Eine Falschmeldung im Internet schürt derzeit bei Eltern in Waiblingen Ängste. Foto: Facebook

Organisierte Banden locken Waiblinger Kinder in Lieferwagen - diese falsche Meldung kursiert derzeit in den sozialen Netzwerken und macht der Polizei im Rems-Murr-Kreis die Arbeit schwer.

Waiblingen - Ein derzeit in sozialen Netzwerken kursierender Warnhinweis, dass in Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) Kinder von organisierten Banden in Lieferwagen gelockt wurden, ist frei erfunden. Das erklärte die Polizei am frühen Dienstagnachmittag in einer Pressemitteilung.

Eine Lawine von Anrufen besorgter Eltern habe seit Sonntag die Beamten geradezu lahmgelegt. "Die Polizei in Waiblingen wird seit Sonntag durch Anrufe besorgter Eltern nahezu handlungsunfähig geschossen", heißt es in der Mitteilung der Polizei.

Die "Panik-Warnung" sei unwahr. „Wer solche Meldungen erfindet, handelt unverantwortlich, denn er macht Eltern und Kindern Angst“, machte die Polizei deutlich. Wer die Warnung in Umlauf gebracht hat, sei unklar, sagte ein Sprecher. Strafbar sei das Verbreiten der Gerüchte nicht.

Falschmeldung kursiert schon lange im Netz

Neu sei die Falschmeldung nicht. "Diesen Hoax gibt's mehr oder weniger abgewandelt schon lange im Internet", stellte ein Sprecher der Polizei klar. Jetzt habe ihn allerdings jemand ausgedruckt und die Kopien an Bäumen und Laternenpfosten in Waiblingen aufgehängt - mit dem Ergebnis, dass besorgte Eltern den Aushang fotografierten und die falsche Warnung in sozialen Netzwerken verbreiteten.

Die Polizei zeigte Verständnis für besorgte Eltern; auch den Beamten seien die Sicherheit und die Unbefangenheit von Kindern ein großes Anliegen. Die Polizei appellierte allerdings auch: „Fragen Sie nach und posten Sie nicht Gerüchte oder senden Sie unreflektiert weiter. Haben Sie keine Scheu, eine solche Internet-Lawine zu unterbrechen. Sie sind keine schlechte Mutter und kein schlechter Vater, wenn Sie eine solche Meldung nicht „vorsichtshalber“ weiterschicken.“