Der Klimawandel macht auch dem Tuninger Wald zu schaffen. Das wurde in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates deutlich.
Seit Jahresbeginn ist Matthias Schupp nun in seiner neuen Position und stellte sich in der Sitzung des Gemeinderates Tuningen erstmals als Nachfolger von Sven Jager vor.
Bevor das Zahlenwerk des Vorjahres präsentiert wurde, gab er einen kurzen Überblick zum Thema Waldwirtschaft. Der Holzmarkt hat sich im vergangenen Jahr insgesamt stabilisiert, das Hauptproblem im Forst liegt jedoch nach wie vor in den Auswirkungen des Klimawandels. Die Wälder stehen unter Dauerstress, die Aufgabe ist es nun, den Wald „haltbar“ machen. Das sei nur durch unermüdliches forstlichen Tun möglich.
Klimawandel stresst Wald
„Wir können die Entwicklung nicht stoppen, aber man muss jetzt Maßnahmen ergreifen, um die Auswirkungen in Zaum zu halten“, so der Forstexperte. Dazu gehört die Holzernte älterer Tannen und Fichten, um Kamalitätsholz, also den zufälligen Baumhieb, zu vermeiden. Das Jahr 2024 war in Tuningen geprägt durch einen massiven Einschlag von Schadholz im Spätsommer und Herbst welcher rund 68 Prozent des Gesamteinschlages ausmachte.
Der geplante Holzeinschlag lag bei 2027 Festmetern, am Ende des Jahres lag man dann jedoch um rund 1500 Festmetern höher. Somit lag die planmäßige Nutzung lediglich bei rund 26 Prozent. Allerdings hatte man in 2024 gute Holzpreise auf dem Markt erzielen können, und so lagen die Gesamteinnahmen am Schluss bei 228 256 Euro, geplant waren lediglich 137 075. Die Kosten für die Holzaufbereitung lagen bei 79 520 Euro lediglich rund 6000 Euro über dem Planansatz, was insbesondere auf großflächige Maßnahmen zurückzuführen war, wo der Vollernter effektiv eingesetzt werden konnte.
Schäden durch Biber
Unter Berücksichtigung eines Zuschusses von 23 509 Euro wie auch Ausgaben von 14 500 Euro für die Erholungsvorsorge und Allgemeinkosten von 84 630 Euro stand am Schluss ein positives Ergebnis von 47 300 Euro in den Büchern, geplant hatte man ein Defizit von 35 800 Euro.
Große Sorgen bereitet jedoch der Biber in verschiedenen Gebieten. Insbesondere im Waldgebiet an der Schuraer Straße sind die Schäden enorm, die aufgestauten Gewässer fluten den Wald und schaden so dem Baumbestand. „Wir müssen teilweise die Dämme zurücknehmen um weitere Schäden zu vermeiden“ so Revierleiter Matthias Berger. Aber es gelingt vielfach nicht, die Waldbäume ausreichend zu schützen, und gegen die Aktivitäten der Nager sind dem Forst die Hände gebunden.
Pflanzaktion mit Grundschülern
In Sachen Sozialarbeit war der Forst im vergangenen Jahr lediglich beim Kinderferienprogramm aktiv, für dieses Jahr hat man jedoch einige Veranstaltungen geplant. So findet demnächst eine Pflanzaktion zusammen mit Tuninger Grundschülern statt. Der Gemeinderat würdigte die gute Arbeit des Revierleiters und nahm den Jahresbericht positiv zu Kenntnis.