Die Schleenhütte ist stark beschädigt. Nun geht es darum: abreißen oder wieder herrichten?

Sulz-Sigmarswangen - Mit Bedauern nahmen die Ortschaftsräte bei der jüngsten Sitzung die Bekanntgabe von Ortsvorsteherin Sabine Breil auf, die beschädigte Schleenhütte im Stumpenwald werde laut Auskunft der Forstverwaltung nicht mehr instandgesetzt. Ein Baum war auf das Dach gestürzt und hatte auch den Schornstein zum Einsturz gebracht. Zur Reparatur müsste der komplette Dachstuhl erneuert werden, doch laut Auskunft eines Mitarbeiters werde die unversicherte Waldhütte "weder benutzt, noch benötigt".

Zwei Sitzbänke gewünscht

Die Hütte ist mit der Jahreszahl 1938 beschildert und liegt im Staatswald unweit des Rastplatzes mit Wanderparkplatz. Heinz Schmidt erinnerte an die Waldwochen, die zahlreiche Dorfkinder mit dem Kindergarten Sigmarswangen bei der Schleenhütte verbracht hätten. Er regte an, wenigstens zwei Sitzbänke aufzustellen.

Vermutlich seien Hütten dieser Art eine aussterbende Einrichtung, mutmaßte Sabine Breil. Ursprünglich hätten sie den Waldarbeitern als Unterstand und zum Aufwärmen gedient, was bei tage- und wochenlanger manueller Tätigkeit durchaus berechtigt gewesen sei. Bei der heutigen Holzernte sei dies jedoch durch den Einsatz von Vollerntern und modernen Maschinen mit klimatisierter Kabine nicht mehr zwingend notwendig.

Forderung nach vorbeugenden Maßnahmen

Oliver Haist stellte die Frage, ob der eingetretene Schaden bei einer rechtzeitigen Kontrolle der Standsicherheit an den umgebenden Bäumen vermeidbar gewesen wäre und forderte vorbeugende Maßnahmen, damit andere Hütten nicht dasselbe Schicksal ereile. Die Aufgabe der Hütte stelle in seinen Augen ein Armutszeugnis dar.

Aufgrund der emotionalen Bindung der Sigmarswanger Bevölkerung zur Hütte suchten einige Mitglieder des Ortschaftsrats nach einer Möglichkeit, die Hütte vor dem endgültigen Abriss zu bewahren. David Kerner überlegte, ob das Dorf wohl ein Nutzungsrecht bekommen und die Hütte in Eigenregie herrichten könnte, sofern sich genügend Gleichgesinnte finden lassen würden.

Keine Gefahr für Kinder

Auf die anfallenden Kosten, die Lukas Bilger aufgrund der allgemeinen Preissteigerung für Baumaterial als nicht unerheblich einstufte, wurde zunächst nicht weiter eingegangen.

Sabine Breil sagte zu, nochmals das Gespräch mit der Forstverwaltung zu suchen und entsprechende Erkundigungen einzuholen. Als Ruine könne die Hütte jedenfalls nicht dauerhaft stehen bleiben, waren sich die Ortschaftsräte einig. Sie müsse vorübergehend gesichert werden, damit sie keine Gefahr für spielende Kinder darstelle.