Kommunales: Für die Monate April bis Juni müssen Eltern nichts für die Kindertagesstätte bezahlen

Waldachtal (aw). Aufgrund der besonderen Umstände, bedingt durch die Corona-Krise, beriet der Waldachtaler Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung über einen Erlass der Kindergartengebühren.

Im Konkreten äußerte die Gemeindeverwaltung den Vorschlag, die Gebühren für die Monate April, Mai und Juni zu erlassen. Aufgrund der vorübergehenden Schließungen der Kindertagesstätten und der Empfehlung des Gemeindetags erachte die Gemeinde den Erlass als notwendig, argumentierte die Gemeindeverwaltung. Diese Ansicht vertrat auch Franz Schweizer, welcher eingangs verdeutlichte: "Wir können in diesem Fall gar nicht anders entscheiden. Wir haben eine Leistung nicht erbracht und die Notbetreuung hat bei den Eltern für zusätzliche Belastung gesorgt."

Bürgermeisterin Annick Grassi verdeutlichte, dass der Erlass der Gebühren zu Mindereinnahmen von rund 91 000 Euro führe. Insgesamt 78 800 Euro wurden der Gemeinde bisher als Soforthilfe für die Monate April und Mai zugesichert. "Daher werden wir die Mindereinnahmen sicherlich nicht ausgleichen können", stellte Grassi fest. Dennoch folgte der Gemeinderat dem Vorschlag der Verwaltung, die Gebühren für die besagten drei Monate zu erlassen, einstimmig.

Ein großes Kompliment sprach Grassi an die Arbeitskräfte in den Kindergärten aus. "Die waren alle sehr engagiert in den vergangenen Monaten", lobte die Bürgermeisterin. Ab dem 16. März wurde eine Notbetreuung für Kinder von Erziehungsberechtigten, die zu dem Zeitpunkt in der kritischen Infrastruktur beschäftigt waren, angeboten. Ab dem 27. April wurde das Angebot der Notbetreuung erweitert. Stand 5. Juni befanden sich insgesamt 109 Kinder in der Notbetreuung, welche sowohl in der Krippe, dem Kindergarten als auch im Hort stattfand. Die Betreuung wird von der Gemeinde nachträglich abgerechnet. Die aktuellen Stundenpakete dienten dabei als Orientierung, und die Stundenpakete wurden um den wöchentlichen Stundenumfang von zwölf, 18 und 24 Stunden erweitert. Dieses zusätzliche Stundenpaket wurde von der Verwaltung geschnürt, um den Eltern in Bezug auf die tatsächlichen Betreuungsstunden entgegenzukommen, führte Grassi aus. So werden beispielsweise im Kindergartenbereich für ein Kind bei einer Betreuungszeit von zwölf Stunden lediglich 55 Euro im Monat fällig. Für 18 Stunden müssen Eltern 82 Euro entrichten, während für 24 Stunden 110 Euro berechnet werden.

Im Krippenbereich werden nachträglich für die Notbetreuung eines Kindes 165 Euro für zwölf Stunden erhoben. Bis 18 Stunden wurden 248 Euro veranschlagt, während 331 Euro für 24 Stunden fällig werden.

Der Gemeinderat stimmte den vorgeschlagenen Elternentgelten für die Notbetreuung einstimmig zu.