Die Sparkasse möchte an ihren Standorten in Salzstetten und Lützenhardt nur noch Bankautomaten betreiben.Foto: © Mihail – stokc.adobe.com Foto: © Mihail – stokc.adobe.com

Bank: Vorstand der Kreissparkasse Freudenstadt äußert sich zu geplantem Vorgehen in Salzstetten und Lützenhardt

Die Sparkassenfilialen in Salzstetten und Lützenhardt sollen geschlossen und zu sogenannten Selbstbedienungsfilialen (SB-Filialen) umgerüstet werden, wozu lediglich Bankautomaten notwendig sind.

Waldachtal-Salzstetten. Bereits im Mai machte Ratsmitglied André Bischof dies im Rahmen der öffentlichen Ortschaftsratssitzung in Salzstetten zum Thema. Bischof sprach sich für den Erhalt der Salzstetter Filiale aus und sammelte hierfür fleißig Unterschriften aus der Bevölkerung. Dessen Gremiumskollege und Gemeinderatsmitglied Bernd Schittenhelm sprach das Thema daraufhin eine Woche später in der öffentlichen Gemeinderatssitzung an. Ortsvorsteher Friedrich Hassel ließ in der öffentlichen Sitzung des Ortschaftsrates Salzstetten durchblicken, dass auch Bürgermeister a.D. Heinz Hornberger die Schließung der Filialen im Kreistag thematisierte. Aufgrund der eingereichten Unterschriftenliste habe sich der Verwaltungsrat erneut mit der Schließung der Filialen befasst, führte Hassel aus.Mittlerweile erreichte den Ortsvorsteher ein Schreiben vom Vorstand der Kreissparkasse Freudenstadt (KSK-FDS).

Jahrelange Entwicklung

Vorsitzender Werner Loser und Vorstandsmitglied Bernd Philippsen lassen darin durchblicken, dass die Reduzierung der Bankfilialen, speziell im ländlichen Raum, eine Entwicklung sei, welche schon seit Jahren existiere. Eine deutlich zurückgegangene Kundenfrequenz in den Filialen aufgrund einer verstärkten Nutzung der digitalen Kanäle sei nur ein Grund für diese Entwicklung. Seit einigen Jahren habe auch der betriebswirtschaftliche Druck auf die einzelnen Regionalbanken massiv zugenommen. "Diesem Druck haben wir als KSK-FDS standgehalten, solange es vertretbar war. Nun mussten aber auch wir reagieren und unser Geschäftsstellennetz deutlich ausdünnen", argumentierte der Vorstand und verdeutlichte ferner: "Ein Schritt, der uns alles andere als leicht gefallen ist, der aber in diesem Ausmaß notwendig war und ist, um mittelfristig die verbleibenden Standorte aufrecht erhalten zu können." Bei dieser Neuausrichtung gehe es nicht um Gewinnmaximierung, sondern um die Existenzsicherung. Die digitalen Leistungen der KSK sowie das Service-Center sollen im Zuge der Neuausrichtung erweitert werden. Dadurch könnten die Kunden beispielsweise auch Überweisungen noch bequemer per Telefon in Auftrag geben, verspricht der Vorstand.

Im Rahmen des Entscheidungsprozesses zu der Standortkonzeption habe sich der Vorstand auch mit möglichen Alternativen, wie einer mobilen Zweigstelle, befasst. Letzteres schlug Hassel auch in der Gemeinderatssitzung im Mai vor. Hierzu äußerte sich der Vorstand wie folgt: "Die Anschaffungskosten eines solchen Mobils sind immens. Hinzu kommen Personalkosten, Versicherung und Unterhalt. Im Ergebnis ist ein wirtschaftlicher Betrieb nicht ansatzweise darstellbar. Dies ist auch der Grund, weshalb sich dieses Konzept nicht durchgesetzt hat." Hassel bedauerte die Entscheidung des Verwaltungsrats und musste letztlich feststellen: "Wir haben alles Mögliche getan. Schade."