Moderne und alte Lieder
Den Anfang des Medleys bildet "Großer Gott wir loben dich" für Orgel und Trompete. Bei "In Christ alone" bestach Judith Hildenbrand als Solistin auf der Violine. "Welche Liebe, welche Güte" interpretierte Thomas Rottmann einfühlsam am Cello. Diese beiden modernen Lieder wurden von Kohler am Klavier begleitet. Zum Abschluss ertönte wieder ein alter Choral, "Lobet den Herren" mit Trompete und Orgel. "Wir wollten damit zeigen, dass es Lobpreis-Musik schon immer gab, auch wenn sich der Begriff erst jetzt gebildet hat. Der Lobpreis für Gott hat sich musikalisch entwickelt, aber der eigentliche Lobpreis bleibt stets die Grundlage", formulierte Debora Kohler.
Flügelhorn, Cello, Geige und Orgel ließen "Air" aus der "Orchestersuite Nr. 3 in D BWV 1068" von Bach in einem anderen Licht erscheinen. Klänge der barocken Vleugels-Orgel fügten sich harmonisch ein in Adagio und Allegro aus der Sonate für Flöte des belgischen Barock-Komponisten Jean Baptiste Loeillet de Gant (1688-1729). Das Ensemble garnierte das Konzert mit Larghetto und Vivace aus der "Triosonate in D" von Johann Joachim Quantz, dem Flötenlehrer Friedrichs des großen, und dem Spirituoso aus "Concerto Sonata TWV 44:1" von Georg Philipp Telemann (1681-1767).
Die Besonderheit von zwei Orgeln in einer Kirche machte sich das Ensemble zunutze. Stephan Schaber brillierte an der romantischen Weigle-Orgel von 1929 mit den Choral-Variationen zu "Wer nur den lieben Gott lässt walten" aus dem Orgelbüchlein "BWV 642" von Johann Sebastian Bach. Ansonsten begleitete er das Ensemble gekonnt an der Vleugels-Barock-Orgel von 2001. Dem Jazz-Klassiker "Someone to watch over me" von den Gershwin-Brüdern George und Ira, ein Schlüsselwerk im "Great American Songbook", verliehen Michael Fingerle auf dem Flügelhorn und Debora Kohler am Klavier Spirit. "From a distance there ist harmony", ein Lied, das 1985 von der amerikanischen Singer-Songwriterin Julie Gold (*1956) geschrieben wurde, ist am erfolgreichsten von Bette Midler gecovert worden und avancierte 1990 zum großen Hit. Kohler zauberte den Song in das Waldachtaler Gotteshaus, am Klavier begleitet von Michael Fingerle. Hier hatten Streicher und Orgel einmal Pause, die sonst stets präsent und engagiert musizierten. In Anlehnung an den letzten Satz aus dem zweiten Brandenburgischen Konzert hat Michael Fingerle das Vorspiel zum Bach-Choral "Nun danket alle Gott" geschrieben.
Die Zuhörer wurden zum Schluss aktiv mit einbezogen und sangen aus voller Kehle mit, wie schon zuvor beim "Du meine Seele, singe". Das Brass & Wood-Wind-Ensemble überzeugte vollauf mit variantenreicher Intonation und erntete verdienten Applaus. Das Ensemble dankte mit einem englischen Segenslied als Zugabe. Die 29-jährige Debora Kohler empfand das Konzert in der heimeligen Christuskirche als "sehr angenehm" und sagte: "Wir kommen gern wieder."
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