Die Jugendfeuerwehr Schopfloch setzte von Homag gespendete Bäume im Wald bei Unteriflingen. Auf dem Foto die Jugendlichen mit ihren Betreuern sowie (von links) Kommandant Uwe Finkbohner, Daniel Schmitt, Vorstandsvorsitzender der Homag Group AG, Bürgermeister Thomas Staubitzer und Björn Uerpmann, Leiter der Außenstelle Horb des Kreisforstamts, sowie (von rechts) Revierleiter Adrian Grundler und dessen Nachfolger Dominik Schorpp. Foto: Uwe Ade

Bei einer Pflanzaktionen war die Jugendfeuerwehr im Einsatz. Homag-Vorstandsvorsitzender Daniel Schmitt, Bürgermeister Thomas Staubitzer und der Leiter der Außenstelle Horb des Kreisforstamts, Björn Uerpmann, begleiteten die Aktion vor Ort.

Die Homag Group AG setzt sich mit einer Baumspende für den Klimaschutz ein und hat der Gemeinde 1400 Bäume für den Wald in Schopfloch gespendet, um bei der Beseitigung von zum Teil durch Trockenheit entstandenen Schäden im Wald zu unterstützen.

 

Mit alternativen Baumarten – Atlaszeder, Kaukasische Baumhasel und Douglasie – soll dem Klimawandel begegnet werden. Den Auftakt zur Pflanzung der Bäume machte die Jugendfeuerwehr Schopfloch im Gebiet Taischwang in Unteriflingen. Björn Uerpmann, Leiter der Außenstelle Horb des Kreisforstamts, unterstrich, dass der Landkreis Freudenstadt einer der Kreise mit dem höchsten Waldanteil – er liegt bei etwa 63 Prozent, der Landesdurchschnitt bei 38 Prozent –sei.

Man merke immer deutlicher, wie die Klimaerwärmung den Wäldern zu schaffen mache. Besonders betroffen sei der östliche Teil, der aufgrund der Topographie nicht so stark mit Niederschlägen versorgt werde. Zudem würden die Muschelkalkböden das Wasser oftmals deutlicher schlechter speichern als die Buntsandsteinböden im Schwarzwald.

Gebiet weist Lücken auf

Revierleiter Adrian Grundler erläuterte, dass im Gebiet Taischwang zwischen Ober- und Unteriflingen Lücken durch Käferbefall und Trockenheit entstanden sind, und die Fläche sei nicht ausreichend verjüngt. Ab Mai wird sich Grundler neuen Aufgaben im Kreisforstamt zuwenden. Deshalb hatte er zum Pflanztermin seinen Nachfolger Dominik Schorpp mitgebracht, der ab 1. Mai die Revierleitung in Schopfloch übernehmen wird.

Große Herausforderung

„Flächen wie diese hier stellen die Gemeinden vor große Herausforderungen“, so Bürgermeister Thomas Staubitzer. Dies belaste die Gemeindehaushalte nicht unerheblich. So seien in Schopfloch 2024 für Kulturen und deren Schutz rund 65 000 Euro im Haushalt eingeplant. „Deswegen freut es uns, dass die Bäume, die heute eingepflanzt werden, von der Homag gespendet wurden und von der Jugendfeuerwehr Schopfloch im Ehrenamt gepflanzt werden.“

Mit alternativen Baumarten soll dem Klimawandel begegnet werden – dafür ging die Jugendfeuerwehr engagiert ans Werk. Foto: Uwe Ade

Unter dem Motto „Wissen sammeln, Wälder schützen“ spendete Homag auf der Ligna im vergangenen Jahr für jede neue Newsletter-Anmeldung zehn Euro an lokale Projekte, um den klimaresilienten Umbau der Wälder zu unterstützen. Dabei flossen 4000 Euro in die Spendenkasse, die jetzt für die Baumpflanzungen in der Gemeinde Schopfloch eingesetzt werden, um den Wald fit für die Zukunft zu machen.

Auch im geschäftlichen Interesse

„Wir freuen uns sehr, dass wir einen Beitrag zum Walderhalt leisten können – und das nahe an unserem Hauptstandort“, so Daniel Schmitt, Vorstandsvorsitzender der Homag Group AG, der selbst Hand mit anlegte und beim Einpflanzen unterstützte. „Die Aktion passt auch sehr gut zu unserem Unternehmen. Denn es liegt in unserem geschäftlichen Interesse, ökonomische und ökologische Themen zu verbinden“, unterstrich Schmitt.

Daniel Schmitt (rechts) packte bei der Pflanzaktion selbst mit an. Foto: Uwe Ade

Gepflanzt wurden die Bäumchen im Tannen-Fichten-Mischbestand am Ursulaberg in Unteriflingen. Dort waren Lücken durch Borkenkäfer und Pilzbefall entstanden. Die beiden größeren Lücken wurden mit 400 Stück Atlaszeder auf 0,15 Hektar und Kaukasischer Baumhasel auf 0,2 Hektar bepflanzt. Dort, wo die Fläche lichter, aber immer noch von älteren Bäumen überschirmt ist, wurden auf 0,3 Hektar 550 Douglasien gepflanzt.

Hin zu stabilem Mischwald

Man könne noch nicht sagen, ob sich diese Baumarten in 50 bis 100 Jahren bewähren, was man jedoch auch von den heimischen Baumarten nicht sagen könne, so Uerpmann. Mit der vielseitigen Baumartenmischung werde versucht, die Risiken zu verteilen und einen klimastabilen Mischwald zu erreichen.

Die Baumarten

Atlaszeder und Kaukasische Baumhasel
Beide Baumarten sind in Deutschland nicht heimisch und sollen dem Klimawandel trotzen. Die Atlaszeder kommt ursprünglich aus dem Atlasgebirge in Tunesien. Die Baumhasel kommt aus dem Kaukasus, ist aber eng verwandt mit dem heimischen Haselstrauch. Die Baumhasel wächst wie der Name schon sagt als Baum und nicht strauchförmig. Beide Bäume sind lichtbedürftig und können deshalb nur in Bestandslücken gepflanzt werden. Sie gelten als Alternativbaumarten im Klimawandel, da sie in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet Sommertrockenheit und tiefen Frost gut vertragen.

Douglasie
Auch die Douglasie ist nicht heimisch, wird jedoch schon länger in Deutschland angebaut. So liegen für diese Art bereits gute Erfahrungen vor. Die Douglasie gilt ebenso als Alternativbaumart. Sie kann jedoch auch im Halbschatten, also unter dem Schirm anderer Bäume, gepflanzt werden.