Andreas Brünz (rechts) und sein Vater Roland präsentieren ihr Erfolgspferd Lumos, den Badenia-Sieger.Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Springreiten: Badenia-Sieg bedeutete 2008 den großen Durchbruch / Reitturnier in Salzstetten am Wochenende

Mit einem doppelten Paukenschlag rückt die Reitanlage Brünz ins Rampenlicht: Dem Premiere-Open-Air-Reitturnier am Samstag und Sonntag, 27. und 28. Juni, in Salzstetten soll voraussichtlich im August ein noch höherklassiges Springturnier bis zur Klasse "Zwei-Sterne S" folgen.

Waldachtal-Salzstetten. Roland Brünz und Sohn Andreas, der mittlerweile die moderne Reitanlage leitet, machen ihr Versprechen wahr, selbst große Reitturniere veranstalten zu wollen. Und jetzt sind es gleich zwei große Turniere auf einen Streich. Dies ist im Zeitalter der Corona-Pandemie eine große Herausforderung.

Dank der guten Kontakte von S-Springer Andreas Brünz zu namhaften Springreitern und einflussreichen Personen im Reitsport haben Elite-Springreiter aus Baden-Württemberg ihr Kommen zum S-Springen am kommenden Sonntag, 28. Juni, ab 15 Uhr zugesagt. Nur Zuschauer haben wegen der Corona-Pandemie keinen Zutritt zu dieser Veranstaltung, sondern nur eingeschränkt Begleitpersonen der teilnehmenden Reiter.

Der Betriebsleiter der heutigen Profi-Anlage freut sich besonders auf Hans-Dieter Dreher, Baden-Württembergs erfolgreichsten Springreiter: "Hansi ist mein bester Freund." Der 55-jährige Andreas Brünz fungiert am Wochenende als Turnierleiter. Er hat sich schon seine Meriten verdient durch zahlreiche Siege in S-Springen. Grandios und unvergessen ist sein Badenia-Sieg mit "Lumos 2" auf dem hochkarätigen Maimarkt-Turnier in Mannheim. 2008 wurde der Konditormeister über Nacht berühmt. Das bedeutete den ganz großen Durchbruch für den Waldachtaler Springreiter. Für sein Wunderpferd Lumos wurden Brünz seinerzeit schon über eine Million Euro geboten, aber er wollte sein bestes Stück nicht verkaufen. Der inzwischen 22 Jahre alte Oldenburger Wallach ist das Pferd mit den meisten Erfolgen im Reitstall und das älteste. Der Braune hat sich sein Gnadenbrot verdient. "Lumos gehört zur Familie", bekräftigt Brünz, der ihn beim Pressegespräch brav streichelt.

Mit der Schaffung einer Profi-Reitanlage in Salzstetten ging für Roland Brünz im Jahr 2011 ein Traum in Erfüllung. "Mein Hobby wurde für mich zur Berufung", erklärt der inzwischen 82-jährige Senior-Chef, der sich als Tortenkönig einen Namen gemacht hat. Nach dem sukzessiven Rückzug aus der Groß-Konditorei Pfalzgraf widmet er sich seit Jahren überwiegend der Sichtung und Aufzucht von Jungpferden. In der Pferdesport-Szene gilt er als großer Gönner und Mäzene. Millionen hat er in die Reitanlage in Salzstetten inklusive Grunderwerb investiert. Roland Brünz erzählt: "Begonnen haben wir mit 16 Boxen, jetzt sind es 58." Die viermal fünf Meter großen Pferdeboxen sind alle voll belegt. Teilweise sind sie mit Paddock ausgestattet. Das heißt: Das Pferd kann jederzeit von der Box aus eine Freifläche betreten. Ausgestattet ist die Reitanlage mit einem speziellen Gummiboden und einer Umluftanlage. Außerdem steht eine elektronische Führanlage für sechs Pferde bereit. Pferdedusche, -Laufband und Solarium vervollständigen die hochmoderne Anlage. Neben der 20 Mal 60 Meter großen Reithalle steht ein 72 Mal 95 Meter Turnier- und Reitplatz zur Verfügung und ebenso ein 32 Mal 65 Meter großer Abreiteplatz. Geselligkeit kann in zwei Reiterstübchen gepflegt werden. Auch vier Personalwohnungen stehen zur Verfügung. Das zur Reitanlage gehörende Areal hat die Familie Brünz inzwischen auf rund fünf Hektar vergrößert. Also genügend Koppelplatz für die vielen Vierbeiner.

Nationenpreisreiter Kurt Maier, ein in Reitsportkreisen bekannter Reiter, Ausbilder und Trainer, lobt die Reitanlage Brünz in Salzstetten: "Das ist eine Erste-Sahne-Anlage." Eine Wertung aus berufenem Mund. Die Vorzeige-Reitanlage ist mittlerweile ein Aushängeschild für Salzstetten und die Gemeinde Waldachtal.

Das Reitturnier in Salzstetten wird an diesem Wochenende übrigens im Live-TV von www.clipmyhorse.tv übertragen.