Der Jubilar blickt auf sieben Lebensjahrzehnte zurück.Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Geburtstag: Früherer Ortsvorsteher in Salzstetten und Hauptamtsleiter von Waldachtal blickt auf 70 Lebensjahre zurück

Für Hans-Ulrich Dombrowsky runden sich sieben Lebensjahrzehnte. Als Hauptamtsleiter der Gemeinde Waldachtal und Ortsvorsteher in Salzstetten hat er in den Jahren 1978 bis 1981 fünf Jahre lang die Geschicke von Waldachtal mitbestimmt.

Waldachtal-Salzstetten. Kommunalpolitik, berufliches Engagement als Verwaltungsbeamter im Finanzmanagement in der katholischen Kirche und Musik füllten sein Leben aus. Als langjähriger Kirchenpfleger der katholischen Gesamtkirchengemeinde Tübingen wurde er für acht Jahre in den Diözesanrat gewählt. "Wahrscheinlich bin ich der einzige Diözesanrat aus diesem Verwaltungsbereich."

Die Eltern stammen aus Braunsberg/Ostpreussen, wo der Vater einen Handwerksbetrieb führte, und flüchteten über den Haff. Die Wiege des 70-Jährigen stand in Tuningen, Kreis Tuttlingen. Nach dem Besuch der Verwaltungsschule Haigerloch trat er in Thanheim eine Stelle als Bürgermeister-Stellvertreter an. Rathauschef in der Gesamtgemeinde Bisingen war seinerzeit Heinrich Haasis, der spätere Sparkassen-Präsident. Vom 1. Januar 1978 bis 30. Juni 1981 arbeitete er als Hauptamtsleiter in der Gemeinde Waldachtal unter Bürgermeister Heinz Hornberger und als Ortsvorsteher von Salzstetten.

Als er 1978 nach Waldachtal zog, wo er wenige Jahre später in Salzstetten ein Einfamilienhaus baute, wohnte er zunächst in Heiligenbronn bei Oberpfarrer Hermann Raible und dann bei der Familie Kohlmus. Als Nachfolger von Reiner Ruf führte er in Salzstetten das Neugestaltungs-Projekt Hauptstraße fort. Das große Gemeindehaus wurde renoviert und in Süd entstanden die ersten Baugebiete.

"Voraussehbar war, dass Waldachtal jetzt ein zentrales Rathaus bekommt", erklärt der 70-Jährige. "Waldachtal nimmt einen guten Verlauf. Und Bürgermeisterin Annick Grassi macht einen Klasse-Job." Waldachtal als Gesundheitstal entwickle sich gut und mit dem Einkaufszentrum (Edeka) verbessere sich die Infrastruktur. Erhalten bleibe solle in Salzstetten die Ortsstruktur und der Ortsvorsteher als Ansprechpartner. Ab 1981 füllte ihn etwa 30 Jahre lang seine Aufgabe als Kirchenpfleger der katholischen Gesamtkirchengemeinde Tübingen voll aus. "Jedes Jahr musste ich ein Investitionsvolumen von 15 Millionen und einen Personalbestand bis zu 130 Personen und neun Kindergärten verwalten." Während seiner Amtszeit ist bei der Fruchtscheune ein Areal mit einer Verwaltungszentrale überbaut worden. Entstanden ist eine neue Sozialstation und betreutes Wohnen um St. Paulus.

Auch seinen älteren Bruder Peter Dombrowsky (Jahrgang 1945) zog es in die Kommunalpolitik. Er wirkte als Bürgermeister in Alpirsbach (1974 bis 2000) und Landrat (2000 bis 2010) im Kreis Freudenstadt. Seine Frau Rosa ist eine Schwester des früheren baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel. Als Katholik pflegte der frühere Landrat eine besondere Beziehung zu dem Wallfahrtsort Heiligenbronn/Waldachtal bei Salzstetten.

Den Bund fürs Leben schloss Hans-Ulrich Dombrowsky 1972 mit Ingeborg, geborene Haller, aus Rottweil. Aus der Ehe sind die beiden Kinder Daniela (1974), die heute mit Familie in Isny lebt, und Marc (1976), der mit Familie in Böblingen wohnt, hervorgegangen. Der Jubilar freut sich über die Enkelkinder Florian und Ben.

Der 70-Jährige spielte sich selbst ein Geburtstagsständchen mit den jazzigen Titeln "All of Me", "Crazy" und "As time goes by". Musik ist sein Lebenselixier: Als Entertainer mit mehreren Kapellen und Alleinunterhalter war Hans-Ulrich D ombrowsky in ganz Baden-Württemberg unterwegs: "Es war eine sehr schöne Zeit." In der Region ist er auch in der "Waldsägemühle" in Kälberbronn und im Hotel Bareiss in Baiersbronn mit Dinner-Musik aufgetreten. Er gestaltete musikalisch Familienfeiern, Firmen-Events von Freiburg bis Nordwürttemberg mit, wie er gern erzählt. Anfänglich schrieb er Arrangements über Lieder, die das Leben schreibt. In seinem Geburtsort Tuningen trat er als Teil eines Trios auf. Früher bildeten er und Otto Kühbeck (Keyboard) aus Tübingen ein Musik-Duo. Es gibt kein musikalisches Genre, auf das der Unterhaltungsmusiker nicht zugreift. Schlager, Country, Oldtimer, Volksmusik und vor allem Tanzmusik. Seine heimliche Liebe gilt immer noch dem Jazz.

Von seiner Musikaffinität zehrt er heute noch und setzt sich zu Hause gern an das Keyboard oder an das Klavier. Überhaupt: Ursprünglich lernte er Akkordeon, vom Zuppan bis zum französischen Akkordeon, aber im Laufe der Zeit kamen neben den genannten Tasteninstrumenten auch Saxofon, Klarinette und Gitarre hinzu. Wohl fühlte er sich in der Rolle des Stimmungsmachers. Unvergesslich sein Mitwirken im Rahmen des deutsch-türkischen Kulturaustausches mit der Formation "Musketiere". Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel hatte "Die Musketiere" aus Salzstetten zum großen Oktoberfest 2011 in die türkische Millionenstadt Adana vermittelt. Dort verwöhnten Rolf Dettling (Tenorhorn), Wolfgang Strobel (Bass), Harry Lutz (Bariton) und Hans-Ulrich Dombrowsky (Akkordeon) im Original Oberkrainer Sound 1000 Festgäste. Gern erinnert er sich an die Glanzzeit des Musikvereins Salzstetten unter Profimusiker Günter Klück: "Seine Ära war ein Segen für Salzstetten." Dem Berliner Klück sei der Aufschwung des Musikvereins zu verdanken.

Als Schlössle-Fan hat Dombrowsky viele Musik-Events im Salzstetter Kulturtempel besucht. Er ist Mitglied in vielen Vereinen, vom DRK bis zu den Helfenden Bürgern.

Gesundheitlich hat er schon viele Hürden überwinden müssen und sich als "Stehauf-Männchen" erlebt. Rückblickend beschreibt er sein Leben wie das "vom Saulus zum Paulus". Seinen Tagesablauf hat der einstige Nachtmensch voll gedreht. Zur Entschleunigung geht er gern in seinen prächtigen Garten oder schaut entspannt den Malawi-Barschen im Aquarium zu. Zu seinen Steckenpferden zählt der Pensionär neben Kochen und Hausarbeit auch Gartenarbeit: Er hat sich den Bau eines Wasserfalls vorgenommen. Der 70-Jährige: "Bis zu meinem Lebensende will ich in Salzstetten wohnen."