Der Festgottesdienst war gut besucht. Foto: Maier

Kirche: Mit einem Festgottesdienst ist die Marienkirche nach ihrer Sanierung wieder eingeweiht worden

Eine große Resonanz hat der Festgottesdienst zum Wiedereinzug in die Marienkirche Cresbach und zur Einweihung des neuen Gemeindesaales erfahren. Die Renovierung des örtlichen Wahrzeichens kommt für die 425 evangelischen Christen in Cresbach und 1950 Gemeindemitglieder in der Gesamtkirchengemeinde einem Jahrhundert-Ereignis gleich.

Waldachtal-Cresbach. "Unsere renovierte Kirche ist wirklich toll geworden", betonte Rolf Müller, Vorsitzender des Kirchengemeinderates. Er stellte die warme und freundliche Atmosphäre und das deutlich bessere Sitzgefühl auf den umgearbeiteten Bänken im Kirchenschiff heraus. Durch das angebaute "Gemeindehäusle" könne man jetzt den kirchlichen Gruppen und Kreisen eine Heimat bieten, um Glauben und Gemeinschaft zu leben. "Genau dieser Punkt war letztendlich auch die Motivation für die gesamte Baumaßnahme für alle Menschen hier im Täle."

Dank an die Helfer

Rolf Müller bekräftigte: "In die neu renovierte Marienkirche soll viel Leben einkehren und sie soll so zu einem neuen Zentrum in Cresbach werden für einen lebendigen Glauben an unseren Herrn und Heiland Jesus Christus." Hans Ziefle wird als ehrenamtlicher Bauleiter vor Ort in die Annalen eingehen. Er konnte zahlreiche freiwillige Helfer um sich scharen. Müller würdigte seinen unendlichen Einsatz und sein handwerkliches Geschick und übergab einen Reise- und Tank-Gutschein. Ziefle habe koordiniert, besorgt, mitgedacht. "Aber das Tollste ist: Er hat das meiste auch noch selber gemacht!" Müller: "Die Cresbacher Kirche ist für Hans Ziefle stets eine Herzensangelegenheit gewesen." Mit einem Blumenstrauß dankte er auch Kirchenpflegerin und Pfarramtssekretärin Regina Martini für ihr besonderes Engagement. Dank sprach er allen Handwerkern, ehrenamtlichen Helfern, Spendern und Betern aus. Er lobte das Fachwissen und die Kompetenz des Architekten-Ehepaares Klaus und Natalia Gall und von den Fachplanern Franz für Heizung und Sanitär sowie Bagusat für Elektro und Beleuchtung. Größter Dank gelte "unserem großen Gott", der das Gelingen geschenkt habe. Leider gab es auch zwei Handwerker-Unfälle auf der Baustelle: Stürze von einer Leiter und vom Gerüst.

Entgegen des Trends, auch Kirchengebäude zu schließen und zu verkaufen, habe der evangelische Kirchengemeinderat Waldachtal 2015 beschlossen, die Marienkirche Cresbach so umfassend wie genehmigbar zu renovieren. Wie bei allen Baustellen werde es meistens teurer als erwartet. "Wir werden eine Endsumme von 640 000 Euro stehen haben. Als Kirchengemeinde müssen wir 60 Prozent selber stemmen", verdeutlichte Rolf Müller. Aber der Kirchengemeinderat sei der Meinung: "Wir werden das schaffen." Er baue auf die Unterstützung der Gläubigen, die bisher überwältigend gewesen sei. Die Evangelische Gemeinde sei weiterhin auf Spenden und auf das Gebet angewiesen.

Der Evangelische Kirchenchor Waldachtal mit Chorleiterin Katharina Wildung drückte der Feier mit dem Doppelchor von Johann Pachelbel "Singt dem Herrn ein neues Lied" und "Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses" seinen Stempel auf. Margrit Baur spielte die Orgel.

Festliche Eröffnung

Festlich eröffnet wurde der Gottesdienst durch den Posaunenchor Waldachtal unter Leitung von Hans Georg Bohnet, der mit "Möge die Straße uns zusammenführen" auch das passende Schlusslied erklingen ließ. Die Kinderkirche Cresbach bereicherte die sakrale Feier mit dem Lied "Menschenkinder auf Gottes Erden", begleitet von Leiterin Sabine Kübler auf dem E-Piano und ihrem Sohn Raphael auf der Violine. Mit dem Wiedereinzug von Kreuz, Bibel, Taufschale und Abendmahlskelch, welche von Rolf Müller, Diakon Ralf Hornberger, Georg Weißer Gabi Hayer und Karin Bohnet in den Altarraum getragen wurden, ist die Marienkirche wieder in Dienst gestellt worden: "Zur Ehre Gottes und zum Heil der Menschen", wie es Pfarrer Frank Ritthaler formulierte. Er sprach Glück- und Segenswünsche aus. "Weil Gott ihnen viel wert ist, haben sie viel investiert", folgerte Ritthaler in seiner Predigt. "Dass Gott groß ist in ihren Herzen, davon zeugt die Schönheit ihrer Marienkirche."

Er lobte die große Spendenbereitschaft der evangelischen Christen und den enormen ehrenamtlichen Arbeitseinsatz. Dass sich die Gemeinde als Freunde Jesu begegnet und versammelt, dokumentiere der Anbau mit dem Gemeindesaal. "Dazu brauchen wir die Frömmigkeit, die in der Kirche gewonnen und zu Hause und im Alltag praktiziert wird", meinte der Pfarrer aus dem benachbarten Pfalzgrafenweiler.