Viele Cresbacher unterstützten das Kinder-Krippenspiel in der Christuskirche in Tumlingen, weil ihr Gotteshaus, die Marienkirche, gerade renoviert wird. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Weihnachten: Pfarrer Arnold: "Das funktioniert etwa wie bei Whatsapp" / Krippenfeier in der Christuskirche

Stark vertreten waren Kinder aus Cresbach beim Krippenspiel in der evangelischen Christuskirche in Tumlingen-Hörschweiler. An Heiligabend lenkten sie Augen und Ohren auf das biblische Geschehen vor 2000 Jahren in Bethlehem.

Waldachtal-Tumlingen/Hörschweiler/Cresbach. Der Familiengottesdienst mit Krippenspiel der Kinderkirche mit Pfarrer Markus Arnold und Diakon Ralf Hornberger und dem Posaunenchor war bestens besucht. Weil die Marienkirche in Cresbach gerade renoviert wird, konnte Sabine Kübler mit ihren Kinderkirchkindern dieses Jahr dort kein eigenes Krippenspiel aufführen. Überwiegend Kinder aus Cresbach ermöglichten das Krippenspiel in Tumlingen.

Überschrieben war die spannende Aufführung mit "Die Weihnachtsgeschichte – erzählt und gespielt". Diese erzählten Raphael Kübler und Lukas Enderle. Die Stimme Gottes sprach Simone Renz. Die Lieder begleitete Sabine Kübler auf dem Keyboard. Maria und Josef – gespielt von Lisa Richter und Tom Kaiser – suchten eine Herberge. Alexa Kies trat als Ausrufer auf. Zusammen mit den ersten beiden Engeln Nika Pfau und Luise Rauschenberger jubilierten die Engel Rebecca Bohnet, Luisa Seeger und Amelie Schittenhelm. Die Gast-Engel Mohini und Nandini Baumgartner verstärkten den Engelchor. Vanessa Brieskorn und Theresa Martini unterstützen den Engelchor mit ihren Flöten. Julien Haas, Jona Haas, Elias Rauschenberger und Marc Schittenhelm lagerten als Hirten auf den Feldern um Bethlehem. Als Weise, gemeinhin Heilige Dreikönige genannt, zogen Samuel Müller, Gabriel Bohnet und Ben Kneule ein, um den neugeborenen König der Welt zu sehen. Leni Hayer schlüpfte in die Rolle des Herodes. Einzigartig ist das Erscheinen der drei Schriftgelehrten Max Kaiser, Silas Hayer und Lien Graf. Der Kinderchor stimmte das Lied "Freude, große Freude" an. Dank für das Einstudieren galt den Kindergottesdienst-Mitarbeitern Sabine Kübler, Bettina Müller, Theresa Martini, Johanna Müller, Vanessa Brieskorn, Lara Wetzler und Diakon Ralf Hornberger. Der Posaunenchor Waldachtal umrahmte die Feier unter Leitung von Hans Georg Bohnet mit festlichen Weisen.

Worte von Maria zitierte Pfarrer Markus Arnold: "Dieses Jesuskind krempelt die Welt um." Weihnachten bedeute Weltwende. Der Zeitstrahl der Weltgeschichte werde geteilt in ein "vorher" und "nachher", vor Christus und nach Christus. Vor dem ersten Weihnachten hatten die Menschen keinen direkten Draht zu Gott. "Es hat immer das Gesetz – sowie die Zehn Gebote – als Vermittlung zwischen Gott und Mensch gebraucht." Laut Apostel Paulus brauche es diese Vermittlung durch das Gesetz seit etwa 2000 Jahren nicht mehr. Mit dem ersten Mal Weihnachten sei eine neue Zeit angebrochen. "Jeder und jede von uns ist mit Gott durch den Heiligen Geist verbunden, der sich Jesus anvertraut. Ein bisschen funktioniert das wie bei Whatsapp", meinte Pfarrer Arnold.

Nachricht von Gott

Gott schicke in das Leben des Menschen eine Nachricht: "Hallo Markus, hab‘ keine Angst – ich will nur dein Bestes! Wenn du zu mir gehören willst, dann speichere doch einfach kurz meine Nummer, dann können wir jederzeit Kontakt miteinander aufnehmen!" Man könne den Kontakt blockieren, vielleicht weil ich diesen "Jesus" nicht kenne und allem Fremden gegenüber misstrauisch bin. "Oder ich kann die Nachricht wegklicken, weil ich die wirklich coolen Leute spannender finde und mich lieber an das, was ich an der Welt habe, halte, als mich auf irgendetwas Dubioses wie den Glauben einzulassen." Man könne die Nachricht auch ignorieren, weil man glaubt, dass man sein Leben selber am besten im Griff habe und schon nichts passieren wird. Oder man speichert die Nummer. "Dann erfahre ich, dass sich Jesus wirklich um mich kümmert", betonte Arnold. "Dass er mir bei der Arbeit Gottes Weisheit schenkt, dass er mir in meinem Beziehungs-Chaos Auswege eröffnet und Knoten löst." Die Kommunikation finde in Echtzeit hier und heute durch den Heiligen Geist statt. Frieden, der einem zu Weihnachten geschenkt werde, wirke sich bis in das persönliche Leben hinein aus. Er helfe, die eigene Zerrissenheit zu überwinden und Probleme zu lösen, anstatt immer von ihnen verfolgt zu werden. Frieden mit Menschen um uns herum zu machen, sei eine ganz gute Weihnachtsübung, sagte Markus Arnold.