Aussteller aus der Region präsentieren in Salzstetten ihre Angebote: Silke und Michael Lepple (Vordere Reihe von links) mit Tochter Jennifer Peri, Elke Geisenhof, Paddy Reubel, Sonja Hauser, Bernd Grosche. Hintere Reihe: Marlies Störzer (von links), Monika Grimm, Sonja Ebert.Fotos: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Kunsthandwerkermarkt in Salzstetten stellt sich als Besuchermagnet heraus

Ein Kunsthandwerkermarkt in Salzstetten lockte zahlreiche Besucher aus nah und fern an. Die Resonanz des bisher größten von vier hat alle Erwartungen übertroffen und ermuntert, weitere Veranstaltungen dieser Art folgen zu lassen.

Waldachtal-Salzstetten. Handgefertigte Kunst aller Art fand bewundernde Blicke und großes Interesse. "Die Besucherresonanz war hervorragend", sagt Organisator Michael Lepple. "Dank dem guten Wetter kamen am Sonntag doppelt so viele Leute wie am Samstag. Nach seinen Schätzungen kamen 600 bis 800 Besucher nach Salzstetten. Auch der Samstag sei schon sehr gut gewesen, besser als vielerorts.

Viele der Besucher, so der Eindruck von Lepple und der 24 Aussteller , seien glücklich gewesen, in Corona-Zeiten mal rauszukommen und wieder unter Leuten sein zu können. Die Besucher wollten was sehen und erleben. Genau das bot "Upcycling-Wohnart meets Kunsthandwerkermarkt". Ausstellerin Paddy Reubel aus Nagold-Mötzingen meinte: "Die Leute sind ausgehungert und gerne zu uns gekommen." Ein Beispiel: Sie registrierte reges Interesse an ihrem Ange bot "Foto-meets-Lyrik" mit kreativen Fotos. Besucher aus Stuttgart äußerten sich dankbar: "Nach einer ewig langen Zwangspause haben wir das schöne Event sehr genossen."

Der 56-jährige Lepple, bei dem alle Fäden zusammengelaufen sind, organisierte zusammen mit seiner Frau Silke und deren Töchter Jennifer Peri, Tatjana Köpf und Marina Ade mit Partner das große Schaufenster von besonderem handwerklichen Gegenständen und kunstvoller Kreationen. Der Hofraum des Künstler-Wohnhauses samt Garten und weiteren öffentlichen Flächen entpuppten sich als heimeliger Platz für diese Art von Veranstaltung. Selbst zeigte der Künstler und Möbeldesigner Unikate aus seiner Hobby-Werkstatt. Der gelernte Elektriker und ehemalige Bauleiter hat seine Leidenschaft für Wohneinrichtungen entdeckt unter der Prämisse, Ressourcen zu sparen. So entwirft er verschiedene Möbel und Einrichtungsgegenstände aus Upcycling-Material und kennt dabei keine Grenzen. Neueste Projekte des gebürtigen Nagolders sind die Veredlung von Lampen und Türen.

Als einzige Einheimische präsentierte Hobby-Näherin Marlies Störzer Dekorationen. "Babysachen sind immer der Blickfang. Favorit ist derzeit Jeans-Upcycling: Aus alten Jeans entstehen Taschen." Die 64-jährige Salzstetterin, die gern Stunden als Fernseh-Ersatz bei Radiomusik in ihrer Nähstube verbringt und dabei Muse empfindet, war mit dem Erfolg des Kunsthandwerkermarktes 2020 in ihrer Heimatgemeinde sehr zufrieden, mehr als in den Jahren davor.

Live-Kettensägenschnitzen mit der Motorsäge demonstrierte der 40-jährige Samuel Ven aus Mössingen. Der Holzwerker mit ungarischen Wurzeln zeigte, wie er aus heimischen Hözlern, meist Eiche, detailgetreue Kunstwerke wie eine Eule oder einen Hahn entstehen.

"40 bis 50 weiteren Ausstellern, die wegen einer Teilnahme angefragt haben, musste ich aus Platzgründen leider absagen", teilt Lepple mit. Bei einer Einbindung in den Salzstetter Krämermarkt gebe es möglicherweise wieder eine Chance, mehr Aussteller zuzulassen. Jedenfalls, so Lepple, schätze er das Entgegenkommen von Ortsvorsteher Friedrich Hassel, die Stellflächen für die Stände zu der Straßenkreuzung hin erweitern zu können. Lepple berichtet von "netten Gesprächen und zufriedenen Ausstellern" und einem Marktgeschehen, das alle Erwartungen übertroffen hat. Der kunsthandwerkliche Markt erwies sich als ein Besuchermagnet. Ein Gewinn für Salzstetten. Hassel hat den Kreativ-Markt als sehr vielseitig und überaus ansprechend erlebt: "Aus meiner Sicht wurde eine hervorragende Atmosphäre geschaffen. Man hat gemerkt, dass die Besucher gerne da waren." Und: "Sie wirkten sehr zufrieden, was ich aus den Gesprächen mit den Besuchern und Beschickern heraushören konnte." Der Kunsthandwerkermarkt sei auf großen Anklang bei allen Beteiligten gestoßen. "Dafür möchte ich Hauptorganisator Michael Lepple herzlich danken." Alle, so Hassel, hätten sich an die Corona-Hygiene-Vorschriften gehalten. Zwei Stände haben sogar Mundschutzmasken verkauft.

Salzstettens Ortsvorsteher betont, dass Lepple zur Arbeitsgruppe Krämermarkt gehört. Diese befasse sich mit der Neugestaltung des Krämermarktes und beabsichtige die Zusammenlegung von Krämermarkt und Kunsthandwerkermarkt. Hassel: "Der Erfolg vom vergangenen Wochenende zeigt, dass wir mit Michael Lepple in der Arbeitsgruppe auf dem richtigen Weg sind." Er plant schon das nächste Event: Am Advents-Wochenende 19./20. Dezember 2020 soll in Salzstetten an der Straßenkreuzung Hauptstraße/Biergasse ein idyllischer Weihnachtsmarkt im Freien stattfinden.