Riesigen Spaß hatten die Kinder aus Salzstetten und Umgebung beim Traktorfahren und Rutschmattenrutschen bei den "Freunden alterFahrzeuge Waldachtal". Foto: Maier

70 Kinder genießen Fahrvergnügen auf bis zu über 50 Jahre alten Schleppern. Praktische Verkehrserziehung.

Waldachtal-Salzstetten - Selbst ein Fahrzeug steuern ist der Traum vieler Kinder. Traktorfahren ermöglichten jetzt die "Freunde alter Fahrzeuge Waldachtal" bereits zum fünften Mal im Rahmen des Kindersommerferienprogramms in Salzstetten.

Neuer Teilnehmerrekord: Rund 70 Jungen und Mädchen tuckerten mit bis zu über 50 Jahre alten Oldtimer-Schleppern über einen fast ein Kilometer langen Rundkurs bei der Kapfenhalde-Forsthütte am Waldrand zwischen Salzstetten und Tumlingen. Im Vorjahr 2012 waren es noch 45.

Hochsommerliche Temperaturen begünstigten das Schulferien-Event. Glücklich, wer mit einem Sonnenhut oder Mütze gut beschattet war. Die "Freunde alter Fahrzeuge" um Chef-Organisator Wolfgang Reichart legten sich mächtig ins Zeug. Michael Schulz meinte: "Wir machen es den Kindern zuliebe. Meine Frau hat gern drei Kuchen gebacken."

"Cabrio-Feeling" genossen die Kinder auf dem Parcours, den Salzstettens Polizei-Hauptmeister Bernd Spohn alltagsgerecht mit Verkehrsschildern ausstattete, die freundlicherweise von der Polizei in Freudenstadt zur Verfügung gestellt wurden. Verkehrsgerechtes Verhalten zu üben, darauf legte der Veranstalter wert. Spohn bestätigte: "Die Kinder waren sehr interessiert, Verkehrsregeln zu lernen."

Nützlich als Begleitpersonen beim Traktorfahren machten sich Jürgen und Wolfgang Reichart, Horst Bürkle, Michael Schulz, Michael Kaupp, Walter Saier, Thomas Brezing und Rainer Balke. Etwa 15 Fahrzeuge ließ der Club anrollen. Zur Haupt-Attraktion avancierte das Bulldog-Surfen. Dazu baute Walter Saier aus Horb-Grünmettstetten für seinen Schmalspur-Schlepper Eicher ES 201, Baujahr 1962, am Samstagmorgen noch auf die Schnelle eine Grasrutschmatte als Anhänger. Als der Oldtimer-Freak ordentlich Gas gab, machte es den Kindern umso mehr Freude, obgleich sie spürbare Unebenheiten auf der Wiese in Kauf nehmen mussten. Schlepper-Guru Wolfgang Reichart schickte allein ein halbes Dutzend Bulldogs "ins Rennen", darunter mit seinem blau-grauen Eicher-Allrad den ältesten. Von den elf PS des Holders von Horst Bürkle bis zu den 42 PS des Hela Typ 540 von Wolfgang Reichart mussten nicht die maximalen Pferdestärken der Oldtimer abgerufen werden.

Im zweiten oder dritten Gang fahrend erreichten die Kinder am Steuer "nur" eine Geschwindigkeit von fünf oder sechs km/h. "Es wäre hilfreich, wenn unsere Schlepper mit Klimaanlage ausgestattet wären", scherzte Organisator Reichart angesichts von 27 Grad Celsius im Schatten. Nicht unerheblich waren die selbstlosen Aufwendungen der Oldtimer-Freunde, die in Vorbereitung und Diesel investierten. Sie zeigten wieder einmal "ein Herz für Kinder".

Weil das DRK Waldachtal seine Einsatzkräfte zum bevorstehenden Mega-Reitturnier in Heiligenbronn bündeln muss, sprang heuer das DRK Dornstetten ein, um den Ferienkindern richtiges Verhalten in Unfallsituationen zu vermitteln. Bereitschaftsleiter Werner Stahl und sein Sohn Leonhard erklärten den Kids die Fahrzeug-Ausstattung, vermittelten Kenntnisse für einen Notruf und legten Verbände an.

In bewährter Weise leitete der eigens aus Pforzheim-Huchenfeld angereiste gebürtige Berliner Manfred Geist die Anmeldestelle, an der sich lange Warteschlangen bildeten, um die begehrten Chips fürs Traktorfahren, die Polizei-Einweisung und die DRK-Übungen zu ergattern. Alle Hände voll zu tun in der Kapfenhalde-Forsthütte hatte auch das Küchenteam um "Koch" Lukas Schwarz.