Religion: Dekanatsreferent Wicker : "Es ist der wichtigste Ort, den wir haben" / Jugendliche essen kostenlos

Heiligenbronn ist das spirituelle Zentrum für die Christen im katholischen Dekanat Freudenstadt: An die 1000 Gläubige werden am Sonntag, 23. September, zur Dekanatswallfahrt erwartet.

Waldachtal-Heiligenbronn. In einer feierlichen Prozession wird das Gnadenbild um 9.30 Uhr von der Wallfahrtskirche Heiligenbronn Zur Schmerzhaften Muttergottes zum Gottesdienstort in die Omnibushalle der Firma Schweizer Reisen am Ortsrand von Lützenhardt getragen. Dort beginnt um 10 Uhr der Wallfahrtsgottesdienst mit Diözesanbischof Gebhard Fürst, der zum Thema "Maria – Botin des Friedens" predigen wird.

"Die Wallfahrt nach Heiligenbronn hat sich zum größten Glaubensfest im Dekanat entwickelt. Wir erwarten 800 bis 1000 Teilnehmer", sagte Dekanatsreferent Achim Wicker in einem Pressegespräch.

Dekanatschor mit mehr als 100 Sängern und das Bläserquartett Quartventil treten auf

Der große Dekanatschor mit über 100 Sängern aus sieben Chören unter der Leitung von Regionalkantor Karl Echle und das Bläserquartett Quartventil werden die Feier musikalisch umrahmen. Für kostengünstiges Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen sorgen die Ehrenamtlichen des Freundeskreises Heiligenbronn. Der Eine-Welt-Laden Horb mit Waren aus fairem Handel wird mit einem Verkaufsstand präsent sein. Die Wallfahrtskerzen stellen Frauen aus Wiesenstetten her. Auch Wallfahrtsbrot wird angeboten.

Der BDKJ und das Jugendreferat gestalten in diesem Jahr wieder ein Programm für Kinder. Bereits ab 9.30 Uhr gibt es eine Betreuung für Kinder in der hinteren Bushalle. Ab 10 Uhr gestalten die Mitarbeiter parallel einen Kindergottesdienst für kleinere Kinder. "Dies soll auch Familien mit Kindern die Teilnahme an der Wallfahrt ermöglichen", stellte Wicker heraus. Im Anschluss gibt es verschiedene Bastelangebote. Kinder und Jugendliche bekommen ihr Mittagessen und ein Getränk gratis. Anschließend locken Hüpfburg und Ponyreiten. "Die Resonanz für spezielle Kinderangebote hat spürbar zugenommen", meinte Wicker.

Traditionell wird am 23. September um 14 Uhr zur Marienandacht in die Wallfahrtskirche eingeladen. Gestaltet wird diese vom kommissarischen Dekan Armin Noppenberger und von Wallfahrtspfarrer Anton Romer. Musikalisch mitwirken werden Regionalkantor Karl Echle (Orgel) und Christoph Schmitz (Gitarre).

Freiwillige Feuerwehr Waldachtal weist Autofahrer auf Parkplätze hin

Parkplätze stehen beim Netto-Markt in Salzstetten und am Weg bei der Wallfahrtskirche sowie auf Wiesen oberhalb des Feuerwehrhauses zur Verfügung. Die Einweisung in die Parkplätze erfolgt durch die freiwillige Feuerwehr Waldachtal.

Das katholische Dekanat Freudenstadt ist fast deckungsgleich mit dem Landkreis Freudenstadt. Rund 29 000 Katholiken leben in den 22 Kirchengemeinden des Dekanats. Geprägt ist das Dekanat Freudenstadt von einer überwiegend katholischen Bevölkerung im Horber Teil, der bis 1805 zu Vorderösterreich gehörte, und einer Diaspora-Situation im Bereich Freudenstadt und Baiersbronn, das seit je her württembergisches Gebiet war.

Die frühere Oberin Reinholda erläuterte die Jahrhunderte währende Geschichte der Wallfahrt, die sich im katholischen Dekanat Freudenstadt fest ab 1983 etabliert hat, und die Ursprünge des Heiligen Bronnens, der 1356 erstmals erwähnt wurde. Vor rund 100 Jahren fanden Waisenkinder im dortigen Kinderheim ein Zuhause. Im Jahr 2000 ist die Wallfahrtskirche renoviert worden. Seinerzeit sei die Wallfahrt ziemlich vergessen gewesen, erzählte die 80-jährige Franziskanerin. "Wir Schwestern machten uns daran, die Wallfahrt wieder aufzubauen." Wallfahren heißt unterwegs sein: "Zu einer Wallfahrt muss man hingehen", erklärte Franziskanerin Reinholda. Hier spüre man den Zusammenhalt der Gläubigen. "200 bis 300 Katholiken beteiligen sich an der Prozession mit dem Bischof. Die Statue wird vom Wallfahrtspriester getragen. Das ist ein wichtiger Aspekt." Dekanatsreferent Achim Wicker stellte heraus: "Heiligenbronn ist der wichtigste Ort, den wir haben." Hier könne man in Sorgen und Nöten beten. Die Franziskanerinnen Irmentrudis und Reinholda gelten als die Hüterinnen der Wallfahrt. Dankbar gegenüber den Gastgeberfamilien Schweizer äußerte sich Pfarrer Anton Romer: "Seit 2011 dürfen wir schon zum achten Mal in die Omnibushallen."

Freiwillige Helfer für den Auf- und Abbau für die Wallfahrt, die dann ein Vesper bekommen, können sich bei den Schwestern in Heiligenbronn, Telefon 07486/392, oder beim Dekanatsbüro, Telefon 07451/7192, melden.