Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ist überzeugt: Investitionen in den Klimaschutz zahlen sich aus. (Archivbild) Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Bei einer Wahlkampfveranstaltung der Grünen in Karlsruhe wirbt der baden-württembergische Ministerpräsident für mehr Investitionen in den Klimaschutz, wie etwa Solaranlagen.

Karlsruhe - Nach Ansicht von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zahlen sich Investitionen in den Klimaschutz aus. Die Pflicht, bei jedem Neubau eine Solaranlage auf dem Dach zu installieren, sei natürlich eine Zumutung. „Man schreibt ja jemandem was vor. Es kostet auch Geld.“ 1,5 Prozent mehr Kosten für ein Wohnhaus seien aber erträglich, weil sich das in recht kurzer Zeit amortisiere und irgendwann rentiere, wenn der Strom selbst verwendet oder ins Netz gespeist werde, sagte er am Mittwoch bei einem Wahlkampfauftritt mit der Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock in Karlsruhe.

Kretschmann fügte hinzu: „Natürlich kann man auch so viel Geld für ein tolles Bad ausgeben.“ Da könne man auch tolle Erlebnisse drin haben. „Aber amortisieren tut es sich halt nicht“, sagte er unter großem Applaus der Zuhörer. Insgesamt waren laut Polizei etwa 1000 Menschen auf dem Marktplatz, darunter auch eine kleine, aber lautstarke Gruppe von Querdenkern.

Bedeutsame Wahl

Kretschmann zufolge ist die Bundestagswahl angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel bedeutender und existenzieller als andere. „Und sie ist dramatischer.“ Baerbock habe den Schwung, die Kraft und den Willen, das Nötige durchzusetzen.

Die Kanzlerkandidatin warb bei der Veranstaltung wiederholt für einen klima- und sozialpolitischen Aufbruch. Entlastungen für Familien kosten Geld, betonte sie. „Wenn sich was ändern soll, muss das Geld dafür auch zur Verfügung gestellt werden.“ Vor allem Familien und Geringverdiener müssten entlastet werden und Kinder aus der Armut kommen. Deshalb plädierte Baerbock dafür, die Einkommenssteuer „leicht“ zu erhöhen. Dies bedeute kein Gegeneinander. „Natürlich brauchen wir starke Unternehmen“, betonte sie. Die Gesellschaft brauche aber vor allem eine Zukunft, was bedeute, dass Kinder und Jugendliche vernünftig ausgebildet würden.