Hosianna, dem Sohne Davids: Der evangelische Kirchenchor Waldachtal mit Chorleiterin Katharina Wilding gestaltet den ersten Adventsgottesdienst in der Christuskirche auf erhebende Weise mit. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeindefest: Evangelische Kirchengemeinde feiert / Mitarbeiter-Segnung soll Früchte tragen / Pantomimisch Lieder erraten

Drei Chöre erfreuten zu Beginn der Adventszeit in der Christuskirche und im Gemeindehaus: Kirchenchor, Posaunenchor und Chörle. Traditionell startete die evangelische Kirchengemeinde Waldachtal am Anfang des neuen Kirchenjahres mit einem Gemeindefest, das wieder sehr gut besucht war.

W aldachtal. "Der Schatz der Kirche sind die Mitarbeiter", sagte Diakon Ralf Hornberger und dankte gemeinsam mit Rolf Müller, dem Laienvorsitzenden des Kirchengemeinderates, den mehr als 150 ehrenamtlich tätigen kirchlichen Mitarbeitern. Die Mitarbeiter-Segnung erfolgte zum Start in das neue Kirchenjahr.

"Dieser Segen ist die Grundlage, damit unsere Arbeit im Reich Gottes auch im neuen Kirchenjahr wirklich Früchte tragen kann", erklärte Rolf Müller, "wir alle brauchen Gottes Segen und Begleitung, damit unsere Anstrengungen und Mühen nicht vergebens sind."

Hornberger verabschiedete zwei langjährige Mitarbeiterinnen der Kinderkirche: Theresa Martini und Johanna Müller können wegen Studiums nicht mehr im Team mitarbeiten.

Feierlich gestaltete der evangelische Kirchenchor Waldachtal unter Leitung von Katharina Wilding den ersten Adventsgottesdienst mit den passenden Liedern "Hosianna, dem Sohne Davids" und "Dem in Finsternis wandelnden Volke" von Eduard Grell. Abwechselnd sangen Kirchenchor und Gemeinde den Bach-Satz "Nun komm‘ der Heiden Heiland". Zum krönenden Abschluss erklangen "Gelobt sei, der da kommt" in Verbindung mit dem festlichen "Tochter Zion". Zum Gelingen trug Katharina Wilding auf der Alt-Blockflöte mit adventlichen Improvisationen bei. Organistin Margrit Baur spielte auf der barocken Vleugels-Orgel.

Prädikant Martin Becker erreichte die Gläubigen durch szenisches Spiel mit wechselnden Gewändern aus biblischer Zeit. Er schlüpfte in verschiedene Rollen und fragte: "Haben wir noch Sehnsucht, Hunger nach Gerechtigkeit?" Egoismus greife auch in Deutschland immer mehr um sich. Konflikte und Spannungen in der Welt nehmen zu. Zurück bleiben Arme, Unterdrückte und Ausgebeutete. "Helfen wir denen, dass sie zu ihrem Recht kommen, wie Jesus vor 2000 Jahren den Menschen geholfen hat", forderte Becker. Allein durch die Gnade und den Glauben komme man zum Heil. "Das einzige, was wir müssen ist, wir müssen eine Entscheidung treffen für oder gegen Gott", verdeutlichte Becker.

Vollbesetzt waren alle Plätze beim Mittagessen im evangelischen Gemeindehaus. Kirchengemeinderäte und freiwillige Helfer hatten alle Hände voll zu tun. Anouschka und Hornberger führten durch das adventliche Nachmittagsprogramm. "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit" – mit erwartungsfrohen Weisen stimmte der Posaunenchor Waldachtal unter Leitung von Hans Georg Bohnet auf die Advents- und Weihnachtszeit ein. Vertraute Weisen erklangen – vom "Es kommt ein Schiff geladen" über "Tochter Zion" bis zu "Die Nacht ist vorgedrungen".

Das Chörle mit Chorleiter Ralf Hornberger erfreute mit Liedern wie "Vor langer Zeit in Bethlehem" und "Licht der Liebe".

Zeit des Zuhörens war, als Claudia Rinnus neben einem Adventsgedicht die Weihnachtsgeschichte "S‘ Weggetaler Kripple" von Sebastian Blau in der herzhaft bis raubauzigen Sprache und Mentalität der Rottenburger Landsleute des Autoren rezitierte.

Mit einer lustigen Lametta-Geschichte sorgte Anouschka Hornberger für Auflockerung. Spaß bereitete allen das Spiel, pantomimisch Weihnachtslieder vorzuspielen und zu erraten.

Andacht und Segen mit Diakon Ralf Hornberger zählen zum jährlichen Ritual. Als Message mit auf den Weg zum Christfest gab Hornberger den Gemeindemitgliedern: "Nicht flüchten, sondern dabei bleiben wie Josef in der biblischen Weihnachtsgeschichte."