Große Feier anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Gemeindehauses / Stätte ein Ort der Begegnung

Von Rul Jetter

Waldachtal-Tumlingen. Die Evangelische Kirchengemeinde hat am Wochenende das zehnjährige Bestehen des Gemeindehauses gefeiert. Dort fand nach einem Festgottesdienst in der Christuskirche ein Festakt statt.

Zwischen Gottesdienst und Festempfang gab es ein Intermezzo der besonderen Art: Die Konfirmanden, zuvor während des gut besuchten Gottesdienstes einzeln mit Namensnennung vorgestellt und mit einer Bibel ihrer Kirchengemeinde beschenkt, verteilten rund 200 aufgeblasene Luftballons. Sie waren alle bestückt mit einer Postkarte, auf der stand, dass man in Waldachtal dieses Gemeindehaus-Jubiläum begeht. Während eines gemeinsamen Liedverses ließen die Besucher die bunten Ballons in die Luft steigen. Sie hoben ab und flogen in Richtung Nordwesten. Jeder, der einen der Luftballons findet, soll die daran befestigte Karte ans Pfarramt Waldachtal zurückschicken. Man ist gespannt, wieviele Karten zurückkommen – und vor allem von welchen Orten.

"Wir haben es mit Menschen zu tun" war das Credo

Im Aufenthaltsraum des Gemeindehauses stieß man mit einem Glas Sekt aufs Jubiläum an. Die Vorsitzende des für das Haus gegründeten Fördervereins, Erika Burkhardt, begrüßte die Gäste, darunter Ehrenbürger Artur Fischer, Rudolf Schmelzle, Bürgermeister Heinz Hornberger und die Ortsvorsteher Christoph Enderle (Hörschweiler) sowie Heinz Otto Renz (Cresbach). Tumlingens Ortsvorsteher Rudolf Emele hatte aus seinem Urlaubsort telefonisch Grüße übermittelt.

Burkhardt erinnerte daran, dass es der Wunsch der Verantwortlichen der Kirchengemeinde über viele Jahre war, in Kirchennähe ein Gemeindehaus zu bauen, um eine Heimat für alle kirchlichen Gruppen zu schaffen. 1998 habe man die Sache angepackt: Zur Finanzierung wurde ein Förderverein gegründet und beim Oberkirchenrat habe man einen Antrag gestellt, um Gelder aus dem Ausgleichsstock zu erhalten. Bei einem Gespräch in Stuttgart beim Oberkirchenrat sei der Antrag gebilligt worden. Dort habe man eingesehen, dass die Entfaltung des kirchlichen Lebens nicht weiter behindert werden dürfe. Nach dem mühevollen Erwerb eines Grundstücks beschloss der Kirchengemeinderat den Bau. Am 3. April 2001 war der erste Spatenstich, viele Eigenleistungen von Gemeindegliedern wurden erbracht. Bereits am 30. August 2001 war Aufrichtgottesdienst, dabei strahlte ein wunderschöner Regenbogen. Die Vorsitzende erinnerte auch an die Sponsoren Artur Fischer und Rudolf Schmelzle, die für die Realisierung des Projekts beitrugen und ein Kunstfenster, gestaltet von Künstlerin Margot Jolante Hemberger, eingebaut werden konnte. Viele weitere Gemeindemitglieder hätten zur Finanzierung durch Spenden beigetragen.

Veranstaltungen aller Art, Feste mit Basaren und Tombolas seien veranstaltet worden. Gemeinschaft und Teamgeist sei in der Kirchengemeinde immer wieder spürbar gewesen. Immerhin hat der Förderverein mit 190 000 Euro die Darlehen getilgt.

Bürgermeister Heinz Hornberger hob in seiner Ansprache die Symbiose der kirchlichen und bürgerlichen Gemeinden hervor. Er kam auf sein Grußwort bei der Einweihung vor zehn Jahren zu sprechen und wies darauf hin, dass es wichtig sei, das Miteinander zu gestalten: "Wir haben es mit Menschen zu tun." Hornberger wünschte, das Haus möge auch in Zukunft eine Stätte sein, in der man sich wohl fühle und Gottes Wort hören könne.

Pfarrer Markus Arnold setzte den Schlusspunkt der Grußworte. "Das Gemeindehaus ist ein Gemeinschaftswerk". Ohne die großartige Gemeinschaft und die Zusammenarbeit in der Gemeinde sei es nicht möglich geworden, dieses Gebäude zu erstellen. Der Geistliche sprach Dank in verschiedene Richtungen aus. Er stellte heraus, dass Gott seinen Segen auf dieses Haus gelegt habe.