MdB Hans-Joachim Fuchtel (rechts) überreicht Bürgermeister Bernhard Tjaden den Bewilligungsbescheid für die Bundeswaldprämie. Mit dabei waren (hinten von links): Verena Strasdeit vom Landratsamt Rottweil und Revierförster Jörg Fehrenbacher.Foto: Stöhr Foto: Schwarzwälder Bote

Förderung: Als eine von sechs Kommunen in Baden-Württemberg erhält Fluorn-Winzeln eine Bundeswaldprämie

Ob Trockenheit oder Borkenkäfer: Die Sorge um die heimischen Wälder ist groß. Die Löcher im Forthaushalt ebenfalls. Umso mehr freut man sich in Fluorn-Winzeln über die Bundeswaldprämie in Höhe von rund 65 000 Euro.

Ob Trockenheit oder Borkenkäfer: Die Sorge um die heimischen Wälder ist groß. Die Löcher im Forsthaushalt ebenfalls. Umso mehr freut man sich in Fluorn-Winzeln über die Bundeswaldprämie in Höhe von rund 65 000 Euro.

Fluorn-Winzeln. Hoher Besuch in der Doppelgemeinde: Der Bundestagsabgeordnete Hans-Joachim Fuchtel stattete dem Rathaus einen Besuch ab und überreichte Bürgermeister Bernhard Tjaden den Bewilligungsbescheid für die Bundeswaldprämie in Höhe von 64 800 Euro. Mit dabei bei der Übergabe, die am Winzelner Jägerhäusle stattfand, waren Revierleiter Jörg Fehrenbacher, Verena Strasdeit (Gebietsleitung Schwarzwald-Neckar) sowie Stefanie von Scheliha vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

"Wir können das Geld gut gebrauchen", freute sich der Bürgermeister nach der Übergabe, zumal die Zahlen im Waldhaushalt der Gemeinde zuletzt nicht so gut waren. Auch die Tatsache, dass Fluorn-Winzeln eine von nur sechs Kommunen in Baden-Württemberg sei, die von der Förderung profitiere, sei ein Grund zur Freude. Im Landkreis Rottweil erhält auch Schramberg die Förderung.

Hans-Joachim Fuchtel erläuterte vor Ort die Hintergründe der Aktion. Den Wäldern gehe es schlecht.

Vertrocknete Bäume, kahle Flächen und die Folgen des Klimawandels würden dem Wald zu schaffen machen und große Löcher in die Forsthaushalte reißen. Auch die Sicherheit von Verkehrs- und Wanderwegen sei durch das Baumsterben gefährdet. Deshalb bestehe Handlungsbedarf. Das Bundeswaldministerium habe deshalb ein Hilfspaket in Höhe von rund 1,4 Milliarden Euro geschnürt.

Ein Teil davon, 500 Millionen Euro, sei ein Konjunkturpaket, das Maßnahmen zum Erhalt und zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder zur Verfügung stelle. Das Herzstück dieses Konjunkturpakets ist die Bundeswaldprämie, erklärte Fuchtel. Ziel sei es, eine schnelle und unbürokratische Hilfe für den Kommunal- und Privatwald anzubieten.

Auch das Stichwort Nachhaltigkeit spiele eine große Rolle. Voraussetzung für die Auszahlung der Waldprämie ist eine forstliche Zertifizierung, die über den gesetzlichen Standard hinausgehe. So brauche es etwa eine Strategie zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel.

Außerdem müsse die nachzuweisende Zertifizierung zehn Jahre gehalten werden. In Fluorn-Winzeln sei man schon seit Anfang der 2000er-Jahre zertifiziert, ergänzte der Revierförster. Die Gemeinde sei auch schon kontrolliert worden. Dabei gehe es etwa um die Arbeitssicherheit.

Der Wald ist sehr wichtig für Fluorn-Winzeln, betonte Bürgermeister Tjaden. Rund ein Drittel der Gemarkungsfläche sei öffentlicher Wald. Dabei setze man schon seit langem auf Naturverjüngung. Allerdings sei der Rehbestand noch etwas zu hoch, was die Erhöhung des Tannenanteils erschwere.