Jubel in Donaueschingen im Hause Reith – Ehefrau Marion und seine Töchter Emma und Clara feiern mit Niko Reith. Foto: privat

Eine Klatsche für die CDU – das war auch das Wahlergebnis von Guido Wolf auf der Baar: Der baden-württembergische Justizminister büßte in der einstigen CDU-Hochburg deutlich Stimmen ein. Lokalmatador Niko Reith aber hatte riesigen Grund zur Freude.

Donaueschingen - Die Donaustadt hat wieder einen "eigenen" Landtagsabgeordneten: FDP-Mann Niko Reith nahm die FDP-Erfolgswelle dieser Wahl mit und ritt auf ihr zurück ins Landesparlament.

Drittbestes Ergebnis in der Donaustadt

Schon in den Jahren 2014 bis 2016 hatte Reith, der für die Liberalen auch im Kreistag sitzt, dem Gremium angehört. Nun ist er wieder da – und das mit dem drittbesten Donaueschinger Ergebnis dieser Wahl: 19,9 Prozent in Donaueschingen.

Großen Grund zur Freude hatten auch die Grünen. 2016 lagen sie in Donaueschingen nur hauchdünn vor der CDU – jetzt haben sie ihren Vorsprung deutlich ausgebaut und schafften es, mit einem absoluten Newcomer, dem Tuttlinger Jens Metzger, 29,7 Prozent der Donaueschinger Wählerstimmen auf sich zu vereinen, wohingegen die Christdemokraten nur 22,8 Prozent holten.

Kein guter Tag war der Wahlsonntag in Donaueschingen auch für die Alternative für Deutschland. Sie ist im Sinkflug. Ihr bestes Ergebnis bei der Landtagswahl 2021 sicherte sich die Partei mit Rüdiger Klos wieder im Wahlbezirk rund um den Kindergarten Wunderfitz, ehemals Wahlbezirk Äußere Röte. Hier konnte Rüdiger Klos über 30 Prozent der Stimmen holen, das zweitbeste Wahllokal-Ergebnis im Bereich der Donaueschinger Realschule lag mit 20,6 Prozent mit weitem Abstand dahinter. Symptomatisch: Auch die Linke mit Kandidat Philipp Polster holte in genau diesen zwei Wahlbezirken ihre besten Ergebnisse – mit 5,5 Prozent im Bezirk Kita Wunderfitz und 4,6 Prozent im Wahlbezirk um die Realschule Donaueschingen waren die Linken allerdings weit weniger erfolgreich.

Die SPD schaffte es nicht, sich vom Ergebnis 2016 zu erholen, im Gegenteil: Nur noch sieben Prozent der Stimmen holten die Sozialdemokraten mit Christine Treublut in Donaueschingen und verloren damit gegenüber ihrem Wahlergebnis von 2016 (8,2 Prozent) noch weiter.

Klimaliste spielt kaum eine Rolle

Kaum eine Rolle spielte bei dieser Wahl in Donaueschingen die landesweit mit lautem Getöse angetretene Klimaliste Baden-Württemberg, die in manchen Bezirken sogar nicht eine einzige Stimme für sich verbuchen konnte und insgesamt noch nicht einmal ein Prozent der Donaueschinger Stimmen ergatterte.

Kommentar: Heimvorteil

Von Cornelia Spitz

Der Landestrend setzte sich in Donaueschingen fort: Grüne und FDP sind vor Ort die Gewinner – die CDU hat ihr Abonnement auf die Wählerstimmen von der Baar verloren. Und ein langer Atem zahlt sich aus: Den stärksten Zuwachs darf Lokalmatador Niko Reith für sich verbuchen, zog er doch in Donaueschingen für die FDP nicht nur fast mit dem amtierenden baden-württembergischen Justizminister Guido Wolf gleich – er kämpfte sich sogar zurück ins Landesparlament. Guido Wolf blieben immerhin zwei Trostpflaster: Seinen Sitz im Landesparlament hat er sicher – und wenngleich er sich in vielen Bezirken geschlagen geben musste, im Wahlkreis toppte er die Grünen – Youngster Jens Metzger hat zwar einen beachtenswerten Blitzstart hingelegt, der erfahrene Christdemokrat aber war ihm – noch – eine Nasenlänge voraus.