Förster Thomas Walz mit Hund Timmy am Ziegelbach. Foto: Verstl

In Neubulach ist es am Ziegelbach nahe des Besucherbergwerks vor allem im Winter eher ruhig. Doch im Wald passiert dennoch etwas – der Sommer war beispielsweise so trocken, dass der Forst neu gepflanzte Bäume gießen musste.

Neubulach - Es herrscht winterliche Stille rund um das Besucherbergwerk Hella-Glück-Stollen in Neubulach. Es ist noch lange hin bis zur Eröffnung der Saison am 1. Mai. Förster Thomas Walz genießt diese besondere Atmosphäre, zumal Mitte Januar endlich ein wenig Schnee gefallen ist. Auf dem Weg hinunter zum Ziegelbach ist der Autoverkehr schon bald nicht mehr zu hören. Es bleibt nur das Rauschen des Ziegelbachs. So lässt sich Ruhe finden, die, wie die Spuren im Schnee zeigen, auch im Winter einige Spaziergänger offensichtlich suchen. Und auch in sommerlicher Hitze lässt es sich hier gut aushalten – Wald und Ziegelbach sorgen für Kühlung.

Rühriger Verein ist aktiv

Nur ist es im Sommer nicht so ruhig. Denn das Besucherbergwerk ist die touristische Attraktion Neubulachs schlechthin, wie Walz sagt. Betrieben wird der Hella-Glück-Stollen von der Stollengemeinschaft, einem überaus rührigen Verein unter dem Vorsitz von Christian Proß. Unterstützt werden sie vom Neubulacher Revierförster Thomas Walz und seinen Mitarbeitern, die insgesamt 950 Hektar Wald zu betreuen haben. Der Forst stellt dem Verein Holz zur Verfügung, pflegt die Wege und achtet darauf, dass beschädigte Handläufe repariert werden. Denn der Weg zum Ziegelbach hinunter ist steil. Er führt am Pochwerk vorbei – nur ein Zeugnis der vielfältigen Aktivitäten der Stollengemeinschaft. Es wurde in Originalgröße nachgebaut, um den Besuchern zu zeigen, wie mühsam früher Erze bearbeitet wurden. Die Neubulacher Bergwerktradition reicht bis etwa ins Jahr 1000 zurück. Sachkundige Begleiter führen die Besucher.

Steile Hanglage ist ein Problem

Der Forst ist auch für das Anlegen von Wanderwegen zuständig. Auf dem Fledermauspfad gibt es nicht nur viel über die alte Bergbautechnik zu erfahren, sondern auch über die einzigen Säugetiere, die in der Lage sind zu fliegen. Neu angelegt wurde jetzt ein weiterer Wanderweg, wie Walz erzählt. Er führt vom Parkplatz des Bergwerks über den Hohen Fels mit seiner Aussicht ins Nagoldtal. Von dort geht es Richtung Seitzental und dann entlang des Ziegelbachs zurück zum Stollen.

Auch im Wald rund um das Bergwerk macht sich der Klimawandel bemerkbar. "Wir müssen vermehrt Holz aus dem Wald holen", sagt Walz. Das sei angesichts der steilen Hanglage nicht immer einfach. Zu spüren war der extrem trockene Sommer 2022. "Es war das erste Mal, dass wir neu angepflanzte Bäume gießen mussten", so der Neubulacher Förster. Um den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken, werden mehr Laubbäume angepflanzt, weil immer mehr Fichten, bislang die dominierende Baumart, wegen der Trockenheit und des Borkenkäferbefalls absterben. Ganz verschwinden wird dieser Nadelholzbaum laut Walz allerdings nicht, zumal sich die Fichte über ihre Samen selbst laufend verjüngt.