Reinald Maier öffnet seine Gaststätte bisher am Wochenende. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Reinald Maier hat das Gasthaus Traube wiedereröffnet / "Bei mir gibt es keinen Fernseher"

Waldachtal-Cresbach. Das Gasthaus Traube schloss im Jahr 2002 als letzte existierende Gaststätte in Cresbach ihre Pforten. Seit dem 14. April brennt zumindest an den Wochenenden wieder Licht in der "Traube" in Cresbach.

 

Möglich machte dies Reinald Maier, der das Gebäude im Jahr 2015 erwarb und dieses ursprünglich als Lagerfläche und Büro nutzen wollte. Denn normalerweise ist der gelernte Industriekaufmann als selbstständiger Berufsbetreuer tätig und organisiert zudem Haushaltsauflösungen und Umzüge. Als er jedoch die Renovierungskosten für die Wirtschaft und Küche überschlug, beschloss Maier, das Lokal in Eigenregie zu sanieren. Die Inneneinrichtung beließ Maier größtenteils beim Alten, während die Räume mit einem neuen Anstrich und etwas Dekoration aufgehübscht wurden. Die Schankanlage musste Maier jedoch komplett erneuern. Eines war dem 55-Jährigen, der in Cresbach aufgewachsen ist, besonders wichtig: "Bei mir gibt es keinen Fernseher. Die Leute sollen sich bei mir unterhalten können, wie es früher normal war", betonte er.

Drei Mitarbeiter

Der neugeborene Gastronom betreibt die Gaststätte mit drei weiteren Mitarbeitern. Freitags ist das Wirtshaus ab 17 Uhr geöffnet, an Samstagen öffnen die Türen um 16 Uhr. Neben einer üblichen Auswahl an Getränken bietet Maier eine Auswahl verschiedener Vesper und warme Bratwürste an. An Sonntagen serviert der Gastronom zudem – von 14 bis 17 Uhr – Kaffee und Kuchen.

Mittelfristig plant Maier, die Gaststätte auch unter der Woche für geschlossene Gesellschaften und Vereine zu öffnen. Die Neueröffnung der Gaststätte bescherte Maier jedenfalls ein volles Haus und auch in den vergangenen Wochen zeichnete sich reger Betrieb ab in dem urigen, kleinen Wirtshaus.

Auch Ortsvorsteher Friedrich Gerhard stattete dem Gastwirt jüngst einige Besuche ab und zog ein durchaus positives Fazit: "Die ›Traube‹ wird bereits sehr gut angenommen und die Bürger freuen sich, dass nun wieder eine Gaststätte im Ort existiert."