kinderhaus Waldachtal, haben sich schon für Führungen angemeldet, die Diakon Ralf Hornberger übernimmt.

Die Egli-Figuren-Ausstellung in der Tumlinger Christuskirche kann bis einschließlich 6. Januar 2020 zu den Gottesdienstzeiten besichtigt werden. Gruppen-Führungen können vereinbart werden über das Evangelische Pfarramt, Telefon: 07443/68 91, oder direkt mit Familie Ralf und Anouschka Hornberger, Telefon: 07443/17 02 02.