Was wird aus der Realschulkooperation mit Dornstetten, wenn die Gemeinschaftsschule mit Schopfloch kommt? Foto: Hopp

Gemeinschaftsschule oder Werkrealschule: Informationsabend für Eltern am 16. September in Tumlingen.

Waldachtal-Tumlingen - Der erste Antrag der Gemeinde Schopfloch für eine Gemeinschaftsschule scheiterte. Der zweite könnte mit Unterstützung der Gemeinde Waldachtal Erfolg haben, deshalb sollen am Montagabend im Tumlinger Gemeindesaal die Eltern informiert werden.

"Wir als Partner der Stadt Dornstetten bei der Werkreal-schule müssen reagieren, wenn wir mittel- und langfristig unseren Kindern vor Ort die Möglichkeit eines mittleren Bildungsabschluss anbieten möchten. Dabei wird – so hart es auch klingt – die Werkrealschule zum 'Sterben' verurteilt sein", schreibt Bürgermeister Heinz Hornberger in seiner Einladung zur Informationsveranstaltung für Eltern zum Thema Gemeinschaftsschule Schopfloch/Waldachtal am Montag, 16. September, um 19.30 Uhr im Gemeindesaal in Tumlingen. Die Eltern sollen über die Veränderungen in der Schullandschaft und über das Modell der neuen Gemeinschaftsschule informiert werden.

Die regionale Schulentwicklung der Landesregierung sieht vor, dass Schulstandorte künftig die Zahl von 40 Schülern in der Eingangsstufe erreichen müssen. Wenn diese Mindestschülerzahl in zwei aufeinanderfolgenden Jahren unterschritten wird, muss mit einer Schließung durch die Schulaufsichtsbehörde gerechnet werden.

Dieses Szenario ist keine Zukunftsmusik: "Wir rechnen mit 27 Prozent weniger Schülern in den nächsten sechs Jahren im ländlichen Raum", sagt Schuldirektor Wolfgang Held vom Staatlichen Schulamt in Rastatt. Deshalb könnte Waldachtal das Zünglein an der Waage werden, wenn es um die Zukunft der Werkrealschulen in Schopfloch und Dornstetten geht. Bereits in diesem Schuljahr 2013/14 ist in der Außenstelle Waldachtal ein jahrgangsübergreifender Unterricht mit der Klassenstufe 6 notwendig, da nur 13 Fünftklässler eingeschult wurden. Im vergangenen Jahr waren es noch 20 Schüler, drei davon kamen aus Waldachtal. In Schopfloch wurden dieses Jahr 19 Fünftklässler eingeschult.

Die Werkrealschule in Schopfloch wollte bereits Gemeinschaftsschule werden. Dieser erste Antrag wurde abgelehnt. Begründung: Die prognostizierten Schülerzahlen reichen nicht aus. Diese Voraussetzung könnte aber mit Schülern aus Waldachtal erfüllt werden. Schon aktuell besuchen etwa 30 Kinder aus Waldachtal die Ganztagesschule in Schopfloch. Dies war bislang eine Ausnahme, denn "jeder hat Anspruch eine Ganztagesschule zu besuchen", erklärt Held, auch wenn diese außerhalb des Schulbezirkes liege. Seit diesem Jahr ist aber auch die Werkrealschule in Dornstetten eine Ganztagesschule. Die Kinder müssten folglich nicht mehr nach Schopfloch. Hinzu kommt allerdings, dass 2016 die Schulbezirke aufgelöst werden, Eltern und Kinder haben dann freie Schulwahl.

"Im Großraum Dornstetten-Waldachtal-Glatten-Schopfloch sehen wir eigentlich zwei Gemeinschaftsschulen", sagt Wolfgang Held, "aber nur unter der Bedingung, dass die Realschule in Dornstetten aufgelöst wird." Allerdings habe der Schulträger, die Gemeinde Dornstetten, dazu bislang keine positiven Signale gesendet.

Am kommenden Montag, 16. September, sind um 19.30 Uhr im Gemeindesaal in Tumlingen erst einmal die Eltern gefragt. Nach der Begrüßung von Bürgermeister Heinz Hornberger berichtet Schulrat Held grundsätzlich über das Thema Gemeinschaftsschule und führt in das Thema ein.

Anschließend erläutert Rektor Hans Schmidt das Konzept oder auch das "Schopflocher Modell" für eine Gemeinschaftsschule.

Danach besteht dann genügend Zeit für die Eltern, Fragen zu stellen und die Themen zu diskutieren.