Der neue Horber Rotary Club-Präsident Walter Lemle kommt aus Tumlingen: Unser Bild zeigt Präsident Walter Lemle (links) und seine Frau Gaby sowie den Rotary-Öffentlichkeitsarbeit-Beauftragten Wolfgang Kronenbitter. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Walter Lemle ist neuer Horber Rotary-Club-Präsident / Neue Bäume und Biotope in Waldachtal geplant

Walter Lemle aus Waldachtal ist neuer Präsident des Rotary Clubs Horb/Oberer Neckar. Der Unternehmer aus Tumlingen stellt sein Präsidentenjahr unter das Motto "heimatverbunden und weltoffen".

Waldachtal/Horb. "Ich möchte sozial Schwache unterstützen, in der Region als auch weltweit", bekräftigt der 57-jährige Geschäftsführer und Inhaber des Stuckateur- und Malerbetriebs Lemle-Letzgus in Tumlingen. Besondere Akzente setzen möchte Lemle regional im Bereich Natur- und Klimaschutz.

Baumpflanz- sowie Heckenpflanz-Aktionen und neue Biotope schaffen liegen dem passionierten Jäger und Fischer besonders am Herzen. "Das wird in der Gemeinde Waldachtal, insbesondere in Tumlingen und Hörschweiler, im Jahr 2019 ein Thema sein", erklärt Lemle im Gespräch mit unserer Zeitung. Bürgermeisterin Annick Grassi sei offen dafür. Am Beispiel Streuobstwiesen macht der Vater von drei Kindern seine Haltung fest: "Wir möchten die Ressourcen auch nutzen." Nicht nur der Schutz, sondern auch der Nutzwert sind ihm wichtig. Ganz sensibel will er dabei mit der Landwirtschaft umgehen. Er hat einen Biologen an der Hand und möchte das Forstrevier Tumlingen/Hörschweiler mit ins Boot holen. "Teilweise stelle ich für unsere Vorhaben auch eigene Grundstücke zur Verfügung." Eine weitere regionale Aufgabe: "Die mehrsprachige Ausschilderung von historischen Wanderwegen soll weitergeführt werden", sagte das einzige Rotary-Mitglied aus Waldachtal. "Als Präsident kann man einiges bewirken", ist er sich sicher.

Zu den Rotariern kam der Tumlinger Unternehmer nach eigenem Bekunden "unerwartet wie die Jungfrau zum Kind". 2011 überzeugte ihn Rolf Heinzelmann, Mitglied zu werden. Lemle begreift es auch als Chance, seinen Wissenshorizont zu erweitern und über den Tellerrand zu blicken. Während seiner einjährigen Präsidenten-Zeit sind Vorträge mit dem Wildtierfotografen Jürgen Gaus, Altensteig, dessen Mentor Erich Marek aus Villingen-Schwenningen ist, und mit Jörg Ziegler vom Naturschutzzentrum des Nationalparks Schwarzwald vorgesehen. Weitere Experten sprechen zu den Themen Biotop-Verbesserungsmaßnahmen für Luft und Wasser sowie zu Bienen – Nutzen-Leben-Überleben. Besichtigungen der Fischerwerke in Horb und der Konditorei Pfalzgraf in Pfalzgrafenweiler stehen im Terminkalender, als auch ein Vortrag zu Risiko- und Versicherungsmanagement.

Pflege der Freundschaft

Lemle möchte seine Rotarier auch mal in die Schenke&Mehr des BürgerTreffs in seinem Heimatort Tumlingen einladen. Alle Sparten und Berufsgruppen sind im 36 Mitglieder zählenden Rotary-Club Horb/Oberer Neckar vertreten. Am Herzen liegt dem neuen Präsidenten die Pflege der Freundschaft unter den Mitgliedern: "Daher treffen wir uns auch so oft." Die Mitglieder kommen vorwiegend aus den Bereichen Horb, Sulz, Oberndorf, Dornstetten und Herrenberg. Lemle engagierte sich zuvor als Vize-Präsident und als erster und zweiter Sekretär. "Die Aufgaben sind sehr zeitintensiv." Muse findet der Tumlinger Unternehmer, der auch schon als Ortschaftrat tätig war, in der Jagd und in seiner Sammelleidenschaft von Jagdtrophäen sowie Militär-Historischem.

Für Lemle ist es eine ehrenvolle Aufgabe, freundschaftliche Beziehungen zu entwickeln, um sich anderen nützlich zu erweisen. Hohe ethische Grundsätze im Geschäfts- und Berufsleben sollen auch im Dienstideal an der Gesellschaft verwirklicht werden. Welche Gesinnung und Geisteshaltung verbindet Walter Lemle mit dem Präsidentenamt, das er am 1. Juli für ein Jahr angetreten hat? Antwort: "Ich will etwas Gutes tun." Weltoffenheit im Sinne von Völkerverständigung und Frieden sind ein weiterer Pfeiler der intensiven Rotary-Club-Arbeit. Alle Rotary-Clubs verbindet ein zentrales Ziel: zu helfen. Die Pflege der Freundschaft und Zusammenarbeit in gemeinnützigen Projekten auf lokaler und internationaler Ebene – dafür steht Rotary weltumspannend.

Krankenhaus eingerichtet

Rotary-Club-Pressesprecher Wolfgang Kronenbitter teilt mit: "Durch die Unterstützung des Rotary Clubs Horb konnte in Songa/Burundi ein funktionsfähiges Krankenhaus erstellt und eingerichtet werden." Ausstattungsgegenstände im geschätzten Wert von über einer Million Euro und entstandene Kosten von über 200 000 Euro sind mit Spenden finanziert worden. Der Stadtoberverwaltungsrat der Großen Kreisstadt Horb berichtet: "Die Hilfe zur Selbsthilfe hat funktioniert. Wir haben einheimische Ärzte und eine gewisse Stabilität erreicht." Für Rotary International hat die Ausrottung der Kinderlähmung höchste Priorität. Dank des Polio-Plus Programms wurden schon zwei Milliarden Kinder unter fünf Jahren gegen Polio geimpft. "Das ist eines der humanitärsten und erfolgreichsten Projekte von Rotary weltweit", betont Kronenbitter. Bill Gates habe eine Milliarde zugesagt, wenn Rotary International ebenso eine Milliarde Euro aufbringe. Dies konnte umgesetzt werden. In Rotarys Motto "Selbstloses Dienen" kommt der humanitäre Geist zum Ausdruck, der die mehr als 1,2 Millionen Mitglieder weltweit inspiriert, auch im Raum Horb.

Von seinen Mitgliedern erwartet Rotary hervorragende berufliche Leistungen, persönliche Integrität und weltoffene Haltung sowie die Bereitschaft zum persönlichen Dienst am Gemeinwohl. Die älteste Service-Club-Organisation der Welt (seit 1905) umfasst 33 000 Clubs in mehr als 200 Ländern. Kronenbitter: "Ihre Mitglieder bilden ein Netzwerk von Führungskräften, die sich ehrenamtlich in ihrem Gemeinwesen engagieren und die internationale Verständigung fördern." Rotary managt auch ein internationales Jugendaustausch-Programm.