Richtig heiß wurde es den Feuerwehrkameraden bei den Übungen im Inneren des Übungs-Containers. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: "Action Days" bieten Vorträge und Erfahrungen

Waldachtal (aw/ew). Die Firma Texport (Hersteller für Schutzkleidung) veranstaltete die "Action Days" auf dem Gelände der freiwilligen Feuerwehr (FFW) Waldachtal.

Mit insgesamt 18 Tonnen Material, darunter 150 Sätze persönliche Schutzausrüstung, fuhr die Firma auf, um die Feuerwehrmänner ausführlich im Umgang mit ihrer Ausrüstung zu schulen. Zusätzlich wartete der Veranstalter mit einer Reihe an Vorträgen auf: Thema waren die Krebserkrankungsgefahr bei Feuerwehrleuten sowie moderne Membransysteme.

Marcus Kühn (Firma Texport) ging ausführlich auf die firmeneigene und moderne Schutzausrüstung ein und Thomas Keck (Feuerwehr Braunschweig) machte auf die Gefahren im Atemschutzeinsatz aufmerksam. Marco Pfeuffer von der Berufsfeuerwehr (BF) Mannheim führte das fünfköpfige Trainerteam an. Jeder einzelnen Gruppe wurde ein fester Trainer zugewiesen, der die Kameraden auf allen nachfolgenden Stationen begleitete. "So hat das Ganze einen Personal-Trainer Charakter", verriet Pfeuffer und erläuterte näher: "Dadurch bleiben keine Fragen offen und der Trainer kann selbst bei der nächsten Station nochmals individuell auf alle weiteren Fragen eingehen."

Die Station "Einsatzmanagement" behandelte unter anderem moderne Vorgehensweisen sowie nützliche Tipps und Tricks zum Einsatzgeschehen. Ähnlich beim "Schlauch- und Strahlrohrmanagement", das moderne Einsatztaktiken beinhaltete. Ebenso wurden verschiedene Gurtsysteme vorgestellt und das korrekte Verhalten und Handeln während eines Atemschutznotfalls durchgespielt.

Als Höhepunkt zählte sicherlich die "Wärmeerfahrungsanlage" (Brandcontainer), die mit Temperaturen bis zu 700 Grad Celsius aufwartete. Um an den Brandherd zu gelangen mussten die Feuerwehrmänner zunächst die "Atemschutzübungsstrecke" im Inneren des Containers überwinden. "Das wird bei uns auch Krabbel-Kriech-Strecke genannt", verdeutlichte Pfeuffer amüsiert.

Raum durch Sprühstöße abkühlen

Mittels Wärmebildkamera, die ebenso die Temperaturen des Raumes ausweist, kämpften sich die Feuerwehrmänner zum Brandherd vor. Als nächstes galt es, den Raum durch mehrere Sprühstöße abzukühlen. Hierbei wurden die Teilnehmer an die Belastungsgrenzen der Schutzkleidung herangeführt. Denn, bei mangelhafter Schutzkleidung könnte das verdampfte Wasser durch die Kleidung auf die Haut gelangen und schwere Verbrennungen verursachen. Der Veranstalter nahm sich an beiden Tagen die Zeit, um das "Feedback" der insgesamt 62 Teilnehmer einzuholen.

Vor allem der Brandcontainer hinterließ bei einigen Feuerwehrmännern einen bleibenden Eindruck. "Das ist ein Unterschied, wie Tag und Nacht, wenn der Container mit Holz und nicht mit Gas befeuert wird", stellte einer der Teilnehmer fest während sein Kamerad verdeutlichte: "Man kriegt mehr Respekt vor dem Feuer." Ferner begrüßten die Teilnehmer die Möglichkeit, dass ein Erfahrungsaustausch mit anderen Feuerwehrleuten stattfinden konnte. "Lasst das Material hier, aber nehmt die Gedanken mit", appellierte Pfeuffer amüsiert an die Anwesenden.