Das Aktiv-Haus in Salzstetten: Ohne Veranstaltungen fehlen dem Förderverein die hauptsächlichen Einnahmen.Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: Förderverein Aktiv für Salzstetten hofft auf besseren Herbst und Winter / Neue Küche rückt in weite Ferne

"Leider ruht alles. Es ist auch schwer, hier irgendwelche Aktivitäten zu starten", beschreibt Vorsitzender Oliver Dettling den Corona-Ist-Zustand beim Förderverein Aktiv für Salzstetten. Ansonsten hat es sich der Verein zur Aufgabe gemacht, das kulturelle Leben im Ort zu unterstützen und das ehemalige Feuerwehrhaus mit Leben zu erfüllen.

Waldachtal-Salzstetten. "Neue Reservierungen sind bis jetzt Fehlanzeige", bedauert Dettling. "Das Frühjahr ist gelaufen. Wir hoffen auf den kommenden Herbst und Winter", gewährt er einen Einblick in die Vermietungen des Bürgersaals im Aktiv-Haus. Interesse sei für 2020/2021 da gewesen und es habe auch ein paar wenige Reservierungen gegeben. "Die mussten aber alle wegen Corona abgesagt werden."

An eigenen Veranstaltungen hatte der Förderverein einiges in der Planungs-Pipeline. Derzeit aber leider nicht wegen der unsicheren Krisenlage mit dem Coronavirus. Der Vorsitzende folgert: "Es macht ja auch gerade keinen Sinn, irgendetwas zu planen." Der Förderverein habe noch nicht einmal seine anstehende Generalversammlung terminieren können. Vorstandssitzungen seien gerade auch nicht möglich. Fakt ist: "Ohne unsere Veranstaltungen ist da leider auch eine unserer Haupteinnahmequellen weggebrochen", beklagt Dettling. "Finanziell sieht es deswegen sehr schlecht aus." Glücklicherweise können Spenden von den Unternehmern Klaus Fischer und Eugen Schmid aus Salzstetten das Finanzdefizit etwas abmildern. Einnahmen sind für den Förderverein wichtig, um erforderliche Umbau- und Renovierungsmaßnahmen im Aktiv-Haus voranzutreiben. "Ohne diese wohlwollende Unterstützung hätten wir unsere laufenden Kosten nicht decken können", verrät der Fördervereins-Chef.

Ersparnisse sind weg

Er redet Klartext: "An Investitionen und Instandhaltungen ist aber gerade nicht zu denken." Sein Bangen, dass nichts Unvorhergesehenes auf den Förderverein zukommt, fasst der 57-jährige Polizeibeamte in Worte: "Wir müssen hoffen, dass in nächster Zeit keine größeren Reparaturen auf uns zukommen. Denn unsere Ersparnisse sind alle weg." Weiter weg rückt das Umbau-Vorhaben mit einer neuen Küche in einer Größenordnung von 30 000 Euro. Eine gewisse Rücklage muss sich der Förderverein für den Fall vorhalten, dass die über 20 Jahre alte Heizung mal den Geist aufgibt. "Mit der Erneuerung der Heizungsanlage im Aktiv-Haus müssen wir in den kommenden Jahren rechnen." Erfreulich, dass sich wenigstens die Zahl der Fördermitglieder positiv entwickelt. Laut Mitgliederverwalter Roger Ganszki kletterte diese 2020 auf über 100.

Die vor dem Aktiv-Haus zentral auf dem Dorfplatz installierte Salzstetter Bücherzelle schlummere etwas vor sich hin, meint Dettling. Bei Überprüfungen habe er immer wieder feststellen müssen, dass einfach alles vollgestellt wird. "Unsere Regeln werden da leider nicht beachtet." Und: "Auch wenn es nicht in unserem Interesse ist, aber aus Kapazitätsgründen müssen wir die Bücher, die trotz Platzmangel in unserer ehemaligen Telefonzelle abgestellt werden, leider entsorgen." Andererseits: "Aber es zeigt natürlich auch, dass unsere neue Bücherzelle angenommen wird." Positiver sieht die Bücherzelle-Beauftragte Annette Hug-Stäb die Entwicklung: "Es findet ein reger Tausch der Bücher statt." Sie zeigt sich ganz zufrieden. "Sehr positiv empfinde ich, dass sehr sorgsam mit der Bücherzelle und ihrem Inhalt umgegangen wird." Patin Hug-Stäb: "Bisher sind nur einmal mehrere volle Tüten in der Zelle abgestellt worden, ansonsten gab es keine Unannehmlichkeiten." Neuwertige Bücher sind als Neuzugänge willkommen: "Neuere Bücher, gerne auch Kinderbücher, sind herzlich willkommen. Einfach vorbei schauen und das was Platz hat unterstellen", erklärt Annette Hug-Stäb. Dieser Bücherschrank auf dem Dorfplatz bei der Kirche ist rund um die Uhr geöffnet.

Oliver Dettling führt neben dem Förderverein Aktiv für Salzstetten auch die "Theaterspatza" als Vorsitzender. Für beide Vereine gelte: "Man gewöhnt sich an die Situation und wird mehr oder weniger antriebslos." Leider habe sich jeder mit der Corona-Situation abgefunden. "Keiner, und da nehme ich mich nicht aus, hat gerade die Motivation, etwas auf die Beine zu stellen. Es kommen keine Vorschläge, mal mit irgendeiner Aktion aus dem jetzigen Trott auszubrechen." Dennoch richtet Dettling seinen Blick nach vorne: "Ich hoffe sehr, dass sich jeder wieder aufraffen kann, sobald es wieder möglich ist, etwas zu planen und zu realisieren."