Der 47-jährige Nikolaus Geiger hat sich für die Bürgermeisterwahl am 9. Oktober 2022 in Waldachtal beworben. Foto: Wagner

"Bei einer Wahl muss es eine Auswahl mehrerer Kandidaten geben", findet der 47-jährige Nikolaus Geiger, der sich für die Bürgermeisterwahl am 9. Oktober in Waldachtal beworben hat.

Waldachtal - Dies ist aber nicht der einzige Grund, warum Geiger erneut für das Amt kandidiert. Im Jahr 2014 trat der Offizier der Bundeswehr erstmals gegen die heutige Amtsinhaberin Annick Grassi zur Wahl an und erlangte dabei 12,79 Prozent der Stimmen (336 Stimmen). Seinen Wählern versprach Geiger damals, dass er erneut für das Amt kandidieren werde. "Und ich stehe zu meinem Wort. Mein Wille ist ungebrochen, Bürgermeister von Waldachtal zu werden und die Zukunft meiner Heimatgemeinde mit den Bürgern verantwortlich zu gestalten", verdeutlicht der heutige Infrastrukturbeauftragte des Kommando Spezialkräfte (KSK) in Calw.

In Waldachtal aufgewachsen

Geiger wurde am 18. Juli 1975 in Freudenstadt geboren und wuchs in Waldachtal auf, wo er auch die Grundschule besuchte. Nach Beendigung seiner Schullaufbahn am Keplergymnasium in Freudenstadt war er von 1995 bis 1999 Grundwehrdienstleistender beim Sanitätsregiment 10 in Horb. Nach seiner Feldwebellaufbahn im "Elektronischen-Kampfführungs-Bataillon" in Donauwörth erfolgte von 2003 bis 2006 seine Offiziersausbildung zum Offizier des fachlichen Dienstes. Seit 2006 ist der Hauptmann Angehöriger des KSK in Calw.

Nöte und Sorgen in der Gemeinde feststellen

Geiger ist verheiratet, hat vier Kinder und beschäftigt sich in seiner Freizeit mit Musik und Sport. Zu seinen kurzfristigen Zielen zählt, dass Geiger Nöte und Sorgen in der Gemeinde feststellen will und akuten Handlungsbedarf priorisieren möchte. Mittelfristig will der Bewerber die Verwaltungsabläufe mit dem Umzug des zentralen Rathauses optimieren. "Die Zentralisierung der Verwaltung im ehemaligen ›Treff 3000‹-Gebäude ist nur das Schaffen von infrastrukturellen Voraussetzungen. Vor allem meine Erfahrungen in der Personal-Führung und Team-Bildung möchte ich hier unter Beweis stellen und mit dem Umzug gemeinsam mit den Bürgern eine tatkräftige, Arbeitsablauf-optimierte Verwaltung formen", erklärt der Bürgermeisterkandidat.

Unterstützung für das Ehrenamt

Auch die Unterstützung des Ehrenamts zählt zu seinen Zielen. Dass sich erst kürzlich zwei Vereine in der Gemeinde auflösten, bereitet ihm Sorgen. "Damals war es selbstverständlich, in einen Verein zu gehen. Heute geht man lieber zu ›Deutschland sucht den Superstar‹, statt im Gesangsverein Lieder zu trällern. Die Jugend orientiert sich bei der Freizeitgestaltung viel über das Internet", stellt Geiger fest und betont ferner: "Die Vereinswelt ändert sich. Herausforderung der meisten Vereine ist die Nachwuchsarbeit und somit langfristig Erhalt der Vereins-Traditionen, welche ein wesentlicher Bestandteil unseres Gemeindelebens sind. Diese Herausforderung möchte ich persönlich mit den Vereinen angehen."

"Betreutes Wohnen" voranbringen

Die Projekte "Betreutes Wohnen" sowie der Bau einer Mensa will der Kandidat vorantreiben und finalisieren. "Da müssen wir endlich einen Knopf ran machen. Die Betreuung leidet unter der fehlenden Mensa", verdeutlicht Geiger. Um das betreute Wohnen voranzutreiben, müsse der enge Kontakt mit dem Betreiber gesucht werden und dieser unterstützt werden. Langfristig strebt Geiger an, eine robuste, zukunftsfähige und gemeinschaftliche Gemeinde Waldachtal zu schaffen, die resilient gegenüber schädigenden Einflüssen ist. "Der Gemeinschaftssinn hat sich nicht verändert. Das muss aber das Ziel sein. Es bringt nichts, wenn sich Ortschaften bekämpfen, wodurch der Fortschritt der Gemeinde leidet", betont Geiger.

Zukünftige Generationen im Blick

Für eine zukunftsfähige Gemeinde sei es wichtig, bei künftigen Entscheidungen zu bedenken, ob diese auch drei Generationen später eine sinnvolle Wirkung haben. Zu seinen weiteren langfristigen Zielen zählt außerdem, Raum für Kreativität zu schaffen, indem Kinderbetreuung, Schulbildung, Arbeitsplatzsicherung, Nahversorgung, Dienstleistung, und Betreuung der Senioren im Schwerpunkt des Verwaltungsapparates stehen. Ferner will Geiger viel Raum für positiv prägende Erinnerungen für Kinder und Jugendliche schaffen, da sie die Zukunft sind.